Tito hat einen entschiedenden Fehler gemacht!!!!
Da er schon Richtung Unionismus pochte und es Deutschland und Italien nachmachen wollte, was diese Länder ein paar Jahrzehnte zuvor gelungen ist, hätte er 1.) das Fundament dieses Unionismus nicht auf dem Sozialismus aufbauen sollen und 2.) hätte er es lassen sollen von "Völkern" zu sprechen! Stattdessen hätte er von einem einzigen Volk sprechen sollen! Ganz nach dem Motto: Eine Kultur, eine Sprache*, ein Volk (wobei Slowenisch und Mazedonisch als Töchtersprachen angesehen werden würden, ähnlich dem Galizischen und Katalanischen in Spanien). Und als Identifikations-Fundament für die Bildung dieses Volkes sicherlich nicht den Sozalismus, sondern das Südslawentum.
Genau so wie es Deutschland und Italien ein paar Jahrzehnte zuvor getan haben, und das trotz unterschiedlicher Religionen und vieler eigenständiger Historien, und vor allem vieler internen Jahrhundert-langen Kriege. Es gab dann auf einen Schlag plötzlich keine Bayern oder Preussen mehr, sondern nur noch Deutsche und keine Venezianer oder Sizilianer sondern nur Italiener.
Denn... Um ein Einheitsvolk zu bilden, braucht es ein Machtwort und die Reduktion der eigenen Identität auf ein einziges Volk (und nicht "viele Völker"). Sonst ist es bloss ein Bündniss mit verschiedenen Identitäten. Und eine Identität braucht ein Fundament, also etwas gemeinsames. Und hier war nur das Südslawentum (mit Kultur und Sprache) gegeben. Was anderes gab es nicht. Aber vielleicht hatte Tito Angst um den Unmut vieler nicht-slawischer Minderheiten im Lande. Aber man kann es auch nicht jedem recht machen. Man hätte den Minderheiten spezial-rechte geben können, oder einen Teil Kosovos an Albanien abgegeben (notfalls mit vielen Ex- und Enklaven). Da hätte man sich sicherlich viel Ärger erspart.
Ich weiss,... es hätte viel Überwindung gebraucht, um das Kroatentum, Serbentum,..etc.. nach all den Jahrhunderten abzuschaffen und durch ein Jugoslawentum zu ersetzen. Und sicherlich hätte die erste Generation mit der neuen Identität mühe gehabt. Doch die zweite und dritte hätten sich durchaus als Jugoslawen angesehen, so wie es heute Deutsche und Italiener tun.