K
koelner
Guest
Mit den Erfahrungen von heute hätte ich vieles ganz anders gemacht.
Erstens mal kam Tito vom Kommunismus her, war in Moskau geschult worden. Folglich ging er davon aus, dass sowohl die Spannungen zwischen den Völkern als auch der Krieg ihre Ursache im von Karl Marx formulierten Klassenkampf haben. Mit dem Übergang zu einer kommunistischen Gesellschaft würden all diese Probleme dementsprechend auch gelöst werden.
Heute wissen wir, dass diese Rechnung nirgendwo auf der Welt aufgegangen ist. Wenn auch nicht alles am jugoslawischen Sozialismus schlecht gewesen sein mag, so konnte er ganz sicher die alten Wunden nicht heilen und die eigentlichen Probleme nicht lösen. Titos' Rezept war ja, die Spannungen faktisch "zu verbieten", bis der Kommunismus funktioniert und alle Probleme löst. Keine richtige Auseinandersetzung mit der Geschichte. Einfach unter den Teppich gekehrt. Mit den Krediten der Weltbank ging das einigermassen, solange man genug Arbeit und zu Essen hatte. Als die Wirschaft in den Keller ging haben Milosevic und Co den Teppich wieder hochgehoben und sich mit dem hervor qualmenden Dreck aus 50 Jahren an die Macht gewirbelt.
Die Lösung hab ich ganz sicher nicht. Aber ich hätte nicht zwangsläufig probiert den Staat in der Form auf Dauer zusammen zu halten. Sondern vermutlich eher darauf hingearbeitet, mittelfristig eigenständige Einheiten zu schaffen, die dann evtl. selbstbewusst sind, auf freiwilliger Basis eine Konföderation einzugehen.
Erstens mal kam Tito vom Kommunismus her, war in Moskau geschult worden. Folglich ging er davon aus, dass sowohl die Spannungen zwischen den Völkern als auch der Krieg ihre Ursache im von Karl Marx formulierten Klassenkampf haben. Mit dem Übergang zu einer kommunistischen Gesellschaft würden all diese Probleme dementsprechend auch gelöst werden.
Heute wissen wir, dass diese Rechnung nirgendwo auf der Welt aufgegangen ist. Wenn auch nicht alles am jugoslawischen Sozialismus schlecht gewesen sein mag, so konnte er ganz sicher die alten Wunden nicht heilen und die eigentlichen Probleme nicht lösen. Titos' Rezept war ja, die Spannungen faktisch "zu verbieten", bis der Kommunismus funktioniert und alle Probleme löst. Keine richtige Auseinandersetzung mit der Geschichte. Einfach unter den Teppich gekehrt. Mit den Krediten der Weltbank ging das einigermassen, solange man genug Arbeit und zu Essen hatte. Als die Wirschaft in den Keller ging haben Milosevic und Co den Teppich wieder hochgehoben und sich mit dem hervor qualmenden Dreck aus 50 Jahren an die Macht gewirbelt.
Die Lösung hab ich ganz sicher nicht. Aber ich hätte nicht zwangsläufig probiert den Staat in der Form auf Dauer zusammen zu halten. Sondern vermutlich eher darauf hingearbeitet, mittelfristig eigenständige Einheiten zu schaffen, die dann evtl. selbstbewusst sind, auf freiwilliger Basis eine Konföderation einzugehen.