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Armenier-Gedenkveranstaltung

Ein eindrucksvolles Video. Es ist sicher nicht leicht, Türke zu sein. Von allen benachbarten Völkern mit Mißtrauen betrachtet zu werden. Dem Westen zu orientalisch und dem Orient zu westlich. Getragen vom eigenen Stolz und auch irgendwie darin gefangen.

Obwohl ich auch einige Türken zu meinen Freunden zähle, kann ich nicht unbedingt behaupten, dieses Volk zu lieben. Vielleicht weil es mir trotz seiner Allgegenwart in Westeuropa zu fremd ist und mir die Mentalität einfach nicht so liegt. Andererseits könnte ich jetzt auch nichts wirklich schlechtes sagen oder gar, daß ich die Türken hassen würde, so ist es auch nicht.

Auf jeden Fall muß ich sagen, daß ich sie respektiere. Und ein so großes, stolzes und starkes Volk sollte doch wohl soviel Charakter haben und einen historischen Fehler einzugestehen. Wahre Stärke zu zeigen hieße in diesem Fall, sich öffentlich hinzustellen und zu bekennen: "Ja, was wir getan haben, war Unrecht. Es tut uns leid und wir bitten dafür um Entschuldigung." Alle Welt würde applaudieren und den Hut ziehen vor Achtung.

Diejenigen, die über ausreichend Format verfügen, dies zu tun hingegen als Verräter oder ähnliches zu diffamieren, gibt ein jämmerliches Bild. Das Bild von jemandem, der sich nicht traut in den Spiegel zu sehen, weil er weiß, daß das, was er sehen wird, ihm nicht gefallen wird.

Und- nicht zuletzt: Deutschland, Rußland, USA, Frankreich, Großbritannien, Serbien, Spanien, China, Portugal... kein großes Volk, das nicht mindestens einen Völkermord in der Geschichte vorzuweisen hat...
 
das mit deutschland und völkermord? wars nicht eher holocaust?

Der Unterschied ist, die Deutschen haben mit ihrer Vergangenheit aufgeräumt, was sowohl im privaten/familiären als auch allgemein gesellschaftlichen Bereich sicher ein teils schmerzhafter Prozess war und auch Generationskonflikte und -gräben mit sich brachte. In Deutschland haben sich mittlerweile einige Schülergenerationen neben dem ausführlichen Geschichtsunterricht "Schindlers Liste" etwa angesehen, steht die Leugnung des Holocaust unter Strafe usw. In der Türkei für mich so kaum vorstellbar, und das, leider, nach fast 100 Jahren.
 
Der Unterschied ist, die Deutschen haben mit ihrer Vergangenheit aufgeräumt, was sowohl im privaten/familiären als auch allgemein gesellschaftlichen Bereich sicher ein teils schmerzhafter Prozess war und auch Generationskonflikte und -gräben mit sich brachte. In Deutschland haben sich mittlerweile einige Schülergenerationen neben dem ausführlichen Geschichtsunterricht "Schindlers Liste" etwa angesehen, steht die Leugnung des Holocaust unter Strafe usw. In der Türkei für mich so kaum vorstellbar, und das, leider, nach fast 100 Jahren.
Ja, das genau ist das Problem. Schlimm, daß es passiert ist, aber nicht mehr zu ändern. Aber schlimmer noch, daß man nichts einsieht und begreift.
 
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