Es wird vorgezogene Wahlen geben müssen, wenn Tayyip noch einmal antreten möchte und das will er. Das Palastleben ist schön. Er hat nach der jetzigen Verfassung aber ein Problem. Er darf nur antreten, wenn das Parlament die vorgezogene Wahl beschließt. Er hätte die Möglichkeit, das Parlament selber aufzulösen und Vorwahlen zu erzwingen aber auch da kann er nicht noch einmal antreten. Deswegen versucht er die Kurden zu ködern und bietet ihnen besondere Rechte in der Verfassung an, sofern sie ihn unterstützen. Ist aber halt gefährlich. Er fürchtet gleichwohl eine Sanktionierung der Mitte-Rechts-Wähler, was auch der Grund dafür ist, dass er Bahceli hervorpreschen lässt.
Warum er erst 2027 Vorwahlen möchte, hat genau zwei Gründe. Er möchte so viel Zeit wie möglich schinden, damit er die Wirtschaft bis zu den Wahlen voranbringen kann und er möchte auch solange wie möglich regieren, am besten bis zu seinem Tod.
Die politische Drangsallierung Imamoglus ist eine andere Geschichte. Tayyip fürchtet sich vor Imamoglu und würde ihn sofort aus dem Weg räumen aber er fürchtet, dass er dann wie er selbst damals zum Helden mutiert. Ungerechtigkeiten bestraft das türkische Volk recht schnell. Aus diesem Grund versucht die AKP mürbe zu machen.
Und dann gibt es da noch eine Alternative in Ankara. Mansur Yavas ist mindestens genau so beliebt wie Imamoglu. Die Gefahr ist groß, dass man ihn aus Trotz wählt, um Tayyip loszuwerden.