Ishiaku beweist Torriecher - Dzeko vergibt den Ausgleich
Köln warf Wolfsburg in einem unterhaltsamen und packenden Fight mit einer starken Vorstellung verdient aus dem Pokal und steht im Achtelfinale. Die Soldo-Elf paarte vor allem im ersten Durchgang Zweikampfstärke mit Entschlossenheit und erspielte einen Zwei-Tore-Vorsprung, verpasste aber in der Folge die Vorentscheidung. Der VfL blieb so im Spiel, musste sich aber am Ende der größeren Leidenschaft der "Geißböcke" beugen.
- Anzeige -
Kölns zweifacher Torschütze Manasseh Ishiaku (re.) und Vorbereiter Lukas Podolski.
© picture-alliance
Kölns Coach Zvonimir Soldo vertraute nach dem
2:0-Sieg in Stuttgart auf exakt dieselbe Startelf.
Auf Seiten von Wolfsburg brachte Trainer Armin Veh im Vergleich zum
2:1-Auswärtssieg auf Schalke zwei Neue: Der in der Liga gesperrte Benaglio ersetzte Ersatzkeeper Lenz, für Johnson spielte Hasebe - Riether rückte aus dem Mittelfeld auf die Rechtsverteidigerposition.
In einer zerfahrenen Anfangsphase mit leichten Vorteilen für den FC beharkten sich die Kontrahenten vor allem im Mittelfeld. Nachdem Torannäherungen auf beiden Seiten zunächst eher überschaubar blieben, kam die Partie nach dem eher vorsichtigen Taktieren nach einer knappen Viertelstunde langsam sicher auf Betriebstemperatur.
Dzeko (16.) auf der einen, Podolski (18.) auf der anderen Seite hatten die ersten zwingenden Torchancen. Mit offenem Visier ging's hin und her, und nach einem abgefangenen Eckball der "Wölfe" fuhren die Rheinländer einen prima Konter: Podolskis Diagonalpass erreichte am linken Flügel Ehret, dessen Maßflanke Ishiaku am vorderen Fünfereck im Duell mit Schäfer schulmäßig hoch ins lange Eck einköpfte (22.).
In einer äußerst kurzweiligen Begegnung jagte ein Höhepunkt bis zur Pause den anderen: Dzekos Schrägschuss prallte an den Pfosten (24.), Gentner wurde im letzten Moment von Mohamad und Geromel ausgebremst (30.). Zwischenzeitlich machten die Protagonisten des Führungstores erneut gemeinsame Sache, Barzagli blockte Ishiakus Schuss am Elfmeterpunkt gerade noch ab (25.).
Doch der Nigerianer sollte sich sein zweites Erfolgserlebnis wenig später doch holen: Benaglio konnte Podolskis Freistoßknaller nicht festhalten, Ishiaku reagierte am schnellsten und netzte aus acht Metern ein (32.).
Köln war einfach bissiger, präsenter in den Zweikämpfen. Dem technisch überlegenen VfL fehlte oft die Geradlinigkeit und Entschlossenheit vor dem Tor. Die den Rheinländern allerdings kurz vor dem Kabinengang auch abging: Ehret enteilte links, bekam den springenden Ball aber im Strafraum nicht so richtig unter Kontrolle. Seine hohe Flanke konnte Benaglio vor den drei (!) mitgelaufenen Kölner zur Seite lenken, Freis vergab im Nachschuss - das hätte das 3:0 sein müssen!
Alle Mittwoch-Spiele
1860 - Hertha (19 Uhr)i.E. 4:1
Bremen - St. Pauli2:1 (1:0)
Augsburg - Freiburg1:0 (0:0)
Frankfurt - Aachen6:4 (3:1)
Köln - Wolfsbg. (20.30 Uhr)3:2 (2:0)
K'Lautern - L'kusen2:1 (1:0)
Osnabrück - HSVi.V. 2:3
Lübeck - Stuttgarti.V. 1:2
Nach Wiederanpfiff - beide Teams begannen zunächst unverändert - stand erneut der FC dicht vor seinem dritten Tor, das Benaglio gegen Freis aber verhindern konnte (47.). Der Keeper wäre wenig später machtlos gewesen, doch Podolski verzog aus sieben Metern Zentimeter am langen Eck vorbei (50.).
Köln verpasste die Vorentscheidung, und die Strafe folgte auf dem Fuße: Auf der Gegenseite flankte Gentner vom linken Flügel, in der Mitte entwischte Dzeko Brecko und schoss aus sechs Metern volley ein (54.).
Die Veh-Elf drehte nun auf, Misimovic zeigte nun immer mehr Präsenz. Die Gastgeber standen nun sehr tief, der Ausgleich lag in der Luft - Dzeko rutschte knapp an einer Hereingabe des Regisseurs vorbei (59.).
Köln tauschte aus - Pezzoni kam für den angeschlagenen Ehret -, und der Mittelfeldspieler leitete einen Konter ein: Podolski steckte genau im richtigen Moment durch auf den losgesprinteten Freis, der Benaglio umkurvte und das Leder einschob. Die Freude der Gastgeber aber währte nur kurz, der VfL kopierte Dzekos Tor: Schäfer flankte von links, am zweiten Pfosten stand Riether und netzte genau wie vorher der Bosnier volley mit rechts aus sechs Metern ein (66.).
Die Schlussphase brach an, die Partie wogte hin und her, ohne zunächst die ganz große Chance zu Tage zu fördern. Die "Wölfe" brachten Ziani und Martins (72.), und die Klasse-Flanke des Algeriers flog genau auf den Kopf von Dzeko, der aus sechs Metern drüberköpfte (78.).
Den "Geißböcken" gingen die Kräfte aus, mit der Brechstange wollte Wolfsburg den Ausgleich. Den hatte Dzeko auf dem Fuß, doch der Bosnier schlug nach Grafites Vorlage frei vor dem Tor ein Luftloch und vergab das sichere 3:3 (89.).
In der Nachspielzeit wurde es hektisch: Veh wurde von Referee Stark auf die Tribüne geschickt, weil er sich wohl zu lautstark über die Kölner Verzögerungstaktik beschwert hatte. Schäfer sah die Ampelkarte (90.+3) - dann war Schluss!
Der 1. FC Köln trifft am kommenden Samstag in der Bundesliga auf Bayer Leverkusen, Wolfsburg empfängt zeitgleich Hannover.