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Nachrichten aus Kroatien

Zagreb vor Großkonzert von Rechtsextremem Thompson
Die kroatische Hauptstadt Zagreb rüstet sich für ein Konzert des rechtsextremen Musikers Marko Perkovic alias Thompson, zu dem heute bis zu 500.000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden.

Die Polizei sprach am Mittwoch von der „anspruchsvollsten Operation, die jemals im Hinblick auf die öffentliche Sicherheit organisiert wurde“. Sie kündigte ein Feldlazarett mit 200 Betten in der Nähe des Veranstaltungsortes an. Ein Dutzend Krankenhäuser wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

Rund eine halbe Million Karten wurden den Angaben zufolge verkauft, was mehr als der Hälfte der Bevölkerung der kroatischen Hauptstadt entspricht. Von der Ticketplattform Entrio hieß es, dass ein Drittel der erwarteten Zuschauer unter 28 Jahre alt sei. Die Polizei empfahl Urlaubsgästen, die Stadt zu meiden.

Konzertverbot wegen Ustascha-Verherrlichung
Thompson ist eine Folk-Rock-Ikone in Kroatien. Er wurde jedoch wegen seiner offenen Unterstützung für das mit Hitler-Deutschland verbündete Ustascha-Regime in mehreren europäischen Ländern mit einem Konzertverbot belegt.

 
Da fehlen einem die Worte. Braucht mir keiner erklären, dass die 500.000 die zum Thompson Konzert kommen keine Faschisten sind
In der BOGOVIĆEVA-Straße im Zentrum von Zagreb, an der beliebten Zagreber Flaniermeile, versammeln sich heute Nachmittag zahlreiche Fans von Marko Perković Thompson anlässlich seines morgigen großen Konzerts auf der Zagreber Pferderennbahn (Hipodrom).

MINUTE FÜR MINUTE

Über die Zagreber Flaniermeile ertönten Thompson-Lieder, aber auch andere Musikstücke. Wie Videoaufnahmen zeigen, sangen Thompsons Anhänger das Ustascha-Kampflied „Evo zore, evo dana, evo Jure i Bobana“, das die Kommandanten der Ustascha-Einheit „Schwarze Legion“ verherrlicht.

Jure Francetić und Rafael Boban waren die Kommandanten dieser besonders grausamen Ustascha-Truppe, die für Massaker an Zivilisten verantwortlich war – darunter auch Frauen und Kinder. Besonders berüchtigt sind dabei die Massaker in bosnischen Dörfern wie Urije, wo ihre Soldaten Leichen zerstückelten und ganze Ortschaften niederbrannten. Francetić führte berüchtigte Feldzüge in Ostbosnien an und ließ Zivilisten ins Lager Jasenovac deportieren.


VIDEO Snimka iz centra Zagreba: "Jure zove, Boban viče, evo mene, poglavniče"
U BOGOVIĆEVOJ ulici u centru Zagreba, na popularnoj zagrebačkoj špici, danas popodne okupljaju se brojni fanovi Marka Perkovića Thompsona uoči njegovog sutrašnjeg velikog koncerta na zagrebačkom Hipodromu.

>> IZ MINUTE U MINUTU

Zagrebačkom špicom orile su se Thompsonove pjesme, ali i drugi repertoar. Thompsonovi obožavatelji, kako pokazuju snimke, pjevali su ustašku budnicu "Evo zore, evo dana, evo Jure i Bobana", koja slavi zapovjednike ustaške jedinice Crna Legija.

Jure Francetić i Rafael Boban bili su zapovjednici te najokrutnije ustaške postrojbe odgovorne za masovne zločine nad civilima, uključujući žene i djecu, među kojima su posebno poznati pokolji u bosanskim selima poput Urija, gdje su njihovi vojnici ostavljali raskomadana tijela i spaljivali čitava naselja. Francetić je predvodio zloglasne pohode u istočnoj Bosni i slao civile u logor Jasenovac.


Video zu sehen und zu hören im Artikel
 
Heute Nachmittag versammelten sich in der Bogoviceva-Straße im Zentrum Zagrebs zahlreiche Fans von Thompson, wenige Stunden vor seinem morgigen Großkonzert auf dem Hipodrom.
Videos zeigen, wie sie unter anderem das Ustascha-Lied „Evo zore, evo dana… Jure zove, Boban vice, evo mene, poglavnice“ skandieren – eine Hymne, die Kommandeure der faschistischen „Schwarzen Legion“ verherrlicht und direkt auf Poglavnik Ante Pavelic anspielt.
Dieses Lied ruft zu ethnischer Gewalt auf („Drinu treba pregaziti, a Srbiju zapaliti“) und feiert die Kriegsverbrechen von Jure Francetic und Rafael Boban, die insbesondere im Zweiten Weltkrieg Zivilisten, Frauen und Kinder ermordeten.

Dieser Vorfall ist weit mehr als nur brisante Unterhaltung – er ist ein öffentlich zelebrierter Rückfall in eine Zeit, die durch Nationalismus, rassistische Gewalt und staatlichen Terror geprägt war. Wenn Menschen heute solche Lieder grölen und Massen begeistern können, dann ist das kein harmloses Kulturgut, sondern Ausdruck einer gefährlichen Ideologie, die ethnische Säuberungen verherrlicht und in die dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte zurückführt inklusive Völkermord.

Solche Hetz-, Kampf- und Gewaltgesänge dürfen niemals ins öffentliche Leben zurückkehren. Man darf nicht zulassen, dass Ustascha-Lieder auf Kroatiens Straßen ertönen wie harmlose Fansongs. Selbst symbolisch glorifizierende Musik ist ein Verrat an den Opfern, die unter dieser Gewalt gelitten haben – sie ist ein neuer Akt der Geschichtsverdrängung, der die Grundlagen unserer demokratischen Gesellschaft untergräbt.

Faschismus darf in Europa keinen Platz mehr haben – nicht in unserer Vergangenheit und schon gar nicht in unserer Gegenwart.
 
Da liegt auch sehr viel Versäumnis bei der Politik. Der Staat sollte keine Subventionen, Räume oder indirekte Unterstützung für Künstler oder Organisationen zulassen, die faschistische Ideologie verbreiten. Die Polizei und Staatsanwaltschaften dürfen solche Vorfälle nicht mehr ignorieren oder verharmlosen.
Öffentliche Auftritte mit faschistischem Liedgut müssen zu Anzeigen und Strafen führen – auch gegen Veranstalter und Künstler, wenn sie das bewusst dulden oder fördern.

Medienaufsichtsbehörden müssen Konzerte, Sendungen oder Plattformen überwachen, die Ustascha-Nostalgie verbreiten – mit der Option auf Sperrung oder Entzug von Sendelizenzen.

Kroatien ist EU-Mitglied – und Faschismus darf kein EU-kompatibles Phänomen sein. Brüssel sollte solche Vorkommnisse nicht länger ignorieren, sondern Druck auf die Regierung ausüben, wenn diese wegschaut.

Kroatische Politiker, die solche Umtriebe verharmlosen oder dulden, müssen öffentlich benannt und politisch isoliert werden.

Was in Zagreb geschehen ist – das Singen von Liedern, die Massenmorde verherrlichen – ist nicht irgendein „Fanverhalten“. Es ist eine Gefahr für die Demokratie, für den inneren Frieden und für die Menschenwürde.

Wenn Kroatien seine Zukunft europäisch, demokratisch und antifaschistisch gestalten will, muss es sich endlich glasklar von den Geistern seiner Vergangenheit lossagen – ohne Wenn und Aber.
 
Man kann jetzt nicht sagen, dass Thompson eine Randgruppe bedient.

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Heute beschäftigt sich Mertens mal mit Thompson.

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Das heutige Konzert von Marko Perković Thompson auf dem Zagreber Hipodrom, zu dem laut Angaben der Veranstalter rund eine halbe Million Menschen erwartet werden, hat eine Welle von Reaktionen aktueller und ehemaliger Politiker*innen ausgelöst.

Die ehemalige HDZ-Premierministerin Jadranka Kosor bezog sich auf ein Video von der Generalprobe, in dem der lächelnde Premierminister Andrej Plenković beim Händeschütteln mit Thompson zu sehen ist. Neben ihm wurden auch der Innenminister Davor Božinović sowie der Veteranenminister Tomo Medved gefilmt.

„Stellen Sie sich vor, in Deutschland würden sich zum Beispiel der Parlamentspräsident und der Regierungschef vor einem Sänger verbeugen, der die verfassungsmäßigen Werte dieses Staates verletzt. In der Republik Kroatien, einem EU- und NATO-Mitglied, wurden neue Pandorabüchsen geöffnet“, kommentierte Kosor.


Jadranka Kosor: Otvorene su nove pandorine kutije u Hrvatskoj
DANAŠNJI koncert Marka Perkovića Thompsona na zagrebačkom Hipodromu, na kojemu se prema riječima organizatora, očekuje pola milijuna ljudi, izazvao je niz reakcija naših aktualnih i bivših političara.

Bivša HDZ-ova premijerka Jadranka Kosor osvrnula se na video s generalne probe u kojem se nasmiješeni premijer Andrej Plenković rukovao s Thompsonom, a uz njega su snimljeni i ministar unutarnjih poslova Davor Božinović i ministar branitelja Tomo Medved.

"Zamislite da se u Njemačkoj npr. predsjednik parlamenta i predsjednik vlade klanjaju nekom pjevaču koji krši ustavne vrednote te države. Otvorene su nove pandorine kutije u RH, članici EU i NATO", komentirala je Kosor.


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Ich kann da Jadranka Kosor nur zustimmen: Wer Faschismus beklatscht, kann keine Demokratie verteidigen

Das heutige Konzert von Fasscho-Rocker Thompson, das Hunderttausende auf den Zagreber Hipodrom zieht, ist nicht nur ein musikalisches Ereignis – es ist ein politisches Armutszeugnis. Denn dieser Sänger ist kein harmloser Popstar, sondern ein Symbolträger revisionistischer, nationalistischer und offen faschistischer Ideologie.

Dass der kroatische Premierminister Plenkovic sich lächelnd mit ihm ablichten lässt, Schulter an Schulter mit zwei seiner Minister – das ist keine Bagatelle. Es ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die an ein demokratisches, weltoffenes Kroatien glauben. Jadranka Kosor bringt es auf den Punkt: In jedem anderen europäischen Staat wäre eine solche Anbiederung an einen Künstler, der Ustascha-Parolen in seiner Musik duldet oder gar feiert, ein Rücktrittsgrund. In Kroatien wird es mit Schulterklopfen begleitet. 🤮

Wer Lieder duldet, in denen Massenmörder wie Jure Francetic und Rafael Boban besungen werden, wer Ustascha-Rhetorik auf die Bühne bringt, der tritt nicht auf – der tritt nach: nach den Opfern der faschistischen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, nach der historischen Wahrheit, nach den Grundwerten eines demokratischen Rechtsstaats.

Dass ausgerechnet Regierungsvertreter dies nicht nur tolerieren, sondern legitimieren, zeigt, wie tief das Problem reicht. Es geht hier nicht nur um Thompson – es geht um eine politische Kultur, die zu lange bereit war, mit rechtsradikalen Mythen zu kokettieren, solange es Applaus bringt.

Faschismus beginnt nicht erst mit Gewalt. Er beginnt dort, wo Hass gesungen, Geschichte verdreht und Täter verherrlicht werden – und wo die Mächtigen dazu schweigen oder gar mitlachen.

Ein EU-Mitglied wie Kroatien muss sich entscheiden, will es sich seinen Platz in der Gemeinschaft der demokratischen Staaten weiter verdienen – oder will es in die eigene finstere Vergangenheit zurückfallen, begleitet vom Schlager des nationalistischen Faschismus?
 
Ekelhaft: Thompson eröffnete das Lied „Bojna Čavoglave“ mit dem Ruf „Za dom“, worauf die Menge mit „spremni“ antwortete. Dabei handelt es sich um einen Gruß, der von den Ustascha während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurde und später auch von Kämpfern der HOS im Kroatienkrieg (Domovinski rat) übernommen wurde.

Thompson je pjesmu 'Bojna Čavoglave' otvorio povikom ‘Za dom‘, na što mu je masa odvratila ‘spremni‘. Riječ je o pozdravu koji su koristili ustaše tijekom Drugog svjetskog rata, a kasnije i borci HOS-a tijekom Domovinskog rata.


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Ich bin enttäuscht, aber nicht überrascht, dass heute Abend in Zagreb etwa eine halbe Million Menschen Faschismus, christlichen Nationalismus und ethnischen Hass beim Fest des patriotischen und religiösen Kitschs unter dem Vorwand des Schutzes der Familie und der traditionellen Werte und des Glaubens "Mein Volk stirbt, weil es ohne Wissen ist." Hosea 6.6. #zagreb #Thompson

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