D
D.Hans
Guest
Wir haben ja die Dürre im mittleren Westen der USA schon in einem anderen Thread behandelt. Auch da wären Bewässerungssysteme angebracht, aber wenn ein so reiches Land das nicht schafft, wie soll das ohne internationale Hilfe auf dem Balkan gehen? Ist bald weltweit ein Problem und daher wahrscheinlich nur international zu lösen. Unabhängig davon kenn ich in beiden Fällen die Grundwasserverhältnisse nicht, aber wo ein Wille ist...
Übrigens Bau-Ing. allein tut´s nich, Statiker musste werden...:balkangrins:
Bitte nicht gleich wieder nach internationaler Hilfe rufen. Die wird nicht kommen. Die Begündung steht schon da: "Es ist bald weltweit ein Problem..."
Es stimmt, dass in den meisten Balkanländern die Landwirtschaft (noch) ein wichtiger Faktor der Gesamtwirtschaft ist. Die jeweiligen Regierungen sollten also schon darauf schauen und bei Bedarf unterstützend eingreifen. Letztendlich muss sich aber jeder selbst helfen. International ist eher keine Hilfe zu erwarten, bestenfalls Almosen von den weltweit dominierenden Agrar- und Saatgutkonzernen, die aber auch nur darauf abzielen die Abhängigkeit weiter zu vergrößern. Nicht anders bei den Banken - vor allem die mit dem Giebelkreuz. Die gewähren "großzügiger weise" ein paar hunderttausend RSD Kredit, aber auch nur, wenn dieser 3-fach mit Grund und Boden besichert wird und die halbe Familie dafür bürgt. Schulden machen unfrei! Im Großen (Griechenland) wie im Kleinen (Bauern)...
Ich denke schon, dass die Leute "da unten" in der Lage sind, sich selbst zu helfen. Nachbarschaftshilfe und Unterstützung innerhalb der Familie sind ja "legendär". Wenn dazu noch Wissen von im Ausland lebenden - vielleicht sogar Hochschul-gebildeten - Familienmitgliedern kommt, kann viel geschaffen werden.
Ich habe weiter oben schon geschrieben, dass aus meiner Sicht ein Lösungsansatz in der Sorten und Artenwahl besteht. Die Verbesserung und der Ausbau der Wasserversorgung ist ein weiterer Punkt, der hilft die Situation zu verbessern. Gleich wichtig ist die Schaffung des Problembewusstseins bei den lokalen Politikern. Ich persönlich würde bei JEDER Wahl JEDEN Politiker lautstark auffordern, was für die Wasserversorgung zu tun. WASSER IST DAS WICHTIGSTE!!!
Zum Umgang mit Wasser in Serbien:
Versorgungsunterbrechungen, unzureichende Trinkwasserqualität, Wasserverschwendung sind die Regel. Mangelnde Instandhaltung in den vergangenen Jahrzehnten führte zu hohen Wasserverlusten (teilweise mehr als die Hälfte) und zu Versorgungsunterbrechungen insbesondere in den Sommermonaten. Wasserverschwendung verschärfte das Problem: Niedrige Wassergebühren sowie fehlende und kaputte Wasserzähler veranlassten viele Haushalte, übermäßig viel Wasser zu verbrauchen, insbesondere um im Sommer ihre Gärten zu bewässern. Auch die Trinkwasserqualität ist problematisch, denn nur ein Zehntel der Quellgebiete ist vor Verunreinigungen geschützt. Ein inkonsequenter Gebühreneinzug hat darüber hinaus dazu beigetragen, dass nur zwei Drittel der Bevölkerung ihre Rechnungen bezahlen. Die Einnahmen der Wasserbetriebe sind deswegen viel zu niedrig, um die dringend benötigten Reparaturen durchzuführen.
Wie den Teufelskreis durchbrechen?
Investitionen sind ein Teil der Antwort. Diese umfassen den Einbau von Wasserzählern, die Erneuerung von Brunnen, den Bau bzw. die Instandsetzung von Wasseraufbereitungsanlagen. Investitionen allein lösen das Problem jedoch nicht. Erwirtschaften die Wasserbetriebe nicht genügend Einnahmen, kehren die Probleme wieder.
Das geht natürlich nicht von heute auf Morgen. Ich bin aber der Überzeugung, dass es mittel- und langfristig keine Alternativen dazu gibt.
Arbeit gäbe es genug - Arbeitskräfte auch!