[h=1]Schwarze Türken und die nationale Identität in der Türkei[/h] Alev Deniz
Die historischen Wurzeln der Schwarzen in der Türkei reichen 300 Jahre zurück. Damals wurden sie als Sklaven für die Tätigkeiten auf Farmen aus dem Sudan, Libyen, Tansania und Äthiopien ins Osmanische Reich deportiert. Laut türkischen Medien (Hürriyet, Focus) lebten vor 15 Jahren noch über 30.000 Schwarze in der Ägais in der Westtürkei, die inzwischen überwiegend nach Libyen ausgewandert sind. Heute leben schätzungsweise noch ca. 5.000 schwarze Türken in den bekanntesten 17 Dörfern in der Ägais.
Es existieren keine offiziellen Statistiken über die Schwarzen in der Türkei, aber auch wissenschaftliche Studien sind rar. Allgemein lässt sich sagen, dass die schwarzen Türken verarmt sind und keine gute Bildung genießen. Sie werden nur in bestimmten Bereichen wie im Fußball oder Entertainment im öffentlichen Leben wahrgenommen. Die Geschichte der Afro-Türken wird in der türkischen Gesellschaft ausgeblendet.