Made in china. Ich bin in normalen Verhältnissen aufgewachsen und mein ganzes russisches Umfeld ist normal. Die allermeisten arbeiten gern und hart ihr ganz normales auch sehr stressiges Moskauer Leben. Sind oft zwölf Stunden am Tag normal auf Achse.
es gibt normale menschen in russland? tatsächlich? -.- war das jetzt wirklich nötig? (ya prekrasno znayu rossiyu, mat u mya ottuda, sam tam chasto bivayu. tak chto, ne nado mne tut umnichat.)
um der anschuldigungen, ich würde undifferenziert
alle russen über einen kamm scheren, vorzubeugen, hab ich extra
im schnitt geschrieben.
wenn sich eine weitere diskussion jetzt noch nich erübrigt hat, dann:
Ja was macht denn bitte ein Volk aus und demzufolge "Volkskultur"?! Charlie Brown trifft in den französischen Schickimicki Orten Russinnen, die es auf einen reichen Sponsor abgesehen haben. Ja großartig, deswegen sind alle Russinnen so. Made in china, lt. Statistiken beträgt die Anzahl von Russen, die im Ausland etwa Urlaub machen, fünf (!!!) Prozent der Bevölkerung. Fünf Prozent!! Ja wow, wie repräsentativ. Ich bin Moskauerin, ich habe zumindest von außen auch einen Eindruck von diesen goldenen Palästen. Wieviel Prozent der Russen vertreten diese superreichen Menschen? [...] Keine Mafiosis, keine Mädchen, die nur einen Millionär wollen. Und JEDER, den ich kenne, schämt sich fremd für diesen protzigen Geldadel und hält sie für unkultiviert. Ja, viele leben immer noch in verbesserungswürdigen Umständen und streben auch ehrgeizig nach einem gewissen Aufstieg. Aber das bedeutet nicht gleich eine Denk- und Erziehungsweise bzw. Wertesystem nach dem Motto "Geld um jeden Preis". Ich finds nur ungerecht, daraus eine Art nationale, kulturelle Eigenschaft zu machen.
statistiken schön und gut, ersetzen aber nicht unbedingt persönliche erfahrungen. fahr du mal nach monaco, nice oder st. tropez und du wirst nicht umhin können uns zuzustimmen. dort sind viele reich, aber kaum einer fällt so auf wie die russen.
darüber hinaus bestätigt das (ungefiltert) nur meinen punkt. obwohl sie so wenige an der zahl sind, fallen sie extrem auf. (was aber va daran liegt, dass sie sich auf wenige orte konzentrieren, womit wiederum der gedanke, aus welchem heraus du diese statistik überhaupt zitiert hast, widerlegt wäre.)
Ich würde dieses Phänomen mit anderen Dingen erklären. Du hast im Verhältnis gesehen recht wenig Menschen, die oft aus einfachen Sowjetverhältnissen stammend innerhalb kurzer Zeit die dickste Kohle gemacht haben. Teilweise immer noch machen. Was dich im gewissen Sinn "adelt", zu einer Art "Elite" macht. Und dir teilweise buchstäblich von heute auf morgen aber einen derart großen Lebensumschwung ermöglicht hat. Ohne dass sie solche Verhältnisse je "gelernt" haben. Und du kannst einfach solche Menschen nicht vergleichen mit jenen Reichen etwa, die sich über Jahrzehnte, Jahrhunderte quasi etabliert haben. Verstehst du irgendwie, was ich meine? Oder eine Gesellschaft, die innerhalb nicht einmal eines Jahrhunderst sogar zwei derart krasse Umbrüche erfahren hat mit Folgen bis heute mit Gesellschaften, die sich, wie soll ich es ausdrücken, in ihrer auch wirtschaftlichen und sozialen Struktur quasi in Ruhe formen und "festigen" konnten.
VG
du hast recht. neureiche kann man nicht mit altem adel vergleichen.
aber. gerade die skandinavischen länder sind extrem jung und haben im vgl. zu anderen europäischen regionen, darunter russland, erst sehr spät reichtum und jedwede form von machtstrukturen (auch adel) erfahren - davor waren sie bitterarm. also zieht das schon mal nicht.
desweiteren bin ich dieser ständigen vorgeschobenen ausreden, es läge alles am kommunismus, leid. lass uns einfach 1000 jahre zurückgehen und die architektur in russland, arabien und skandinavien (und anderen protestantischen gebieten) vergleichen. auf der einen seite prunk, gold, geprotze, und auf der anderen kahle wände und ein schlichtes holzkreuz. aber klar. der sowjetapparat ist - wie immer und an allem - schuld. nie ist es die bevölkerung selbst, die etwas an sich ändern könnte. nicht muss. aber dann wenigstens eingestehen, dass es so ist, wie es ist.
oder das beispiel finnland. erst unter schwedischer krone, dann unter russischer besatzung - auch kommunistisch. waren immer am kämpfen, immer am rande der existenz. trotz erst kürzlich erlangten wohlstands, ist denen diese protzkultur fremd, wenn nicht anstößig. ist nur ein zufall, dass die auch protestanisch/kulturell skandinavisch sind, ja?
es gibt eben kulturen, in denen bescheidenheit eine tugend ist. und andere, in denen das zurschaustellen von reichtum zur umgangsart gehört. ist das denn wirklich die absurde, hanebüchene behauptung, als die ihr sie hier gerade abzutun versucht?