Auf dem Papier ist die Lage klar. Der HSV war wieder zu doof für den Aufstieg, muss fürs sechste Zweitliga-Jahr planen. Kein Platz für Euphorie. Dennoch
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Auf dem Papier ist die Lage klar. Der HSV war wieder zu doof für den Aufstieg, muss fürs sechste Zweitliga-Jahr planen. Kein Platz für Euphorie.
Dennoch haben es Tim Walter und Jonas Boldt geschafft, diese zu entfachen. Ihre stets selbstbewusste Art positiv zu denken mag oft arrogant wirken. Doch das Duo lebt die Werte vor, will damit keine Gegner diskreditieren, sondern Fans und Kicker emotional abholen.
Die vergangenen 14 HSV-Monate waren intensiv. Relegations-Pleiten, Uwe Seelers Tod, Querelen um die Bosse Jansen und Wüstefeld, der Stadion-Streit mit der Stadt, Vuskovic‘ Doping-Verdacht.
Trotzdem machen die Fans den Volkspark Woche für Woche voll. Sorgen damit vermutlich sogar für einen Weltrekord. Was draußen passiert, spielt auf den Rängen keine große Rolle. Es geht beim HSV mittlerweile um mehr als nur den Aufstieg.
Ein Beispiel: Wenn die HSV-Frauen bald ihre Aufstiegsspiele bestreiten, werden sie wieder einmal von Hunderten Fans begleitet. Dazu gehört auch Feingefühl in schweren Stunden. Wie am Montag, als Torwart Heuer Fernandes patzt: Die Kurve wird nicht wütend, sondern ruft höllisch laut dessen Namen. Das ist die neue, aktiv gelebte HSV-Identität. Liebe und Leidenschaft?
Kennen keine Liga.