Und nach dem K.o. kämpft er weiter
Aus einem kleinen Kosovo-Albaner wurde dank viel Disziplin ein weltbekannter Kampfsportler. Heute ist Azem Maksutaj 14-facher Weltmeister im Thai- und Kickboxen, Schweizer und liebevoller Berufs-Papa. Von Katrin Hafner / Tages Anzeiger / 23.01.10
Am Rückspiegel baumeln zwei rote Miniatur-Boxhandschuhe, im Rückspiegel sieht Azem Maksutaj seinen Sohn Leandro, zweieinhalb, im Kindersitz. Leandro mag den VW Golf lieber als den grossen schwarzen Mercedes, der zu Hause in der Garage steht, weil der Kleine schneller sei. Er selbst will später einen Ferrari. Rot muss er sein, das ist klar. Azem Maksutaj lacht. Stolzer Papa.
Wenn Azem Maksutaj, 35, nicht in seinem Trainingskeller Wing Thai Gym in Winterthur junge Männer und Frauen Kampfeslust, Durchhaltewillen und Schlagkraft lehrt, ist er mit seinem Sohn zusammen. Zieht ihn morgens an, wechselt Windeln, kocht Pasta oder Rührei, spielt «Kung Fu Panda»: Leandro mit Profi-Boxer-Miene, Azem mit leuchtenden Augen. Dreimal pro Woche bringt er ihn in die Kindertagesstätte und holt ihn nachmittags dort ab. Njomza, 23, seine Frau, arbeitet 80 Prozent als Vermögensverwalterin im Private Banking. «Ich bin nicht nur Vater, sondern auch halb Mama geworden», sagt er, 14-facher Thai- und Kickboxweltmeister und gebürtiger Kosovo-Albaner. «Mein Vater hätte sich geschämt, wenn man ihn mit einem Baby im Arm gesehen hätte. Ich glaube, er hat etwas verpasst.»
Las Vegas, Dubai, Pristina
Zu Hause im Wohnzimmer turnt Leandro auf seinem Papa herum, küsst ihn auf die Wange. In der Vitrine lächeln die frisch Vermählten hübsch und happy wie Filmstars aus dem Silberrahmen. An der Wand hängt abstrakte Kunst, das Sofa ist crèmeweiss und dient Klein-Leandro für Kickübungen. Als Njomza und Azem vor vier Jahren in die Neubauwohnung zogen, klingelte jeden Tag mindestens ein Jugendlicher, um ein Autogramm vom weltbekannten Kampfsportler zu bekommen.Einen Weltmeistertitel mehr – und Azem Maksutaj schafft es ins «Guinness-Buch der Rekorde», wie er sagt. Dieses Jahr gibt er sich noch eine Chance: Vier Fights um WM-Titel stehen an, in Basel, Las Vegas, Dubai und Pristina. Dann will er den Ring verlassen. Er hat seinen Rücktritt bekannt gegeben, genug vom Kämpfen. Es sei einfach zu heftig, dieses Business. «Du musst immer stark sein, nach jedem Schlag aufstehen. In deinem Kopf musst du dich unschlagbar machen, ein Star sein, total. Physisch, psychisch und mental.»
Der doppelte Fluch
Dass Azem Maksutaj dies oft gelang, hat er in seiner Karriere längst bewiesen. Er wuchs in einem kleinen albanischen Dorf auf, vaterlos, half täglich auf dem Bauernhof, musste 40 Minuten zu Fuss zur Schule gehen. 1990 reiste er mit der Mutter dem Vater in die Schweiz nach. Er war 15, sprach nur Albanisch, hatte keine Ausbildung und kein soziales Netz, dafür einen Traum: stark und berühmt werden wie der Typ im Film «Rocky». Vorerst aber landete er in einer Integrationsklasse und büffelte Deutsch. «Die Sprache ist etwas vom Wichtigsten, wenn man es an einem fremden Ort schaffen will.»Wenige Wochen nach der Ankunft in Winterthur begleitete er einen albanischen Bekannten zum Thaiboxtraining ins Wing Thai Gym..................
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31.01.2009 - Elvir "Kosova Kid" Muriqi ist in Europa kaum bekannt obwohl er aus einem europäischen Land kommt, aber es ist kein Wunder denn der 29-jährige TOP15 Halbschwergewichtler lebt in Amerika. Im Jahre 1997, kurz vor dem Kriegsausbruch in Kosova (Süd-Ost Europa) musste er aus dem eigenen Land fliehen.
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Wir sind Weltmeister!
Der Erfolg der Schweizer Nationalmannschaft an der U-17-Weltmeisterschaft in Nigeria ist sicherlich in erster Linie eine Mannschaftsleistung.
Da viele Schweizer noch immer grosse Vorurteile gegenüber den Albanern haben, seien hier trotzdem drei Spieler speziell erwähnt. Zu den 21 tollen Spielern gehören auch drei Albaner-Schweizer: Frédéric Veseli, der jahrelange Captain der Mannschaft, Pajtim Kasami, der einen Treffer erzielte, und Granit Xhaka, der bei allen sieben Spielen dabei war und ebenfalls ein Tor schoss.
Ich freue mich über den tollen Sieg, die herausragende Leistung der Schweizer und die tolle Integration dieser Albaner.
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ein paar Besipiele........
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