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1945: Wenn Du Tito wärst, was hättest du anders gemacht?

Mit den Erfahrungen von heute hätte ich vieles ganz anders gemacht.

Erstens mal kam Tito vom Kommunismus her, war in Moskau geschult worden. Folglich ging er davon aus, dass sowohl die Spannungen zwischen den Völkern als auch der Krieg ihre Ursache im von Karl Marx formulierten Klassenkampf haben. Mit dem Übergang zu einer kommunistischen Gesellschaft würden all diese Probleme dementsprechend auch gelöst werden.

Heute wissen wir, dass diese Rechnung nirgendwo auf der Welt aufgegangen ist. Wenn auch nicht alles am jugoslawischen Sozialismus schlecht gewesen sein mag, so konnte er ganz sicher die alten Wunden nicht heilen und die eigentlichen Probleme nicht lösen. Titos' Rezept war ja, die Spannungen faktisch "zu verbieten", bis der Kommunismus funktioniert und alle Probleme löst. Keine richtige Auseinandersetzung mit der Geschichte. Einfach unter den Teppich gekehrt. Mit den Krediten der Weltbank ging das einigermassen, solange man genug Arbeit und zu Essen hatte. Als die Wirschaft in den Keller ging haben Milosevic und Co den Teppich wieder hochgehoben und sich mit dem hervor qualmenden Dreck aus 50 Jahren an die Macht gewirbelt.

Die Lösung hab ich ganz sicher nicht. Aber ich hätte nicht zwangsläufig probiert den Staat in der Form auf Dauer zusammen zu halten. Sondern vermutlich eher darauf hingearbeitet, mittelfristig eigenständige Einheiten zu schaffen, die dann evtl. selbstbewusst sind, auf freiwilliger Basis eine Konföderation einzugehen.
 
Tito hat einen entschiedenden Fehler gemacht!!!!

Da er schon Richtung Unionismus pochte und es Deutschland und Italien nachmachen wollte, was diese Länder ein paar Jahrzehnte zuvor gelungen ist, hätte er 1.) das Fundament dieses Unionismus nicht auf dem Sozialismus aufbauen sollen und 2.) hätte er es lassen sollen von "Völkern" zu sprechen! Stattdessen hätte er von einem einzigen Volk sprechen sollen! Ganz nach dem Motto: Eine Kultur, eine Sprache*, ein Volk (wobei Slowenisch und Mazedonisch als Töchtersprachen angesehen werden würden, ähnlich dem Galizischen und Katalanischen in Spanien). Und als Identifikations-Fundament für die Bildung dieses Volkes sicherlich nicht den Sozalismus, sondern das Südslawentum.
Genau so wie es Deutschland und Italien ein paar Jahrzehnte zuvor getan haben, und das trotz unterschiedlicher Religionen und vieler eigenständiger Historien, und vor allem vieler internen Jahrhundert-langen Kriege. Es gab dann auf einen Schlag plötzlich keine Bayern oder Preussen mehr, sondern nur noch Deutsche und keine Venezianer oder Sizilianer sondern nur Italiener.

Denn... Um ein Einheitsvolk zu bilden, braucht es ein Machtwort und die Reduktion der eigenen Identität auf ein einziges Volk (und nicht "viele Völker"). Sonst ist es bloss ein Bündniss mit verschiedenen Identitäten. Und eine Identität braucht ein Fundament, also etwas gemeinsames. Und hier war nur das Südslawentum (mit Kultur und Sprache) gegeben. Was anderes gab es nicht. Aber vielleicht hatte Tito Angst um den Unmut vieler nicht-slawischer Minderheiten im Lande. Aber man kann es auch nicht jedem recht machen. Man hätte den Minderheiten spezial-rechte geben können, oder einen Teil Kosovos an Albanien abgegeben (notfalls mit vielen Ex- und Enklaven). Da hätte man sich sicherlich viel Ärger erspart.



Ich weiss,... es hätte viel Überwindung gebraucht, um das Kroatentum, Serbentum,..etc.. nach all den Jahrhunderten abzuschaffen und durch ein Jugoslawentum zu ersetzen. Und sicherlich hätte die erste Generation mit der neuen Identität mühe gehabt. Doch die zweite und dritte hätten sich durchaus als Jugoslawen angesehen, so wie es heute Deutsche und Italiener tun.
 
Ich hätte alle Kommunisten und die, die sich Jugoslawen nannten in eine Konferenz gebeten und mich und meine Lemmlinge in die Hölle befördert.
 
Stellt euch vor wir schreiben das Jahr 1945 und ihr seit Tito. Die Wehrmacht wurde erfolgreich vom Balkan vertrieben und es geht nun um die zukünftige Neugestaltung.

Wie hättet ihr an Titos Stelle gehandelt ?

Was hättet ihr anders gemacht ?


Persönlich hätte ich folgendes auf jeden Fall so geregelt:

Keine Unterteilung Jugoslawiens in jeweils "nationale" Republiken welche später zu Sollbruchstellen werden können und wie die Geschichte gezeigt hat, auch geworden sind. Stattdessen neue "ethnisch neutrale" Territorialeinheiten ohne historischen ethnischen Namensbezug in geographischen Grenzen die keine absolute Mehrheit einer ethnischen Gruppe zulässt.

Die Förderung einer übergeordneten gemeinsamen Identifikationsbasis: Der Staatsbegriff: "Balkanunion" oder "Republik Südosteuropa" hätte eine gemeinsame staatl. Identifikationsbasis für alle Völker bieten können einschliesslich der Albaner.

Die Etablierung einer multikulturellen politischen Leitlinie nach kanadischem Vorbild.
wenn ich tito wäre hätte ich mich erschossen...
 
Teilrepublik Kosovo + Preshev und Süd-sanxhak + Nis + Vranje + ganz Montenegro

Teilrepublik Ilirida

Teilrepublik Nordsandzak

Teilrepublik Bosnien

Teilrepublik Kroatien

Teilrepublik Ost-Mazedonien

Teilrepublik Vojvodina

Teilrepublik Slowenien

Teilrepublik Serbien

- - - Aktualisiert - - -

Die Hauptstadt würde Sarajevo sein.
 
Tito hat einen entschiedenden Fehler gemacht!!!!

Da er schon Richtung Unionismus pochte und es Deutschland und Italien nachmachen wollte, was diese Länder ein paar Jahrzehnte zuvor gelungen ist, hätte er 1.) das Fundament dieses Unionismus nicht auf dem Sozialismus aufbauen sollen und 2.) hätte er es lassen sollen von "Völkern" zu sprechen! Stattdessen hätte er von einem einzigen Volk sprechen sollen! Ganz nach dem Motto: Eine Kultur, eine Sprache*, ein Volk (wobei Slowenisch und Mazedonisch als Töchtersprachen angesehen werden würden, ähnlich dem Galizischen und Katalanischen in Spanien). Und als Identifikations-Fundament für die Bildung dieses Volkes sicherlich nicht den Sozalismus, sondern das Südslawentum.
Genau so wie es Deutschland und Italien ein paar Jahrzehnte zuvor getan haben, und das trotz unterschiedlicher Religionen und vieler eigenständiger Historien, und vor allem vieler internen Jahrhundert-langen Kriege. Es gab dann auf einen Schlag plötzlich keine Bayern oder Preussen mehr, sondern nur noch Deutsche und keine Venezianer oder Sizilianer sondern nur Italiener.

Denn... Um ein Einheitsvolk zu bilden, braucht es ein Machtwort und die Reduktion der eigenen Identität auf ein einziges Volk (und nicht "viele Völker"). Sonst ist es bloss ein Bündniss mit verschiedenen Identitäten. Und eine Identität braucht ein Fundament, also etwas gemeinsames. Und hier war nur das Südslawentum (mit Kultur und Sprache) gegeben. Was anderes gab es nicht. Aber vielleicht hatte Tito Angst um den Unmut vieler nicht-slawischer Minderheiten im Lande. Aber man kann es auch nicht jedem recht machen. Man hätte den Minderheiten spezial-rechte geben können, oder einen Teil Kosovos an Albanien abgegeben (notfalls mit vielen Ex- und Enklaven). Da hätte man sich sicherlich viel Ärger erspart.



Ich weiss,... es hätte viel Überwindung gebraucht, um das Kroatentum, Serbentum,..etc.. nach all den Jahrhunderten abzuschaffen und durch ein Jugoslawentum zu ersetzen. Und sicherlich hätte die erste Generation mit der neuen Identität mühe gehabt. Doch die zweite und dritte hätten sich durchaus als Jugoslawen angesehen, so wie es heute Deutsche und Italiener tun.

Tito hätte schon in den 50ern eine albanische Teilrepublik implementieren sollen.
Die Albaner stelltenb 1951 knapp 5% der Bevölkerung ebenso wie die Mazedonier, verfügten aber über keine eigene Republik.
1981 übertruff ihr Anteil knapp sogar den der Slowenen.
Der Kosovokonflikt hat schon früh das hässliche Gesicht der jugoslawischen( bzw. serbischen) Politik gezeigt.
Man hätte das Problem schon an der Wurzel beseitigen sollen.
Die anderen Minderheiten befanden sich ja unter der 5% Grenze und hätten nicht für solch einen "Wirbel" sorgen können.


Im Nachhinein war Tito zu naiv, das nach seinem Tod alles weiter nach dem Motto Bratstvo i Jedinstvo verläuft.
Er hätte einen handfesten Plan für die Zukunft Jugoslawiens nach seinem Tod erstellen sollen.
 
Tito hätte schon in den 50ern eine albanische Teilrepublik implementieren sollen.
Die Albaner stelltenb 1951 knapp 5% der Bevölkerung ebenso wie die Mazedonier, verfügten aber über keine eigene Republik.
1981 übertruff ihr Anteil knapp sogar den der Slowenen.
Der Kosovokonflikt hat schon früh das hässliche Gesicht der jugoslawischen( bzw. serbischen) Politik gezeigt.
Man hätte das Problem schon an der Wurzel beseitigen sollen.
Die anderen Minderheiten befanden sich ja unter der 5% Grenze und hätten nicht für solch einen "Wirbel" sorgen können.


Im Nachhinein war Tito zu naiv, das nach seinem Tod alles weiter nach dem Motto Bratstvo i Jedinstvo verläuft.
Er hätte einen handfesten Plan für die Zukunft Jugoslawiens nach seinem Tod erstellen sollen.
Das Problem war hier: Die Albaner sind kein slawisches Volk und zugleich waren sie prozentual stärker Vertreten als manch ein südslawisches Volk in Jugoslawien.

Mal angenommen, du willst ne Nation aufbauen, ähnlich dem deutschen oder italienischem Vorbild (waren früher alles einzelne Staaten, obwohl sie ethnisch gesehen mehr oder weniger das Gleiche waren). Dafür brauchst du eine Identität als Fundament.
Und da kamen nur 2 Sachen in Frage:
* Der Sozialismus
* Der Nationalismus (in Form von: Jugoslawentum bzw. Südslawentum)

Hätte man voll auf's Jugowlawentum als Identitätsanker gesetzt, hätte es mehr als nur Staatsname "Südslawien" und panslawischen Farben (die Tricolore der alten jugoslawischen Fahne) gebraucht. Man hätte von einem einzigen südslawischen Volk (nicht vielen Völkern) sprechen sollen und die restlichen Völker wären dann Minderheiten gewesen. Doch die sehr stark vertretenen Albaner (aber auch Ungaren) wären damit sicherlich nicht einverstanden gewesen, auch wenn sie Sonderrechte bekommen hätten (Staatsidentität ist eben alles). Also baute Tito auf dem Sozialismus auf, auch wenn der den slawischen Landesnamen und slawische Landesfahne behielt. Der grosse Rest des Fundaments war auf dem Sozialismus gewachsen.

Doch ende 80er brach eben dieser Sozialismus zusammen. Und die Jugoslawen waren nicht zu einer slawischen Einheitsnation zusammengewachsen. Und da brach nun mal alles auseinander.


Doch was hätte man machen sollen??? Wären die (stark-vertretenen, nicht-slawischen) Albaner nicht mit im Boot gewesen, wäre alles ganz anders gekommen. Die Jugoslawen wären vermutlich zu einer Nation verschweist, weil sie das Jugoslawentum als Identitäts-Fundament gehabt hätten.
Für das hätte man einen Teil des Kosovos und Mazedoniens an Albanien abgeben sollen. Doch damit hätte Tito einen sehr grossen Teil der serbischen Bevölkerung (welche mit Abstand die grösste Bevölkerungsgruppe darstellte) sehr stark verärgert. Das wollte er nicht riskieren. Wobei... Er hätte damals schon die Macht gehabt, den Leuten klar-zumachen, dass es ein Serbentum nicht mehr gibt, eben so wenig wie ein Kroatentum, und das eine neue Nation entstanden ist. Vielleicht hätten es die Serben "geschluckt" zum Wohle eines starken Jugoslawiens und einer starken jugoslawischen Nation.

Aber eben... Dieser Schritt wurde nie gemacht.
 
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