Dede Korkut ist ein türkischer Erzählzyklus bestehend aus zwölf Geschichten. Es umfasst die ältesten überlieferten Elemente
oghusischer Erzähltradition und ist eines der bekanntesten türkischen Sprachmonumente. Benannt wurde dieses Epos nach der Hauptfigur, die in jeder Geschichte auftaucht.
Die Figur des
Dede Korkut ("Großvater Korkut") erinnert stark an Dichter und Magier der
schamanistischen Ära. Sie verkörpert die Erfahrung und die Vernunft der Ahnen. Dede Korkut ist immer neutral und wird von Freund und Feind respektiert. Meist taucht er in der
Pointe oder am Ende einer Geschichte auf, um Konflikte zu entwirren, Ratschläge zu erteilen oder um mit dem Feind zu verhandeln. Schließlich leitet er mit einem Plädoyer das glückliche Ende einer Geschichte ein, musiziert und singt auch gelegentlich.
Einige Geschichten sind in der türkischen Folklore in leicht veränderter Form noch lebendig. Zwei Geschichten (Tepegöz und Deli Dumrul) zeigen frappierende Ähnlichkeiten mit den griechischen Legenden der
Zyklopen und der Figur des
Admetos.