Mängel bei Ausrüstung der Bundeswehr 254 Flieger, von denen 150 nicht fliegen
Stand: 24.09.2014 21:16 Uhr
Das Kriegsgerät der Bundeswehr ist in keinem guten Zustand. Nicht nur bei den Hubschraubern der Marine sind große Teile nicht flugfähig. Auch von 254 Kampf- und Transportflugzeugen der Luftwaffe müssen aktuell 150 am Boden bleiben.
Von Christian Thiels, tagesschau.de
Eine Ampel haben die Planer im Verteidigungsministerium als plakatives Symbol für die "Materielle Einsatzbereitschaft" der Streitkräfte ausgewählt. Diese Ampel steht ganz oft auf grün, ein paar mal auch auf gelb und rot. Aber auf den ersten Blick sieht die Liste des Verteidigungsministeriums eigentlich ganz positiv aus. Und das war sicher auch das Ziel.
Desolater als angenommen
Der Verteidigungsausschuss ließ sich nach Horrormeldungen um die desolate Lage der Hubschrauberflotte der Marine jetzt über den Zustand der wesentlichen Waffensysteme der Bundeswehr informieren. Tobias Lindner, Haushaltspolitiker von Bündnis 90/Die Grünen, gibt sich trotz der vielen grünen Punkte geschockt, spricht von einer "bösen Bescherung". Die Lage stelle sich desolater dar als angenommen.
109 "Eurofighter" hat die Bundeswehr, nur 42 davon sind derzeit verfügbar.
Und tatsächlich ist das als vertraulich eingestufte zehnseitige Papier mit dem Titel "Materielle Einsatzbereitschaft der Streitkräfte" alles andere als ein Ausweis von Kampfkraft. Besonders finster ist offenbar der Zustand beim fliegenden Gerät. Von 109 High-Tech-Jets des Typs "Eurofighter" sind nur 42 verfügbar. Trotzdem vermerkt die Luftwaffe, man sei weiter in der Lage Ausbildung und Einsatz zu gewährleisten. Die Ampel steht auf grün - unverständlich für viele Oppositionspolitiker.
Genauso wie der grüne Punkt neben der Aufstellung der betagten "Transall"-Transportflieger. Von 56 Maschinen ist nicht mal die Hälfte einsatzbereit. Beim mittleren Transporthubschrauber "CH-53" sieht es noch ernüchternder aus: 83 Maschinen hat die Bundeswehr, keine 20 Prozent - nämlich nur 16 - sind einsatzbereit. Nach Ansicht der Luftwaffe reicht das offenbar völlig aus, also steht auch hier die Ampel auf grün.
Weiteres Beispiel: Die Luftwaffe hat 89 "Tornado"-Kampfjets, nach Abzug der Flieger in planmäßiger Wartung oder in der Ausbildung sollten eigentlich 66 startbereit in den Hangars stehen. Tatsächlich sind es aber nur 38. Dass bei der Marine von 43 Hubschraubern nur sieben fliegen, musste die Bundeswehr Anfang der Woche einräumen, obwohl dieser Zustand bereits seit Monaten bekannt war oder drohte.
Ausrüstungsprobleme bei der Bundeswehr
tagesschau 20:00 Uhr, 24.09.2014, Oliver Köhr, ARD Berlin
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Grüne: Unter de Maizière ist viel verschleppt worden
Für den Grünen-Abgeordneten Lindner ein Ergebnis der Amtsführung des früheren Verteidigungs- und jetzigen Innenministers Thomas de Maizière. In dessen Zeit an der Spitze des Wehrressorts sei die Ersatzteilbeschaffung verschleppt worden. "Das hat nun massive Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr."
Die Opposition lastet die Probleme vor allem dem früheren Verteidigungsminister de Maizière an.
Die halten sich beim Heer ausweislich der Angaben des Ministeriums allerdings noch einigermaßen in Grenzen. Der Großteil der Panzerfahrzeuge ist entweder funktionsfähig oder zur geplanten Wartungsintervallen in der Werkstatt. Ausnahme ist da nur der Transportpanzer "Boxer". Von 180 Stück müssen nach dem materialzehrenden Einsatz in Afghanistan 110 repariert werden. Weil also nur 70 Fahrzeuge zur Verfügung stehen, stellt das Heer in puncto Einsatzbereitschaft des "Boxer" die Ampel selbst auf rot.
Ähnlich schlecht ist die Lage beim Kampfhubschrauber "Tiger" und dem Transporthelikopter "NH90". Von beiden Modellen hat die Armee insgesamt 64 Stück, nur 18 können aktuell eingesetzt werden. Zu wenig, urteilt auch das Heer selbst. Die Verteidigungsministerin räumt dann auch ein, dass der technische Zustand der Streitkräfte besser sein könnte. Der sehr große Fuhr- und Flugpark der Bundeswehr sei eben in die Jahre gekommen, sagt Ursula von der Leyen im Gespräch mit tagesschau.de. "Da kommt so etwas eben häufiger vor". Dennoch hätte die Situation keine Auswirkungen etwa auf die Auslandseinsätze, gibt sich von der Leyen sicher.
Die Ministerin gibt allerdings zu, dass man sich gerade bei den Luftfahrzeugen in einer Umbruchphase befände. Sie schiebt die Schuld dafür der Industrie zu. "Wir warten seit mehr als vier Jahren auf das neue Großraumflugzug A400M, auf neue Hubschrauber – und die Industrie kann nicht rechtzeitig liefern."
Hahn fürchtet, dass die Bundeswehr als Arbeitgeber unattraktiv werde. "So gewinnt man nicht die besten jungen Leute." Die Ministerin hat bisher vor allem Initiativen angekündigt, mit denen sie die weicheren Faktoren im Arbeitsleben der Soldaten verbessern will. So soll das Wohnumfeld attraktiver, die Kinderbetreuung verbessert werden.
Für diese Schwerpunktsetzung wird sie immer wieder kritisiert. Verteidigungsexperten sehen in den unzureichenden Waffensystemen die Hauptsorge der Truppe. In die Schlagzeilen geraten ist die prekäre Lage zuletzt durch die Probleme mit der Aufklärungsdrohe Euro Hawk oder dem Sturmgewehr G36, dessen Zielgenauigkeit sehr zu wünschen übrig lässt. Absolut dramatisch sieht es aber gerade bei den Luftfahrzeugen aus.
Das fällt im Moment, da es um die Frage geht, ob sich Deutschland an den Luftschlägen gegen den IS im Irak und in Syrien überhaupt beteiligen könnte, besonders auf. In den Vermerken der Bundeswehr heißt es bei einem Großteil der Fluggeräte: "Aufgrund der langen Betriebszeit des Luftfahrzeuges sind viele Ersatzteile nicht mehr oder nur noch eingeschränkt verfügbar." Auch Materialermüdung wird häufig als Problem genannt.
Mehr als die Hälfte der Transalls sind nicht einsatzfähig
So waren im zweiten Quartal 2014 von den 57 Transportflugzeugen vom Typ C160 (Transall) 32 nicht einsatzfähig. Von den 89 Tornados funktionierten 52 nicht. Von den 33 Transport-Helikoptern vom Typ NH90 waren nur fünf Stück voll einsatzfähig. Desaströs ist die Lage des Kampfflugzeugs Eurofighter. Von den 109 Maschinen werden nur acht als "materiell einsatzfähig" beschrieben. 36 werden als "bedingt materiell einsatzfähig" bezeichnet. Und ganze 65 bleiben dauerhaft am Boden. Dazu kommt der aktuellste Fall: 15 beschädigte Bordhubschrauber des Typs Sea Lynx musste die Marine aus dem Verkehr ziehen, sechs weitere sind in der Wartung – nur noch ein Helikopter dieses Typs ist noch einsatzfähig
Foto: dpa Nicht nur die Bundeswehr hat Probleme mit ihren Fluggeräten. Der Transport von deutschen Waffen für die Kurden im Irak verzögert sich, weil das Flugzeug vom Typ McDonnell Douglas KDC-10 der niederländischen Luftwaffe defekt ist
Probleme dieser Art plagen offenbar nicht allein die Bundeswehr. Auch europäische Partner sind unzulänglich ausgestattet. So verzögert sich die erste deutsche Waffenlieferung in den Irak wegen der Technik. Die Bundeswehr wollte am Mittwoch Waffen und Munition von Leipzig aus nach Bagdad schicken. Das dafür vorgesehene Transportflugzeug der niederländischen Luftwaffe habe jedoch einen Defekt, teilte die Bundeswehr mit. Deswegen verzögerten sich die Beladung der Maschine sowie der für etwa 13 Uhr geplante Abflug auf unbestimmte Zeit. Die McDonnell Douglas KDC-10 müsse zunächst am Flughafen repariert werden.
Die Panzerfäuste, Gewehre und Munition sind für die Peschmerga im nordirakischen Kurdengebiet bestimmt. Insgesamt sollen 10.000 kurdische Kämpfer mit Waffen für 70 Millionen Euro aus Bundeswehrbeständen ausgerüstet werden. Die Transporte sollen bis Anfang Oktober über den Flughafen Leipzig/Halle abgewickelt werden.
Man schämt sich einfach nur noch...Sogar die Schweiz könnte uns militärisch plattmachen. Danke an Von und zu Guttenberg, Jung, De Maziere, und die anderen Spacken im Verteidigungsministerium..
Wenn mit gleicher kontrollierten Qualität in D das türkische Militär auf dem Prüfstand wäre, glaubst du doch nicht allen ernstes, dass ihr besser abschneiden würdetWenn ich Deutschland wäre, wäre ich persönlich glücklich die Türkei als Verbündeten zu haben
Deutschland mit seiner Rüstungsindustrie hat natürlich kein gutes Blatt. Das einzige Problem sind die Grünen und die Linken.
Wenn Deutschland von heute auf morgen in den Krieg müsste um sich zu verteidigen dann gnade uns Gott und lasst uns hoffen, dass die Siegermacht/mächte nicht all unsere Kohle wollen.
In sachen Technik, Produktion, Foruschung und Entiwcklung Hui eins der besten Länder möchte ich meinen. Aber in der Ausführung, Kampfkraft und Mobilität schon fast auf dem Niveau des Irak.
Wenn ich Deutschland wäre, wäre ich persönlich glücklich die Türkei als Verbündeten zu haben.Denn Frankreich trozt Nato-Mitgliedschaft interessiert sich einen furz für Deutschland. Aber nein, selbst die verscheucht man. Das kommt, wenn Frauen(nicht allgemein damit sind die jetzigen regierenden gemeint), Macht über Staat und Millitär haben. Deutschland ist Millitärisch eine ganz große Vagina.
Trotzdem sage ich, danke Heckler&Koch für das G3A3/HK-G3-Gewehr. Besser als die G-36 alle mal.
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Lol, dass was bei den Deutschen "nicht einsatzbereit" heißt, wird in 98% der anderen Staaten mit Panzerband schnell repariert. Hier gibt es ja so was wie die TÜV oder vergleichbare andere Überwachungsinstrumente für die Militärsparte. Würden diese das Militär der NATO-Länder kontrollieren... oh oh
Wenn mit gleicher kontrollierten Qualität in D das türkische Militär auf dem Prüfstand wäre, glaubst du doch nicht allen ernstes, dass ihr besser abschneiden würdet
Schuld haben alle jetztigen Partein sowohl CDU/CSU, Linke, Grünen sogar teilweise die SPD obwohl diese glaube ich schon mehr ins Millitär investieren würden. Deutschland sieht sich selbst nicht mehr in der Rolle einer Millitärmacht oder als Land, dass eine Streitkraft benötigt. Die Europäischen Ländern leben in einer Pufferzone wo nur Wirtschaftliche Interessen von wichtigkeit sind.
Türkeis Nachbarn - Griechenland, Iran, Irak, Syrien, Russland, Armenien, Georgien, Bulgarien
Alle samt Länder mit einer instabilen Wirtschaftslage, Kriegerische Auseinandersetzungen oder Drohungen und heimliche Operationen gegen einen Staat. Sprichwörtlich ein Unruheherd.
Deutschland Nachbarn - Österreich, Schweiz, Polen, Dänemark, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Tschechien
Alle samt Länder die eine Stabile Wirtschaftslage besitzen,es liegt keine Kriegshandlung vor auch unterstützen sich diese Staaten teilweise und gehören einer Union an(nicht alle.).
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