Habs angelesen und würde dem Autor nicht zustimmen. Er stellt den Weg zur Unabhängigkeit des Kosovo so dar, als hätte es damit niemals irgendwelche völkerrechtlichen Schwierigkeiten gegeben. Das dürfte unter Juristen eine Mindermeinung sein. Auch diejenigen Regierungen, die die Unabhängigkeit anerkennen, wissen, dass das keine leichte Entscheidung war. Ich will in diese Diskussion hier aber nicht einsteigen. Es ist ein Wespennest, man wird als Aussenstehender nur von beiden Seiten angefeindet, wenn man sich nicht knallhart auf eine Seite stellt.
Aber ganz allgemein: Wer sich jemals mit Verhandlungstechniken beschäftigt hat und hier nicht voreingenommen ist weiss: Die Anerkennung des Kosovo durch Serbien ist der Hauptpreis. Darum geht es doch. Nicht wie der Prof schreibt die Eingangsvoraussetzung.
Das kann man ja als Albaner anders sehen. Aber es ist doch klar, dass kein serbischer Politiker gleich mit der Anerkennung in die Verhandlung reingeht. Erstens würde er das politisch nicht überleben, zweitens gibts danach nicht mehr viel zu verhandeln.
Kurti ist klug, der weiss das auch alles. Er weiss auch, dass er niemals eine finale Unterschrift unter einen Vertag setzen wird, die nicht die Anerkennung der Unabhängigkeit durch Serbien beinhaltet. Daser die aber als Eingangsvoraussetzung verlangt zeigt nur, dass er nicht auf eine Verhandlungslösung setzt sondern ein anderes Szenario im Auge hat.