Anschlag im Kosovo
Video als Beweis gegen Deutschen?
Die Regierung des Kosovo hat angeblich Beweise dafür, dass zumindest einer der drei festgenommenen mutmaßlichen BND-Mitarbeiter an dem Anschlag auf die EU-Vertretung in Pristina beteiligt war.
Polizisten vor dem Gebäude der Internationalen Verwaltungsbehörde (ICO) in Pristina
Aus Regierungskreisen erfuhr die „Süddeutsche Zeitung“ vom Dienstag, dass die Polizei in der kosovarischen Hauptstadt im Besitz von brisanten Videoaufnahmen sei. Auf denen sei zu erkennen, wie ein Agent des Bundesnachrichtendienstes (BND) am 14. November den Sprengstoff über die Umfassungsmauer des Gebäudes werfe. Deutsche Sicherheitsbehörden haben dem Bericht zufolge zwar auch Informationen über das Videoband erhalten. Ihnen zufolge ist aber lediglich zu sehen, dass ein Sprengsatz geworfen wird. Der beschuldigte Deutsche sei nicht zu erkennen.
http://www.focus.de/politik/ausland/kosovo-bnd-mitarbeiter-in-u-haft_aid_350682.html
Bereits in der vergangenen Woche waren drei mutmaßliche BND-Mitarbeiter wegen des Vorwurfs festgenommen worden, sie seien in den Anschlag auf das Büro des EU-Sondergesandten verwickelt gewesen. Ein Gericht in Pristina ordnete am Samstag an, dass sie für 30 Tage in Untersuchungshaft müssen.
Schon länger beobachtet
Nach Angaben aus kosovarischen Justizkreisen sind die drei Deutschen seit längerer Zeit abgehört worden, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ weiter. Der zuständige Staatsanwalt Feti Tunuzliu sagte, es gebe weitere Beweisstücke, die bei der Durchsuchung des von den BND-Leuten bewohnten Hauses in Pristina sichergestellt wurden. Nach Informationen der Zeitung handelt es sich bei den Festgenommenen um frühere Bundeswehrsoldaten, die mittlerweile für den BND arbeiten.
Der kosovarische Regierungschef Hashim Thaci sagte dem Blatt, seine Regierung wolle weiterhin „exzellente Beziehungen“ zu Deutschland pflegen, die Festgenommenen dürften aber nicht über dem Gesetz stehen. Deutschland habe eine herausragende Rolle bei der „Befreiung des Kosovos vom serbischen Terror“ gespielt. Sein Land habe kein Interesse daran, „dass die Verhaftung dieser Leute politisch ausgeschlachtet wird“.
Agenten waren angeblich nicht registriert
Nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ sorgt allerdings durchaus eine politische Verstimmung zwischen Berlin und Pristina dafür, dass die Affäre um die mutmaßlichen BND-Agenten anders entgegen üblicher Gepflogenheiten hochkocht.
Die kosovarische Regierung sei darüber verärgert, dass die drei festgenommenen Agenten im Gegensatz zu anderen deutschen Geheimdienstlern im Kosovo nicht bei der Regierung in Pristina registriert worden waren. Der Einsatz „inoffizieller Kräfte“ sei unabhängig vom konkreten Tatvorwurf als Zeichen des Misstrauens gewertet worden. Offenbar wolle der Kosovo jetzt der deutschen Seite eine Lektion erteilen, hieß es dem Bericht zufolge
Anschlag im Kosovo: Video als Beweis gegen Deutschen? - Ausland - FOCUS Online
Da bin ich mal gespannt auf diese Beweise. Kosovo erinnert mich stark an Palästina mit dem ständigen Terror und Entführungen.