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“Israel kann nicht mit der Apartheid in Südafrika verglichen werden.”

Was geschwiegen werden muss

Posted on April 6, 2013 by tapferimnirgendwo

Ein Gedicht von Ganter Grüss.

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
nordkoreanische Volk zum Verhängnis werden könnte,
weil in dessen Machtbereich
eine Atombombe steht.

Doch warum untersage ich mir,
zu jenem Land ein Gedicht zu schreiben,
in dem seit Jahrenzehnten – vollkommen isoliert -
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt “Uninteressant” ist geläufig.

Warum also schweige ich bislang?

Ja, scheiße noch eins,
was fragst Du denn so blöd?
Weil keine Juden im Spiel sind!
Mir geht doch der Frieden
am Arsch vorbei!
Ich will Juden kritisieren
und zwar mit letzter Tinte.
Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden!
So sieht das nämlich aus.

Nordkorea, leck mich Arsch.
Syrien, geh mir weg.
Das Leid der Palästinenser ist mir schnuppe!
Ich spuck Israel in die Suppe!

Jawohl, ein Reim!
Ist ja ein Gedicht.

Und weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte,
sage ich es frei heraus.

Zugegeben: Wer will, dass ich ihn kritisiere, muss erst Jude werden!

Ich schweige weiter,
weil ich Deutscher und
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele dem Schweigen anschließen.

Hier das Original. Original ist bekanntlich immer besser als eine billige Kopie. Und du stinkst übrigens.

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.
Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten -
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt "Antisemitismus" ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muß.
Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.
Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir - als Deutsche belastet genug -
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.
Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.
Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.
 
Nicht nur Israels Wasserpolitik in der Westbank erinnert mich an Apartheid.

Ein System, das an Apartheid erinnert


John Dugard, em. RechtsprofessorSeit kurzem verkehren in den besetzten palästinensischen Gebieten getrennte Busse für israelische Siedler und Palästinenser, die nach Israel fahren. In Reaktion auf diese Massnahme kam die angesehene israelische Zeitung «Haaretz» in einem Leitartikel zu folgendem Urteil: «Der Entscheid, Palästinenser und Juden in getrennten Bussen zu transportieren, ist ein weiteres Versatzstück eines Apartheidkonzepts.» Die Schlussfolgerung träfe auch ohne Einführung dieser Busse zu. Eine unabhängige Fact-Finding-Mission der Vereinten Nationen hat vor einiger Zeit einen wichtigen Bericht über die israelische Siedlungspolitik vorgestellt. Er bestätigt, was manche seit geraumer Zeit feststellen: dass sich die Siedlungspolitik nicht von der Apartheid unterscheidet, wie sie in Südafrika praktiziert wurde.

Repression und Vertreibung


Die Fact-Finding-Mission hatte nicht den Auftrag, sich zur Illegalität der Siedlungen zu äussern, da hierin Klarheit besteht. Siedlungen verletzen die vierte Genfer Konvention, gelten laut Römer Statut des Internationalen Strafgerichtshofs als Verbrechen und wurden vom Internationalen Gerichtshof einhellig als Völkerrechtsverletzung qualifiziert. Der Auftrag bestand vielmehr darin, zu untersuchen, welche Auswirkungen die Siedlungen auf die zivilen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte der palästinensischen Bevölkerung in den besetzten Gebieten haben.
Ebenso wenig befasst sich der Bericht mit der militärischen Besetzung des Westjordanlandes. Er beschränkt sich darauf, die Auswirkungen und Folgen des Siedlungssystems zu untersuchen. Die Schlussfolgerung, dass Israel im Westjordanland und in Ostjerusalem eine Form von Apartheid praktiziert, stützt sich allein auf die Struktur, die sich aus den Siedlungen ergibt. Die drei wesentlichen Charakteristika der südafrikanischen Apartheid waren institutionalisierte Diskriminierung, Repression und territoriale Vertreibung. Der Bericht der Fact-Finding-Mission kommt zum Schluss, dass sich das System der Siedlungen durch diese drei Charakteristika auszeichnet.

Eingeschränkte Bewegungsfreiheit


Die Uno-Kommission stellt erstens in Bezug auf Diskriminierung fest, dass in den besetzten palästinensischen Gebieten zwei Rechtssysteme bestehen: eines für Siedler und eines für Palästinenser. Ferner wird hervorgehoben, dass Siedler einen «gegenüber Palästinensern bevorzugten Rechtsstatus» geniessen und dass «in den besetzten Gebieten rechtlich ein Sonderregime gilt», das «für Palästinenser in den besetzten Gebieten eine Vielzahl von täglichen Menschenrechtsverletzungen zur Folge hat, darunter die unbestreitbare Verletzung des Rechts auf Nichtdiskriminierung, auf Gleichheit vor dem Gesetz und auf gleichen Schutz durch das Gesetz». Die Kommission stellt zweitens fest, dass die Palästinenser vielfältigen Repressionsmassnahmen durch das israelische Militär und die Siedler ausgesetzt sind.

Die Bewegungsfreiheit der Palästinenser ist eingeschränkt (was an das Apartheidsystem mit seinen Passgesetzen erinnert), ebenso ihre Rede- und Versammlungsfreiheit, wobei es «im Kern darum geht, einen reibungslosen Alltag der israelischen Siedler zu gewährleisten», wie es in dem Bericht heisst. Zudem wenden Siedler Gewalt gegenüber Palästinensern an, und sie zerstören deren Eigentum: deren Häuser, Schulen und landwirtschaftliche Flächen. Sie werden vom israelischen Militär nicht daran gehindert.
Der Bericht kommt zum Schluss, dass in der Frage der Gewalt eine «institutionalisierte Diskriminierung der palästinensischen Bevölkerung» vorliegt. Die Mission ist der Ansicht, dass diese Gewalt und Einschüchterung gegenüber Palästinensern und ihrem Eigentum ihren Grund haben in dem Ziel, die lokale Bevölkerung von ihrem Land zu vertreiben und den Ausbau der Siedlungen zu ermöglichen.


Drittens beschreibt der Bericht ein System von Häuserzerstörungen, Zwangsräumungen, Zwangsumsiedlungen, Vertreibung und Enteignung, das den Siedlern zugutekommt. Die Mission verwendet zwar nicht den Begriff Apartheid, um das vorliegende System zu beschreiben. Dass sie das durch die Anwesenheit von 520 000 Siedlern in 250 Siedlungen geschaffene System, das zur Beschlagnahmung von 43 Prozent des historischen Gebietes Palästina geführt hat, als apartheidähnlich ansieht, wird aus folgender Schlussfolgerung offenkundig: «Die Siedlungen sind für die exklusive Nutzung durch israelische Juden errichtet. Siedlungen werden durch ein System vollständiger Trennung zwischen Siedlern und der übrigen Bevölkerung in den besetzten palästinensischen Gebieten unterhalten und ausgebaut. Das System der Trennung wird durch strenge militärische Kontrolle und Strafverfolgung unter Beeinträchtigung der Rechte der palästinensischen Bevölkerung durchgesetzt und ermöglicht.»

Die Rolle Europas


Besser lässt sich die Apartheid, wie sie in Südafrika praktiziert wurde, nicht beschreiben. Für Südafrikaner, die unter der Apartheid gelebt haben, kommt dies nicht überraschend. Den meisten Südafrikanern, die das Westjordanland besuchen, springt die Ähnlichkeit zwischen dem Unterdrückungssystem, das die Siedler bevorzugt, und der Apartheid, die sie in Südafrika erfahren haben, ins Auge. Europa war führend in der Kampagne gegen die Apartheid in Südafrika. Werden die politischen Führungsriegen in Europa den Mut haben, offen zu verkünden, dass Israel in den besetzten palästinensischen Gebieten Apartheid praktiziert? Werden sie Schritte dagegen unternehmen?

John Dugard ist emeritierter Professor für Recht an der Universität Leiden. Er war Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten und Professor für Menschenrechtsnormen an der Universität Pretoria in Südafrika.

Gastkommentar zu Israel: Ein System, das an Apartheid erinnert - Debatte Nachrichten - NZZ.ch


 
Hah aufjedenfall hat Marcin im anderen Thread mitgelesen wo es um das Thema ging was zeigt das er ein Mensch ist. @Blacky, können Computer sowas?
:lol:

Das ist eine Reaktion? hmm im Prinzip könnte das ein sehr schlauer bot sein ... selten jemanden gesehen, der sich so konsequent und stur jeder eigenen Äußerung entzieht, was soll das?
 
Kein Apartheid ?.
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“Israel kann nicht mit der Apartheid in Südafrika verglichen werden.”

Veröffentlicht am Juni 6, 2013 von tapferimnirgendwo

Es gibt da eine Behauptung in der “Israelkritik”, die so rassistisch und verleumderisch für jeden Afrikaner ist, dass dem südafrikanischen Parlamentarier Kenneth Meshoe nun der Kragen geplatzt ist. Der Vergleich Israels mit dem ehemaligen Apartheidstaat Südafrika sei eine Beleidigung der südafrikanischen Nation, die so viel habe durchmachen müssen.


„Als ein schwarzer Südafrikaner, der unter der Apartheid gelebt hat, muss ich sagen: Aus meiner Sicht kann Israel nicht mit der Apartheid in Südafrika verglichen werden.“

Na ja, andere schwarze Südafrikaner sind nicht derselben Meinung:

BBC News | AFRICA | Tutu condemns Israeli 'apartheid' (Englisch)

Zu diesem Thema, habe ich meine Meinung gestern gesagt, so ich kopiere sie noch mal hier:

Die Araber, die israelische Bürger sind, haben schon einige Möglichkeiten (ob das jetzt genau die gleichen zu den Juden sind, ist andere Frage), die Mehrheit der Palästinenser aber leben in den besetzten Gebieten und haben diese nicht, obwohl ihr Leben vom israelischen Staat bestimmt ist.

Israel hat auch die meisten von diesen Gebieten offiziell nicht annektiert, will aber alles Wichtiges da kontrollieren (z.B. Wasser für die Landwirtschaft, Handel mit Nachbarländer) und lässt nur eine begrenzte Selbstverwaltung in vielen voneinander abgetrennten Gebieten zu. Wenn du das im Kopf hast, ist diese Situation nicht sehr anders als die in den Bantustans von Südafrika. Deswegen ist der Vergleich mit Apartheid schon treffend, wenn auch natürlich jeder Fall unterschiedlich ist.

- - - Aktualisiert - - -

Übrigens, ich habe ein bisschen nach diesem Kenneth Meshoe in Google gesucht. Das ist aus dem Wikipedia-Artikel über seine Partei:

The African Christian Democratic Party is a South Africanpolitical party founded in 1993. It consists mainly of conservative Christians and its doctrine concentrates mostly on social issues such as abortion, homosexuality and pornography.
The leader of the party is Rev. Dr. Kenneth Rasalabe Joseph Meshoe (MP).[SUP][1][/SUP] As of 2009, the ACDP has three members in the South African Parliament.

With regard to the sanctity of life, they are fully pro-life[SUP][2][/SUP] but they are supportive of the death penalty[SUP][3][/SUP] for certain heinous crimes.[SUP][4][/SUP]The ACDP was the only party to vote against the adoption of the final version of the South African Constitution, for reason that it enshrined abortion on demand and the specific protection of sexual orientation.
Its 2000 manifesto opposed the promotion of condoms and safe sex as a way of preventing HIV transmission: "The ACDP feel strongly that the condom campaign must be abandoned and that abstinence and faithfulness in marriage must be promoted." The party supports abstinence-only policy.
The group is opposed to maintaining the current age of consent, and implies that the reason it has not been raised is because so-called "aggressive homosexual activists" would be prevented from sleeping with young boys.[SUP][5][/SUP]

Also, ich weiß nicht wie gut der Artikel ist, aber ich denke, man kann schon eine Idee kriegen, um was es sich dabei handelt. Ist es nicht interessant, wie alle diese christlichen Fundamentalisten, früher eigentlich i.d.R. anti-semitisch, plötzlich jetzt pro-Zionistisch sind?

Was dieser Meshoe während Apartheid gemacht hat weiß ich nicht, er scheint aber nicht so aktiv gewesen zu sein. Nicht wie Desmond Tutu auf jeden Fall.
 
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