Sein Trainingslager befand sich in Girne im nördlichen Teil von Zypern (Türkische Republik Nordzypern), da der Vater seines Boxtrainers - Adam Booth - ein Zyprer ist, weshalb er seit 2008 im Ring neben der Flagge Englands und dem Union Jack auch noch die Flagge Nordzyperns auf seinen Shorts trägt.kann mir jmd. erklären wieso er eig. die nordzypern flagge auf seinen hosen hat?^^
Skandal-Boxer Chisora und Haye
Karriere kaputtgeprügelt
Von Tim Röhn, München
Erst schafften Dereck Chisora und David Haye es nicht, die Klitschkos zu schlagen. Dann lieferten sich die Boxer eine wüste Prügelei. Die Konsequenzen könnten vor allem für Chisora drastisch sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, und es droht eine lebenslange Sperre.
Dereck Chisora hatte sich eine Sonnenbrille aufgesetzt und die Kapuze seiner Winterjacke weit über den Kopf gezogen, als er am Sonntagabend am Münchner Flughafen auf den Check-In wartete. Der 28 Jahre alte Brite versuchte sich so gut es geht von seiner Umwelt abzuschotten. Er hatte es eilig, zurück nach London zu kommen.
Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass der skandalumwitterte Profi-Boxer so schnell nicht nach Deutschland zurückkehren wird. Nach der Schlägerei mit Ex-Weltmeister David Haye im Anschluss an seinen verlorenen WM-Kampf gegen Vitali Klitschko drohen Chisora ernsthafte Konsequenzen.
In Deutschland sind diese strafrechtlicher Natur. Chisora und sein Trainer Don Charles waren am Sonntagvormittag am Münchner Flughafen festgenommen und verhört worden. Weil sie einen Zustellungsbevollmächtigten in Deutschland angeben konnten, wurden sie am späten Nachmittag freigelassen. Kontrahent Haye war schon im Morgengrauen nach Manchester geflogen und entging so dem Zugriff der Polizei.
"Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile die Ermittlungen aufgenommen", sagte eine Polizeisprecherin am Montag SPIEGEL ONLINE. Bei Chisora geht es um einfache Körperverletzung, Verdacht auf gefährliche Körperverletzung und Bedrohung. Er hatte sich nicht nur mit seinem britischen Landsmann Haye geprügelt, sondern auch noch gedroht, diesen umzubringen. Je nachdem, wie die Ermittlungen verlaufen, droht Chisora bei einer erneuten Einreise nach Deutschland wiederum eine Festnahme. Sein Trainer Charles und Haye werden der einfachen Körperverletzung verdächtigt.
Drastisch könnten zudem die Auswirkungen für Chisoras sportliche Zukunft sein. Denn in der Heimat der beiden Athleten ist die Empörung groß. "Wir haben fast jedes Wochenende Boxer in anderen Ländern - und 99 Prozent von ihnen benehmen sich. In München war das leider anders", sagte Robert Smith, Generalsekretär des British Boxing Board (BBB). Lebenslange Sperren seien eine Möglichkeit. "Wir können Strafen aussprechen, wir können sperren, und wir können die Lizenz einziehen", so Smith im Gespräch mit BBC Radio. Und so mehren sich die Spekulationen, wonach der britische Verband plant, Chisora die Boxlizenz zu entziehen.
Haye droht dieses Schicksal nicht. Er hatte seine Zulassung bereits zurückgegeben, nachdem er im Juli 2011 gegen Wladimir Klitschko verloren und sein Karriereende verkündet hatte. Der britische Verband könnte ihm aber eine neue Lizenz verweigern, sollte der 31-Jährige sich zu einem Comeback entschließen. In jedem Fall werden die Untersuchungen fortgesetzt.
"Ich werde mit dem Verbandspräsidenten sprechen und mit der deutschen Polizei, um die Situation einzuschätzen und angemessen zu handeln. Aber es wird sicher eine Anhörung und ein Disziplinarverfahren zur Folge haben - mit Sicherheit für Chisora", sagte Smith.
Aufmerksamkeit um jeden Preis
Der Fall gibt Rätsel auf. Denn auf den ersten Blick gibt es vor allem für Haye, mittlerweile Box-Experte im TV, eigentlich keinen Grund, sich mit einem solch geschmacklosen Auftritt ins Rampenlicht zu rücken. Auch Chisora hätte nach einem mutigen Auftritt und einer knappen Niederlage nach Punkten gegen Vitali Klitschko mit stolzgeschwellter Brust abreisen können.
Das Problem aber ist: Die Klitschkos besitzen alle WM-Gürtel und werden diese wohl auch noch einige Zeit verteidigen können. Die Dominanz der Brüder sorgt für Langeweile im Schwergewicht, die anderen Boxer sehnen sich nach Aufmerksamkeit. Leute wie Haye und Chisora versuchen mit ihren Verhaltensauffälligkeiten dagegen zu halten.
Chisora hatte Vitali Klitschko bereits beim Wiegen eine Ohrfeige verpasst und erklärt, er habe dies seiner Mutter versprochen. Er spuckte Wladimir Klitschko vor dem Kampf Wasser ins Gesicht. Haye posierte einst mit einem T-Shirt, auf dem die abgerissenen Köpfe der Klitschko-Brüder abgebildet waren. Die Sprüche im Vorfeld seiner Kämpfe waren an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten.
Die gewünschte Aufmerksamkeit ist ihnen durch solche Aktionen sicher. Weil sie aber sportlich nicht dazu in der Lage waren, die Klitschkos zu schlagen - man darf nicht vergessen, dass Vitali gegen Chisora acht Runden verletzt boxte -, wird aus Beachtung schnell Verachtung.
Die gerechte Strafe für Chisora sähe so aus: Die Klitschkos boxen nicht mehr gegen ihn, dem Briten würde die Bühne entzogen. Aber die Frage ist: Gegen wen sollen die Klitschkos denn dann boxen? Große Gegner gibt es weit und breit nicht. "Chisora ist echt krank. Ein Rückkampf ist im Moment kein Thema", sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte zu SPIEGEL ONLINE und fügte an: "Im Boxen weiß man aber nie, was kommt."
Vitali Klitschko hat trotz der skandalösen Begleitumstände vom Wochenende noch nicht genug von Derek Chisora. Der Weltmeister will noch einmal gegen den Briten in den Ring steigen - und ihn dann K.o. schlagen. Sein Manager sieht das allerdings anders.
Hamburg - Boxweltmeister Vitali Klitschko verlangt nach den skandalösen Vorfällen am Rande seiner erfolgreichen Titelverteidigung gegen Dereck Chisora einen Rückkampf gegen den Briten. "Mein Verstand sagt mir, dass ich ein Rematch nicht benötige. Aber mein Ego, mein tiefes inneres Ich sagt mir ganz deutlich, dieser Mann braucht von mir noch eine richtige Bestrafung. Ich möchte ihn im Ring k.o. schlagen. Diese Rechnung ist noch offen", sagte der 40-Jährige der "Welt".
Chisora und sein britischer Rivale David Haye, der bei dem WM-Kampf zwischen Chisora und Klitschko am Samstag in München als TV-Experte vor Ort war, hatten bei der Pressekonferenz für einen Skandal gesorgt. Die beiden lieferten sich nach gegenseitigen Provokationen eine handfeste Schlägerei. Beiden drohen lebenslange Sperren durch den britischen Boxverband, wobei sich Haye seit Oktober 2011 offiziell im Ruhestand befindet.
Klitschko legte in der "Bild"-Zeitung gegen Chisora noch einmal mit deutlichen Worten nach: "Ich wäre lieber gestorben, als gegen diesen Widerling zu verlieren", sagte er nach seinem knappen Punktsieg gegen den Briten. Der Weltmeister hält einen Rückkampf sogar noch vor dem Sommer für denkbar. Zunächst jedoch müsse er seine Verletzung aus dem Fight gegen Chisora auskurieren. Klitschko hatte sich eine Sehne in der Schulter angerissen und den Kampf angeschlagen zu Ende geboxt.
Klitschko-Trainer empfindet Prügelei als nicht so schlimm
Klitschko-Manager Bernd Bönte sieht das dagegen ganz anders als sein Schützling. "Ein Rückkampf ist absolut undenkbar, den wird es nicht geben. Damit befassen wir uns nicht", sagte Bönte. Der Manager bringt angesichts der Vorfälle am Rande des Kampfes in München alledings Verständnis für den alten und neuen WBC-Champ auf. "Natürlich ist Vitali emotional betroffen. Aber so ein Kampf ist kein Thema, wir werden Chisora keine weitere Plattform bieten", führte Bönte aus.
Klitschkos Trainer Fritz Sdunek empfand die Prügelszenen, bei denen Haye unter anderem mit einem Kamerastativ zuschlug, nicht brutaler als Zwischenfälle in anderen Sportarten. "Wenn man Leuten mit Fußballschuhen ins Gesicht tritt, ist das auch nicht gerade angenehm. Wir müssen uns doch nur jede Woche die Bundesliga angucken, was wir da alles für Problemfälle sehen, oder beim Eishockey, wenn die sich die Schläger über den Kopf ziehen", sagte der 64-Jährige dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Dadurch seien diese Sportarten "doch erst populär und interessant".
Er kenne vom Sportler Chisora auch dessen disziplinierte Seite, so Sdunek: "Er ist nun mal ein schlecht erzogener Junge. Ich kenne ihn anders, als ihn mal als Sparringspartner im Camp hatte, da hat er toll mitgearbeitet. Deshalb bin ich jetzt bitter enttäuscht, wie man sich so benehmen kann."
aha/sid
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Box-Skandal: Klitschko will Rückkampf gegen Chisora - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Sport
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