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Berlin

4.3
Sehenswürdigkeiten

Das wieder zugängliche Brandenburger Tor (1788-1791), das den Propyläen auf der Akropolis in Athen nachempfunden ist, wird von einer Quadriga mit der Siegesgöttin gekrönt. Es ist der westliche Endpunkt der Straße Unter den Linden, die sich bis zur Museumsinsel in der Spree zieht. Bis Dezember 1989 verlief hier die Grenze zwischen Ost- und Westberlin. In diesem Bereich liegen die Deutsche Staatsoper, die 1743 im Rokokostil erbaut wurde, die Staatsbibliothek (1774-1780), die 1997 in einem Gebäude von 1920 eingerichtete Kunstgalerie Deutsches Guggenheim Berlin, das barocke ehemalige Zeughaus (1695-1706, entworfen von Andreas Schlüter) und die Hedwigs-Kathedrale (1747-1773), die Hauptkirche des katholischen Bistums Berlin. Der Französische Dom am Platz der Akademie war im 17. Jahrhundert Mittelpunkt des Französischen Viertels. Die Humboldt-Universität (1809), an der bedeutende Wissenschaftler wie Fichte, Hegel, Humboldt und Mommsen lehrten, brachte 27 Nobelpreisträger hervor.
Berlins beliebteste Einkaufspromenade ist der Kurfürstendamm (kurz: Ku’damm) mit seinen noblen Hotels, Restaurants, Geschäften und Kinos. Hier befindet sich mit dem KaDeWe (Kaufhaus des Westens) der größte und bekannteste Kaufhaus-Komplex der Bundesrepublik. Das östliche Ende des Boulevards markiert die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (1891-1895), die im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Ihre Turmruine blieb als Mahnmal erhalten. Daneben errichtete Egon Eiermann einen neuen Kirchenbau auf achteckigem Grundriss mit einem sechseckigen frei stehenden Kirchturm (1957-1963). Vom Kurfürstendamm zweigt die Tauentzienstraße ab, eine Haupteinkaufsstraße, an der das Europa-Center liegt (1963-1965). In diesem 22-stöckigen Gebäude gibt es zahlreiche Restaurants, Geschäfte, Büros, Kinos und eine Aussichtsplattform. Nordöstlich davon erstreckt sich das Gelände des Tiergartens, der größten der 50 Berliner Parkanlagen, über drei Kilometer bis zum Brandenburger Tor. Im Bezirk Tiergarten befinden sich die Kongresshalle (1957) und das Reichstagsgebäude (1884-1894), das 1933 durch einen Brand stark beschädigt (siehe Reichstagsbrand) und kurz vor Ende des 2. Weltkrieges erneut schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach dem Beschluss, den Regierungssitz von Bonn nach Berlin zu verlegen, wurde der Reichstag in den neunziger Jahren umfassend restauriert und von Norman Foster neu gestaltet; seit 1999 ist das Gebäude Sitz des Deutschen Bundestages. Der Zoologische Garten von Berlin ist einer der größten und ältesten der Welt. In gewissem Sinn ebenfalls eine Touristenattraktion sind die einzigartigen Doppeldeckerbusse, die das weit verzweigte U- und S-Bahnnetz ergänzen und als Ersatz für die im Westteil der Stadt abgeschaffte Straßenbahn fungieren.
Berlin besitzt eine Reihe bedeutender Museen, darunter die Museen der Museumsinsel, das Museum für Gestaltung, das Bauhaus-Archiv in einem von Walter Gropius entworfenen Bau, die von Mies van der Rohe gebaute Neue Nationalgalerie (1968) sowie zahlreiche kleinere Museen. Das von Hans Scharoun entworfene asymmetrische Gebäude der Philharmonie (1963) ist Heimat der Berliner Philharmoniker. Die 1998 eröffnete Gemäldegalerie, wie die Philharmonie am Kulturforum in der Nähe des Potsdamer Platzes, stellt rund 2 700 Gemälde vom Mittelalter bis etwa 1800 aus. 1999 wurde in Kreuzberg das Jüdische Museum eröffnet, in dem seit 2001 eine ständige Ausstellung zur jüdisch-deutschen Geschichte untergebracht ist. Das von dem amerikanischen Architekten Daniel Libeskind entworfene Gebäude ist einem geborstenen Davidstern nachempfunden. Die 1975 gegründete Berlinische Galerie präsentiert Berliner Kunst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. 2005 wurde das Holocaust-Mahnmal eröffnet, ein mit 2 711 Betonstelen bestücktes Gedenkfeld nahe dem Brandenburger Tor, das auch ein unterirdisches Ausstellungsareal umfasst.
 
Die Oranienburger Straße im Bezirk Berlin-Mitte war in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg der Mittelpunkt des jüdischen Viertels. Zu dessen Wiederaufbau gehörte u. a. die Restaurierung der Neuen Synagoge (1866), die während der Reichskristallnacht und durch Bombenangriffe stark beschädigt wurde. Sie wurde 1995 wieder eröffnet und dient als Zentrum für das Studium und die Erhaltung jüdischer Kultur. Nördlich der Oranienburger Straße liegt der älteste jüdische Friedhof Berlins.
Die Museumsinsel in Berlin-Mitte, als einzigartiges klassizistisches Bauensemble im Geist antiker Tempelanlagen entworfen, beherbergt fünf Museen, die in den Jahren 1830 bis 1930 eröffnet wurden: das von Karl Friedrich Schinkel gebaute Alte Museum (eröffnet 1830), das Neue Museum von Friedrich August Stüler (1859), die Alte Nationalgalerie (1876), das nach mehrjährigen Renovierungsarbeiten 2006 wiedereröffnete Bode-Museum (1904) und das Pergamonmuseum, das den berühmten Pergamonaltar und eine Sammlung griechisch-römischer und asiatischer Kunst beherbergt. Die Museumsinsel wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Jenseits des östlichen der beiden Spreearme, welche die Museumsinsel umschließen, liegt der Alexanderplatz mit zahlreichen Restaurants und Geschäften, nicht weit davon der Fernsehturm (365 Meter) und das Rote Rathaus. Eine Statue, deren Blick auf den Eingang des Rathauses gerichtet ist, soll an die Tausenden von Trümmerfrauen erinnern, welche die Trümmer Berlins nach dem 2. Weltkrieg beseitigten. Im Ostteil der Stadt sind besonders die alten Stadtteile Prenzlauer Berg und die Einkaufsmeile Schönhauser Allee sehenswert. Die Trabantenstadt Marzahn hingegen ist ein aus anderen Gründen sehenswertes, weil abschreckendes Baurelikt alter DDR-Zeiten. Im Stadtteil Lichtenberg wurde auf dem Gelände des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR das Stasi-Museum eingerichtet.
Fast ein Drittel der Fläche Berlins besteht aus Wäldern, Parks und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Im Südwesten der Stadt liegen der riesige Grunewald und der Wannsee. Am Südostufer des Grunewaldsees bildet das im Renaissancestil erbaute Jagdschloss Grunewald (1542, 1593 erweitert und um 1770 ausgebaut) den stimmungsvollen Rahmen für eine erlesene Gemäldesammlung (15. bis 19. Jahrhundert). Die Schlösser in Glienicke und auf der Pfaueninsel in der Havel wurden mit ihren Parkanlagen von der UNESCO 1990 zum Weltkulturerbe erklärt.
Im Stadtteil Charlottenburg wurde das Olympiastadion für die unter dem Vorzeichen nationalsozialistischer Propaganda stehenden Spiele von 1936 errichtet, ebenso der 138 Meter hohe Funkturm, der bereits 1924 bis 1926 anlässlich der 3. Deutschen Funkausstellung entstand und schnell zu einem der Wahrzeichen der Stadt avancierte. Weitere Sehenswürdigkeiten sind Schloss Charlottenburg (begonnen 1695), ein barocker Repräsentationsbau der Hohenzollern mit bedeutender Gemäldesammlung, oder das klassizistische Schloss Tegel (auch Humboldt-Schlösschen), ehemals Wohnsitz des Naturforschers und Geographen Alexander von Humboldt (1769-1859).
Auch in Dahlem östlich des Grunewaldes konzentrieren sich einige herausragende Museen, darunter das Kupferstichkabinett, die Skulpturengalerie, das Museum für Völkerkunde sowie Museen für indische, islamische und ostasiatische Kunst. In Zehlendorf bietet das Brücke-Museum einen Einblick in das Schaffen der expressionistischen Künstlervereinigung Die Brücke, der Maler wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Otto Mueller u. a. angehörten. Im Charlottenburger Antikenmuseum sind Kunstgegenstände der griechischen und römischen Antike ausgestellt und im Bröhan-Museum Kunst der Jahrhundertwende.
 
5
Geschichte

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Berlin ist seit 1990 Bundesland.
5.1
Von der Frühzeit zum Mittelalter

Etwa 50 000 Jahre alte Feuersteinwerkzeuge sind die ältesten menschlichen Spuren im Berliner Gebiet. Im 4./3. Jahrtausend v. Chr. errichteten hier Menschen der Trichterbecherkultur dauerhafte Siedlungen.
Bis zur Völkerwanderungszeit siedelten Germanen im Berliner Raum, seit ungefähr 600 n. Chr. Slawen, die in Spandau und Köpenick Burgen errichteten. Diese zählten bis ins 12. Jahrhundert zu den Stammesmittelpunkten der Slawen.
 
5.2
Berlin im Mittelalter

Der Askanier Albrecht der Bär, seit 1157 Markgraf von Brandenburg, beendete die slawische Herrschaft auch im Berliner Raum. Von Albrecht und seinen Nachfolgern ins Land gerufene deutsche Siedler, insbesondere Kaufleute und Handwerker, errichteten an einem Übergang über die Spree verkehrsgünstig die Orte Cölln und Berlin, die bald zur Doppelstadt zusammenwuchsen. Die erste urkundliche Erwähnung Cöllns vom 28. Oktober 1237 gilt gleichzeitig als Geburtsstunde Berlins, welches Cölln an Größe und Einwohnerzahl rasch überholte. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts erblühte Berlin-Cölln zum bedeutenden Handelsplatz mit Magdeburger Stadtrecht, wobei Berlin durch Privilegien wie Zollfreiheit und Niederlage- und Stapelrecht von den Brandenburger Markgrafen besonders gefördert wurde. Neben dem Fernhandel prägten Handwerk und Gewerbe wie Textilwesen, Lebensmittelgewerbe, und Brauereiwesen die Wirtschaft der Doppelstadt, die beginnend mit Wedding 1289 im 14. Jahrhundert weitere Dörfer, darunter 1319 Rosenfelde, 1358 Stralau, 1370/75 Pankow und 1391 Lichtenberg, erwarb. Ab 1345 diente Berlin als Versammlungsort der märkischen Stände.
Seit 1321 an der Spitze des Märkischen Städtebundes, erlangte Berlin-Cölln bis 1400 weitgehende Autonomie gegenüber der brandenburgischen Landesherrschaft der Wittelsbacher, die 1320 die Askanier abgelöst hatten, sowie der Luxemburger, die 1373 den Wittelsbachern nachgefolgt waren. Diese Autonomie konnte Berlin-Cölln gegenüber den seit 1411 regierenden Hohenzollern nicht behaupten, obwohl Berlin und Cölln sich 1432 unter einem gemeinsamen Stadtrat vereinten. Kurfürst Friedrich II., dem Eisernen (1440-1470), gelang es 1442, die landesherrliche Gewalt gegen das Berliner Patriziat durchzusetzen, indem er für Berlin und Cölln wieder je einen eigenen Stadtrat einsetzen ließ und das Recht der Städte und ihrer Bürgerschaft auf Selbständigkeit aufhob. Die Berliner und Cöllner Bürgerschaft konnte den Verlust der Stadtfreiheit, des Rechts auf kommunale Selbstverwaltung und ihrer Privilegien wie Zoll- und Steuervergünstigungen auch durch einen Aufruhr („Berliner Unwille”) 1448 nicht ungeschehen machen. Der Verlust der Handelsprivilegien, aber auch der Aufstieg konkurrierender Handelsstädte wie Frankfurt/Oder und Leipzig ließen die wirtschaftliche Entwicklung Berlins zunächst stagnieren.
Ab 1451 war Berlin Residenzstadt der Brandenburger Kurfürsten, der bis 1918 herrschenden Hohenzollern.
 
5.3
Berlin in der frühen Neuzeit

Seit Kurfürst Joachim I. Nestor (1499-1535) belebte die Residenz mit ihrem steigenden Repräsentationsbedürfnis die Wirtschaft. Kurfürst Joachim II. Hektor (1535-1571) führte 1539 die Reformation ein. Berlin entwickelte sich im Lauf des 17. Jahrhunderts zu einem Zentrum des Protestantismus, das auch viele verfolgte Calvinisten aufnahm.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde Berlin-Cölln erheblich beschädigt. Hungersnot, Pest, Brandstiftungen, Plünderungen und Kontributionen an schwedische und kaiserliche Truppen führten zur Verarmung der Stadt; die Einwohnerzahl sank infolge des Krieges auf 6 000, während sie um 1600 noch das Doppelte betragen hatte.
 
5.4
Hauptstadt von Preußen

Nach dem Dreißigjährigen Krieg sorgte Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640-1688), mit einer klugen Wirtschafts-, Steuer-, Bau- und Bevölkerungspolitik für einen schnellen Aufschwung Berlins. Mit dem Edikt von Potsdam (1685) förderte er die Einwanderung hugenottischer Flüchtlinge aus Frankreich, von denen sich etwa 6 000 in Berlin niederließen. Neue Stadtteile entstanden, wie Friedrichswerder, Dorotheenstadt, Friedrichstadt und Charlottenburg. Friedrich I. (1701-1713) der erste König in Preußen, schloss 1709 Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt zur Residenzstadt Berlin zusammen und ließ sie als Hauptstadt des neuen Königreichs Preußen mit Prachtbauten ausschmücken. Bis 1713 stieg die Einwohnerzahl auf 60 000.
Im 18. Jahrhundert setzte sich der Aufschwung Berlins fort. König Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) und sein Nachfolger Friedrich II., der Große (1740-1786), förderten im Zeichen des Merkantilismus die Gründung von Manufakturen und den Zuzug von Gewerbetreibenden. Berlin entwickelte sich zu einem bedeutenden Standort der Leder-, Textil-, Papier- und Porzellanindustrie. 1786 betrug die Einwohnerzahl 150 000.
 
Die französische Besetzung während der Napoleonischen Kriege 1806 bis 1808 bedeutete für die Berliner Wirtschaft einen Rückschlag, gab jedoch auch Impulse: Im Zuge der Preußischen Reformen wurde 1809 eine neue Städteordnung umgesetzt, die den Beginn einer modernen städtischen Selbstverwaltung markierte, und die Einführung der Gewerbefreiheit 1810/11 führte schließlich zur Erholung des Berliner Wirtschaftslebens.
In der dem Wiener Kongress von 1815 folgenden Restauration entwickelte sich Berlin um die 1810 gegründete, bald weltberühmte Friedrich-Wilhelms-Universität, die heutige Humboldt-Universität (siehe Universitäten in Berlin), zu einem Kulturzentrum. Kehrseite der wirtschaftlich-kulturellen Blüte im Gefolge der industriellen Revolution war die Verelendung des Industrieproletariats (siehe soziale Frage) auch in Berlin. Parallel zur Entstehung großer Fabriken, z. B. Borsig 1837, verdoppelte sich die Bevölkerung von 1815 bis 1845 auf 400 000 Einwohner. Während der Märzrevolution 1848 kam es auch in Berlin zu Straßenkämpfen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts partizipierte Berlin am politischen und wirtschaftlichen Aufstieg Preußens und zählte 1870 bereits 800 000 Einwohner.
 
5.5
Europäische Metropole

1871 wurde Berlin Hauptstadt des neu gegründeten Deutschen Reiches. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte es sich als Mittelpunkt eines großen Eisenbahnnetzes zu einem wichtigen Industriezentrum, vor allem im Maschinenbau, in der Elektro- und der Textilindustrie. Gleichzeitig stieg Berlin zur internationalen Kulturmetropole auf. Infolge des Wirtschaftsbooms der Gründerzeit wuchs die Einwohnerzahl auf zwei Millionen im Jahr 1905.
Die zahlreich zugewanderten Arbeitskräfte wurden in den nach dem so genannten Hobrechtplan von 1862 hochgezogenen Mietskasernen u. a. im Wedding, in Kreuzberg, Prenzlauer Berg und Friedrichshain untergebracht. Die wirtschaftliche Lage der Industriearbeiterschaft und ihr hoher Bevölkerungsanteil machten Berlin seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer Hochburg der deutschen Arbeiterbewegung.
 
5.6
Berlin in der Weimarer Republik

Nach dem 1. Weltkrieg war Berlin Mittelpunkt der Novemberrevolution: Am 9. November 1918 proklamierte Philipp Scheidemann (SPD) hier die Deutsche Republik, die sich 1919 als die so genannte Weimarer Republik konstituierte. Das Groß-Berlin-Gesetz von 1920 machte Berlin durch Eingemeindungen umliegender Ortschaften, darunter auch Spandau und Köpenick, zur zweitgrößten Stadt Europas mit nun etwa vier Millionen Einwohnern.
In Berlin kulminierten die politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten der jungen Republik: der Spartakusaufstand (siehe Spartakusbund) und die Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts im Januar 1919, der Kapp-Putsch im März 1920, das Attentat auf Walter Rathenau im Juni 1922, die Hyperinflation 1923 sowie Demonstrationen und Streiks wie der Berliner Verkehrsarbeiterstreik 1932.
Von 1924 bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 galt das Berliner kulturelle und wissenschaftliche Leben – dank seiner Vielfalt auf Weltstadtniveau – als Inbegriff der „Goldenen Zwanziger”.
Seit 1928 gewann auch die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) Zulauf, ohne aber im traditionell roten Berlin bis 1933 maßgeblich Macht zu erringen. Die auf die Weltwirtschaftskrise folgenden Jahre der Arbeitslosigkeit und Geldnot brachten blutige Straßenkämpfe, insbesondere zwischen SA und Rotem Frontkämpferbund, dem Kampfverband der KPD.
 
5.7
Reichshauptstadt im „Dritten Reich”

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Am 27. Februar 1933 brannte der Reichstag. Die darauf folgenden Notverordnungen, die so genannte Reichstagsbrandverordnung und das Ermächtigungsgesetz, boten dem NS-Regime eine scheinlegale Grundlage zur Verfolgung politischer Gegner, zur Gleichschaltung des ganzen Landes, auch der Hauptstadt Berlin, und zur Errichtung einer Diktatur. Während des Dritten Reiches war Berlin das Zentrum der Diktatur, aber auch ein Schwerpunkt des Widerstandes gegen das Regime.
1936 fanden in Berlin die XI. Olympischen Sommerspiele statt, für die u. a. das Olympiastadion gebaut wurde. Weitere gigantische Bauprojekte Hitlers und des „Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt” Albert Speer sollten Berlin zur Welthauptstadt „Germania” machen, wurden aber nur in Ansätzen verwirklicht. Am 20. Januar 1942 beschloss die Wannseekonferenz die „Endlösung der Judenfrage”.
Im 2. Weltkrieg wurden große Teile Berlins zerstört, seine Einwohnerzahl sank auf 2,8 Millionen. Am 3. Mai 1945 kapitulierte Berlin vor der sowjetischen Roten Armee.
 
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