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Gast3013
Guest
Ja, das stimmt. Ich habe auch nur einzelne Aspekte hervorgehoben. Rigas Velestinlis, der übrigens selber Vlache war, war beeinflusst durch die westlichen Ideen und würde heute als klassischer Lobbyist für eine nationale Idee gelten. Das kann man so stehen lassen und respektieren. Er hat die Idee einer Verfassung vertreten und sich dafür eingesetzt, dass Muslime und Christen in einem Staat leben und die Despotie des Sultans bekämpfen. Da stecken sicherlich einige Motive drinnen, die zur damaligen Zeit vorherrschten. Aber wie allgemein verbreitet die Motive waren, kann ich nicht sagen. Ich vermute aber eher, dass es sich bei vielen dieser Motive um Vorstellungen von Intellektuellen handelte, die sich an den Höfen im Ausland befanden und dort versuchten mit ihren Ideen fußzufassen. Die Realität am Boden in Griechenland war dann doch meistens eine andere.
Genug Motive waren vorhanden, dass sie ein Ypsilantis bspw. praktisch zu umsetzen versucht hat - auch wenn er daran scheiterte. Die Umsetzung der Revolution - hier die gescheiterte - entsprang nicht nur aus der Idee der Charta von Hellas, sondern aus vielen anderen Werken wie von Korais, Meletios Pegas, etc. ...
Die Realität am Boden war, dass unter anderem eine deutliche Unzufriedenheit innerhalb der Griechen dokumentiert werden konnte. Die Idee der griechischen Revolution nahm demnach dann auch in zentralen Gebieten ihren Lauf, denn die Rede war nicht von einer christlichen Revolution, sondern von einer griechischen.
cyka blyad schrieb:Was du hier als Idee von einem griechischen Staat bezeichnest, würde ich eher mit der Widerbelebung des Oströmischen Reichs identifizieren denn mit einem griechischen Nationalstaat. Velestinlis spricht in seiner "Verfassung" alle Nationalitäten an und war sich entsprechend bewusst, dass es ein multieethnischer Staat sein würde. Das alles steht in einem Gegensatz zu Antikisierungsbestrebungen, die sich dann mit Gewalt durchsetzten.
Die Charta von Rigas war sicherlich kein Konstrukt dass eine Wiederbelebung des Oströmischen Reiches gleicht. Hast du sie dir mal angeguckt?

Wie kannst du von einer "Wiederbelebung des Oströmischen Reiches" sprechen, wenn doch fett und deutlich ΕΛΛΑΔΟΣ zu lesen ist? Daneben noch Abbildungen griechisch-antiker Figuren, Szenarien, etc.?
Χάρτα τῆς Ἐλλάδος ἐν ἦ περιέχονται αἰ νῆσοι αὐτής και μέρος των εἰς την Εὐρώπην και Μικράν Ἀσίαν Πολυαρίθμων Ἀποικιών Αὐτής, περιοριζομένων ἀπ’ άνατολών διά τῶν Μύρων τῆς Λυκίας μέχρι τού Ἀργαθονίου ὄρους τῆς Βιθυνίας, ἀπ’ ἄρκτου διά τού Ἀκ Κερμανίου, τῶν Καρπαθίων ὀρών καί Δουνάβεως καί Σάββα τῶν ποταμῶν, ἀπό δυσμῶν διά τού Οὔνα καί τού Ἰωνίου πελάγους, ἀπό Δε μεσημβρίας διά τού Λιβυκού. Τά πλείω μέ τάς παλαιάς καί νέας ὀνομασίας. Πρός δέ 9 ἐπιπεδογραφίαι τινών περιφήμων πόλεων καί τόπων ΑΥΤΗΣ, συντείνουσαι εἴς τῆν κατάληψιν τού Νέου ΑΝΑΧΑΡΣΙΔΟΣ, μία χρονολογία τῶν βασιλέων καί μεγάλων ἀνθρώπων ΑΥΤΗΣ, 161 τύποι ἐλληνικών νομισμάτων, ἐρανισθέντων ἔκ τού αὐτοκρατορικού ταμείου τῆς Ἀουστρίας πρός ἀμυδράν Ἰδέαν τῆς ἀρχαιολογίας. Ἐν σῶμα εἴς 12 τμήματα νῦν πρώτον ἐκδοθείσα, παρά τού Ρήγα Βελεστινλή Θετταλού, χάριν τῶν Ἐλλήνων καί φιλελλήνων. 1797. Ἐχαράχθη παρά τού Φρανσουά Μήλλερ ἔν Βιέν.
Also, ich sehe da keine Wiederbelebung eines multiethnischen Staates wie das des Oströmischen Reiches, sondern ganz klar die Bestrebung eines kulturell, mit der Antike verbundene, einheitlichen Griechenlands. Diese Arbeit ist der Grundstein der gesamten revolutionären Idee und sie ist durch und durch griechisch.