Der neu entdeckte Asteroid 2003 QQ47 hat einen Durchmesser von 1,2 Kilometern und eine Masse von ungefähr 2600 Millionen Tonnen. Am 21. März 2014 wird er der Erde bedenklich nahe kommen. Das Risiko eines Einschlages auf der Erdoberfläche wurde auf der so genannten Torino Skala mit "1" bewertet. Somit wird die Annäherung des Asteroiden an die Erde als "Ereignis, das sorgfältige Beobachtung erfordert", eingestuft.
Sollte es tatsächlich zu einem Einschlag kommen, so wären die Konsequenzen verheerend. Die Energie, die bei einer Kollision freigesetzt würde, wird von den Wissenschaftlern des britischen Near Earth Object (NEO) Information Centre mit 350.000 MT angegeben. Dies entspricht ungefähr der Sprengkraft von 23 Millionen Hiroshima-Bomben.
Allerdings bedeutet eine Einstufung mit "1" auf der Torino Skala noch lange nicht, dass der Weltuntergang bevorsteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich zu einer Kollision kommt, beträgt nach dem momentanen Stand der Forschung nämlich nur 1:909.000, ist also nur etwas größer als ein Millionstel.
Allerdings beruhen die Berechnungen der Flugbahn des Asteroiden lediglich auf einer relativ geringen Zahl von Beobachtungen, die während eines nur sieben Tage betragenden Zeitraums gemacht wurden.
Dr. Alan Fitzsimmons von der Queen's University in Belfast, der den Wissenschaftlern des NEO Informationszentrums beratend zur Seite stand, erklärt: "Der Asteroid wird von der Erde aus während der nächsten zwei Monate beobachtbar sein. Während dieser Zeit werden Astronomen seine Bahn weiter genau beobachten."
Genaue Vorhersagen sind schwierig
Eine präzise Vorhersage für die Bahn des Asteroiden gestaltet sich zumindest für lange Zeiträume als schwierig, da dieser auf seinem Weg um die Sonne verschiedenen Einflüssen ausgesetzt ist. Zum Beispiel wird er von anderen Planeten, an denen er vorbeifliegt, aufgrund der Schwerkraft abgelenkt. Eine genaue Einschätzung für die Begegnung mit der Erde ist somit eigentlich erst zwei bis drei Jahre vorher möglich.
Im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter befinden sich etwa eine Million Asteroiden, die größer als 30 Meter sind und sich der Erde von Zeit zu Zeit annähern. Der überwiegende Teil dieser Objekte stellt für die Erde jedoch keine Gefahr dar. Bislang sind lediglich 179 Asteroiden bekannt, die der Erde gefährlich werden könnten. Die NASA beobachtet derweil 2045 Himmelskörper in Erdnähe.
Wenn es zu einem Asteroideneinschlag kommt, so hängen dessen Konsequenzen von der Masse und der Geschwindigkeit des Himmelskörpers ab. Vor 65 Millionen Jahren änderte der Einschlag eines Asteroiden im Golf von Mexiko die Lebensbedingungen auf unserem Planeten derart dramatisch, dass die Dinosaurier ausstarben.
Und vor 15 Millionen Jahren knallte es in Bayern. In der Mitte des Städtedreiecks München-Nürnberg-Stuttgart schlug ein Meteorit von etwa einem Kilometer Durchmesser ein. Der dabei entstandene Krater hat einen Durchmesser von 25 Kilometern und wird heute das Nördlinger Ries genannt.
Es bleibt also zu hoffen, dass die Berechnungen der Astronomen korrekt sind, und der Asteroid der Erde am 21. März 2014 zwar nahe kommen, sie aber verfehlen wird. Ob die Wissenschaftler Recht behalten, werden wir in knapp elf Jahren wissen.
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