Yutaka
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"Man kann heute mit HIV alt werden"
Die Aids-Therapie hat in den vergangenen zehn Jahren große Fortschritte gemacht, HIV-Positive können mit dem Virus im Körper immer länger leben.
Frau Neugebauer, welche Fortschritte hat die Behandlung von HIV-Positiven in den letzten Jahren gemacht ?
Es gibt noch keine Heilung. Die antiretrovirale Therapie gibt es jetzt seit zehn Jahren; man kann mit ihr die Virusvermehrung stoppen und den Krankheitsverlauf anhalten.
Man kann die Virusvermehrung stoppen?
Ja, aber nur, solange man die Medikamente nimmt. Und solange sie noch wirken.
Das heißt, ein Patient muss darauf achten, die Medikamente regelmäßig zu nehmen?
Genau. Wobei hier die Therapie große Fortschritte gemacht hat. Vor zehn Jahren mussten Patienten noch bis zu 30 Tabletten pro Tag nehmen, verteilt über drei Portionen, zum Teil auch noch essensabhängig - manche musste man nüchtern einnehmen, manche nur zum Essen.
Wie viele Tabletten sind es heute?
Das ist sehr unterschiedlich, weil die Medikamentenkombinationen individuell angepasst werden. Meist sind es 2 bis 4 Tabletten, die ein bis zweimal am Tag einzunehmen sind. Die Wirkstoffe allerdings sind noch immer dieselben wie vor zehn Jahren.
Wann sollte mit der Therapie begonnen werden?
Manchmal sofort, manchmal ist es aber besser zu warten. Es hängt vom Immunstatus des Patienten ab. Sind noch genügend Helferzellen da? Wie hoch ist die Virusvermehrung? Doch auch wenn man wartet - alle drei Monate wird der Immunstatus kontrolliert und neu entschieden. Entschließt man sich für eine Therapie, muss geklärt werden, ob der Patient dafür auch schon bereit ist. Anfangs fühlt sich der Patient meist gut und überhaupt nicht krank. Trotzdem sagt ihm der Arzt, er soll Tabletten nehmen, die bewirken, dass es ihm erst einmal schlechter gehen kann. Er muss verstehen, dass dies für ihn auf lange Sicht von Vorteil ist - nur so ist eine optimale Zusammenarbeit gewährleistet.
Wie hoch ist die Lebenserwartung eines HIV-Positiven heute?
Man kann heute mit Aids alt werden - aber nur wenn alles optimal läuft. Die Lebenserwartung lässt sich nicht in Jahren beziffern, weil so viele Faktoren eine Rolle spielen: Wird der Patient gut behandelt? Wurde die richtige Medikamentenkombination gewählt? Wie viele Begleiterkrankungen hat er? Ein Arzt, der HIV behandeln möchte, muss sehr gut ausgebildet sein. Man kann Fehler machen. Und das kann für die Patienten Verlust von Lebensjahren bedeuten. Es sterben heute weniger Menschen an Aids. Aber dennoch: Eine Therapie kann schlecht laufen. Sie kann auch nicht anschlagen, oder der Patient kann an den Folgen der Nebenwirkungen sterben.
Verleihen die Therapie-Erfolge den Leuten womöglich auch eine trügerische Sicherheit, dass es nicht mehr so sehr auf Safer Sex ankommt?
Auf jeden Fall. Da haben auch die Medien ihre Rolle gespielt. Man darf Erfolge in der Forschung zu sehr hochjubeln, dass die Menschen denken, Aids ist kein Thema mehr. Ganz wichtig ist nach wie vor die Prävention. Die Menschen verändern sich, es gibt neue Medien - Internet, Chatrooms. Die muss man mehr einbeziehen. Zugleich werden aber immer mehr Gelder gestrichen.
Die Aids-Therapie hat in den vergangenen zehn Jahren große Fortschritte gemacht, HIV-Positive können mit dem Virus im Körper immer länger leben.
Frau Neugebauer, welche Fortschritte hat die Behandlung von HIV-Positiven in den letzten Jahren gemacht ?
Es gibt noch keine Heilung. Die antiretrovirale Therapie gibt es jetzt seit zehn Jahren; man kann mit ihr die Virusvermehrung stoppen und den Krankheitsverlauf anhalten.
Man kann die Virusvermehrung stoppen?
Ja, aber nur, solange man die Medikamente nimmt. Und solange sie noch wirken.
Das heißt, ein Patient muss darauf achten, die Medikamente regelmäßig zu nehmen?
Genau. Wobei hier die Therapie große Fortschritte gemacht hat. Vor zehn Jahren mussten Patienten noch bis zu 30 Tabletten pro Tag nehmen, verteilt über drei Portionen, zum Teil auch noch essensabhängig - manche musste man nüchtern einnehmen, manche nur zum Essen.
Wie viele Tabletten sind es heute?
Das ist sehr unterschiedlich, weil die Medikamentenkombinationen individuell angepasst werden. Meist sind es 2 bis 4 Tabletten, die ein bis zweimal am Tag einzunehmen sind. Die Wirkstoffe allerdings sind noch immer dieselben wie vor zehn Jahren.
Wann sollte mit der Therapie begonnen werden?
Manchmal sofort, manchmal ist es aber besser zu warten. Es hängt vom Immunstatus des Patienten ab. Sind noch genügend Helferzellen da? Wie hoch ist die Virusvermehrung? Doch auch wenn man wartet - alle drei Monate wird der Immunstatus kontrolliert und neu entschieden. Entschließt man sich für eine Therapie, muss geklärt werden, ob der Patient dafür auch schon bereit ist. Anfangs fühlt sich der Patient meist gut und überhaupt nicht krank. Trotzdem sagt ihm der Arzt, er soll Tabletten nehmen, die bewirken, dass es ihm erst einmal schlechter gehen kann. Er muss verstehen, dass dies für ihn auf lange Sicht von Vorteil ist - nur so ist eine optimale Zusammenarbeit gewährleistet.
Wie hoch ist die Lebenserwartung eines HIV-Positiven heute?
Man kann heute mit Aids alt werden - aber nur wenn alles optimal läuft. Die Lebenserwartung lässt sich nicht in Jahren beziffern, weil so viele Faktoren eine Rolle spielen: Wird der Patient gut behandelt? Wurde die richtige Medikamentenkombination gewählt? Wie viele Begleiterkrankungen hat er? Ein Arzt, der HIV behandeln möchte, muss sehr gut ausgebildet sein. Man kann Fehler machen. Und das kann für die Patienten Verlust von Lebensjahren bedeuten. Es sterben heute weniger Menschen an Aids. Aber dennoch: Eine Therapie kann schlecht laufen. Sie kann auch nicht anschlagen, oder der Patient kann an den Folgen der Nebenwirkungen sterben.
Verleihen die Therapie-Erfolge den Leuten womöglich auch eine trügerische Sicherheit, dass es nicht mehr so sehr auf Safer Sex ankommt?
Auf jeden Fall. Da haben auch die Medien ihre Rolle gespielt. Man darf Erfolge in der Forschung zu sehr hochjubeln, dass die Menschen denken, Aids ist kein Thema mehr. Ganz wichtig ist nach wie vor die Prävention. Die Menschen verändern sich, es gibt neue Medien - Internet, Chatrooms. Die muss man mehr einbeziehen. Zugleich werden aber immer mehr Gelder gestrichen.