N
Nik
Guest
Albaner und Griechen sind seit Jahrtausenden direkte Nachbarn. Es gibt keine Ethnie mehr auf der Erde, die enger und länger mit den Albanern verflochten ist, als die Griechen und keine Ethnie, die enger und länger mit den Griechen verflochten ist, als die Albaner. Es lässt sich wie immer darüber streiten, seit wann es die modernen Albaner bzw. Griechen gibt. Fakt ist aber, dass Beziehungen seit der Antike bestehen, ob jetzt wirklich zwischen «Albanern» und «Griechen» oder zwischen den jeweiligen Vorgänger-Ethnien spielt keine Rolle.
In diesen Thread kommen die gemeinsamen albanisch-griechischen Kulturelemente in Gesang, Instrumentalmusik, Küche, Trachten, Sprache, Religion, Architektur, Kunst, etc.
:al1: :gr3:
Ich beginne mit ein paar Bildern:
Die Fustanella ist seit der Antike bezeugt und wurde nicht nur von Südalbanern (Tosken) und Nordwestgriechen getragen, sondern auch von walachischen Wanderhirten und durch Migration kam die Fustanella auch bis in die Peloponnes, andere Teile Griechenlands, Kleinasiens und sogar Ägyptens.
Die Iso-Polyphonie (Mehrstimmigkeit mit eigenständig geführten Stimmen) ist immaterielles UNESCO-Erbe und wird in Südalbanien und Nordwestgriechenland gepflegt.
Das nationale Symbol der Albaner, der Doppeladler, geht zurück auf das Wappen der nordalbanischen Kastrioten, der Familie Skanderbegs. Jener Adler hatte seinen Ursprung in Kleinasien und repräsentierte das Byzantinische Reich. Deshalb ist er heute auch bei Griechen ein nationales Symbol, da es vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel getragen wird.
Epirus, die historische Region am Ionischen Meer, war schon immer albanisch und griechisch, weswegen viele albanische Elemente und viele griechische Elemente jeweils in die andere Kultur fanden. Epirus ist somit der historische «Marktplatz» der albanisch-griechischen Kulturelemente.
Gehen wir nun kurz zurück in die Vergangenheit und halten fest, dass Ende des Mittelalters Zehntausende Albaner in die Peloponnes, auf Attika und in andere südgriechische Gebiete einwanderten, auf Einladung lokaler griechischer Potentaten, die Männer für ihre Armeen und Menschen für die Bebauung der brach liegenden Felder brauchten. Zuvor war die lokale Bevölkerung durch Hunger und Kriege enorm dezimiert geworden. Mit der Zeit gräzisierten sich diese Albaner und kämpften dann im Griechischen Unabhängigkeitskrieg für einen griechischen Nationalstaat. Die Arvaniten sehen sich heute kaum als Albaner, aber sind sich ihrer kulturellen Eigenheit sehr wohl bewusst. Dazu ein paar Fotos und Videos nun:
Die Çamen waren die albanischen Bewohner Südepirus, des griechischen Teils von Epirus, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben oder assimiliert wurden.
Griechen leben heute aber auch in Südalbanien, vor allem an der Albanischen Riviera und an der Sarandiotischen Küste, sowie im Bergland um Gjirokastra und Përmet.
Das reicht mal fürs Erste.
In diesen Thread kommen die gemeinsamen albanisch-griechischen Kulturelemente in Gesang, Instrumentalmusik, Küche, Trachten, Sprache, Religion, Architektur, Kunst, etc.
:al1: :gr3:
Ich beginne mit ein paar Bildern:
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Die Fustanella ist seit der Antike bezeugt und wurde nicht nur von Südalbanern (Tosken) und Nordwestgriechen getragen, sondern auch von walachischen Wanderhirten und durch Migration kam die Fustanella auch bis in die Peloponnes, andere Teile Griechenlands, Kleinasiens und sogar Ägyptens.
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Die Iso-Polyphonie (Mehrstimmigkeit mit eigenständig geführten Stimmen) ist immaterielles UNESCO-Erbe und wird in Südalbanien und Nordwestgriechenland gepflegt.
Das nationale Symbol der Albaner, der Doppeladler, geht zurück auf das Wappen der nordalbanischen Kastrioten, der Familie Skanderbegs. Jener Adler hatte seinen Ursprung in Kleinasien und repräsentierte das Byzantinische Reich. Deshalb ist er heute auch bei Griechen ein nationales Symbol, da es vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel getragen wird.
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Epirus, die historische Region am Ionischen Meer, war schon immer albanisch und griechisch, weswegen viele albanische Elemente und viele griechische Elemente jeweils in die andere Kultur fanden. Epirus ist somit der historische «Marktplatz» der albanisch-griechischen Kulturelemente.
Gehen wir nun kurz zurück in die Vergangenheit und halten fest, dass Ende des Mittelalters Zehntausende Albaner in die Peloponnes, auf Attika und in andere südgriechische Gebiete einwanderten, auf Einladung lokaler griechischer Potentaten, die Männer für ihre Armeen und Menschen für die Bebauung der brach liegenden Felder brauchten. Zuvor war die lokale Bevölkerung durch Hunger und Kriege enorm dezimiert geworden. Mit der Zeit gräzisierten sich diese Albaner und kämpften dann im Griechischen Unabhängigkeitskrieg für einen griechischen Nationalstaat. Die Arvaniten sehen sich heute kaum als Albaner, aber sind sich ihrer kulturellen Eigenheit sehr wohl bewusst. Dazu ein paar Fotos und Videos nun:
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Die Çamen waren die albanischen Bewohner Südepirus, des griechischen Teils von Epirus, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben oder assimiliert wurden.
Griechen leben heute aber auch in Südalbanien, vor allem an der Albanischen Riviera und an der Sarandiotischen Küste, sowie im Bergland um Gjirokastra und Përmet.
Das reicht mal fürs Erste.
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