Schockierendes Bild vom Apple-Gründer
Jobs’ Abschied vom Leben
Er hat unser Leben verändert. Nun hat Steve Jobs den Tod vor Augen. Dieses Bild schockt die Apple-Gemeinde: Der Erfinder von iPhone, iMac und iPad ist vom Krebs gezeichnet. Der Messias der Technik ist auch nur ein Mensch.
2011 Der krebskranke Steve Jobs (l.) am Freitag (vier Tage nach seinem Rücktritt als Apple-CEO) im kalifornischen Palo Alto: Er muss gestützt werden. Zur Bekämpfung seiner Krankheit liess sich der Computerpionier unlängst auch im Universitätsspital Basel behandeln.
Schwarzes Hemd und schwarze kurze Hose, die Beine sind bis auf die Knochen abgemagert, stecken in grauen Socken und Gesundheitssandalen. Nach seinem Rückzug von Apple sehen wir, wie leer die Batterien des iPhone-Erfinders wirklich sind.
Seit Jahren kursieren Gerüchte über seine Krebserkrankung, im Internet war bereits ein Nachruf zu lesen. Aber Jobs hat gekämpft. Dass es so schlimm um ihn steht, schockiert die Welt.
Jobs ist Buddhist, der Tod für ihn ein Teil des Lebens. Er kennt den Sensenmann. Vor sieben Jahren wollte er den Computer-Messias zum ersten Mal mitnehmen. Jobs sagte damals: «Mich an meinen baldigen Tod zu erinnern, ist das wichtigste Hilfsmittel, um die grossen Entscheidungen des Lebens zu treffen.»
Nun besucht ihn der Tod erneut. Und Jobs hat eine Entscheidung gefällt: Mister Apple lässt sich aus dem Firmenbaum fallen. Er sieht ein: Ein Mensch ist keine Maschine. Keine App kann ihm helfen – nur der Rückzug ins Private.
Früher war Steve Jobs ein ungestümer Visionär: Wer seine Vorstellungen nicht teilte, flog raus. Der Meister hatte eine Vision, und niemand konnte sich dem schmächtigen Mann mit dem dicken Kopf in den Weg stellen.
Bauchspeicheldrüse, Hormonkrankheit, Nierentransplantation. Seit 2005 ist Jobs’ Körper-Betriebssystem am Ende. In Stanford redete die Sphinx der Computerwelt so offen wie nie zuvor: «Mein Arzt riet mir, nach Hause zu gehen und meine Sachen in Ordnung zu bringen. In der Sprache der Ärzte heisst das: Bereiten Sie sich aufs Sterben vor. Es bedeutet: Versuchen Sie Ihren Kindern in wenigen Monaten all das zu sagen, von dem Sie dachten, Sie hätten die nächsten zehn Jahre dafür Zeit. Es bedeutet: Sehen Sie zu, dass alles unter Dach und Fach ist, damit es für Ihre Familie so einfach wie möglich wird. Es bedeutet: Nehmen Sie Abschied.»
In den letzten Jahren brachte Jobs seinen Körper noch einmal auf Betriebstemperatur. Er wirkte weiser, gelassener, kreativer als je zuvor. Aber jetzt ist er müde. Er kehrt der Medienwelt den Rücken, sucht Frieden bei seiner Frau und seinen vier Kindern. Seinen Mitarbeitern schrieb er: «Der Zeitpunkt ist leider gekommen.»
Die neuen Bilder bringen seine Fans zum Weinen. Vielleicht liegt ein kleiner Trost in Jobs’ Augen. Trotz Krankheit, trotz körperlicher Schwäche: Unter seiner grossen runden Brille scheint er mit seinen Augen irgendwas zu fixieren. Was sieht der Messias des Computerzeitalters? Wieder etwas, was wir nicht erkennen? Die Erlösung? Den Trost? Ein neues Leben? Oder gar eine neue Erfindung?
Steve Jobs, bitte kämpfen Sie um sich! Nur mit Menschen wie Ihnen werden Maschinen zu unseren Freunden.
Quelle:blick.ch