Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Christentum

SPQR schrieb:
Samoti schrieb:
lepotan schrieb:
Ähm wieso erzählst du hier lügen???
Hast du die bibel gelesen ? ich schon, kann sie zwar nicht auswendig aber nirgendswo steht das die erde der mittelpunkt des universums ist deine propaganda kannst dir in den arsch schieben!

Entgegen moderner Erkenntnis ist in der Bibel die Erde der Mittelpunkt der Welt (1. Mose 1) und wird der Hase den Wiederkäuern zugeordnet (2. Mose 14,7)

Naja, Moses :? Bezieht sich mehr auf die Juden. Weniger auf die Christen. Es gibt viele Punkte wo Jesus gegen die Regel von Moses aussagt. Vorallem bei seiner "Bergpredigt".
nein die ganze bibel gehört zum christentum!
wie jesus im neuen testament sagte gilt für die christen das moses gesetz nicht mehr. es war nur dazu da um die juden zu führen. trotzdem sind die meisten regeln immernoch geblieben.
zb statt den zehn geboten gibts jetz die gebote liebe deinen nächsten und deinen gott wie dich selbst.
@samoti: ich hab ja grad gesagt was in erster mose steht.
und ich sehe da nichts wo gesagt wird das die erde der mittelpunkt ist.
 
lepotan schrieb:
nein die ganze bibel gehört zum christentum!
wie jesus im neuen testament sagte gilt für die christen das moses gesetz nicht mehr. es war nur dazu da um die juden zu führen. trotzdem sind die meisten regeln immernoch geblieben.
zb statt den zehn geboten gibts jetz die gebote liebe deinen nächsten und deinen gott wie dich selbst.

Hier zum Beispiel:

Von der Feindesliebe
43Ihr habt gehört, daß gesagt ist: «Du sollst deinen Nächsten lieben» (3. Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44Ich aber sage euch: aLiebt eure Feinde und bbittet für die, die euch verfolgen, 45damit ihr cKinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48Darum sollt ihr dvollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

a: 2. Mose 23,4-5; Lk 6,27-28; Röm 12,14; 12,20 b: Lk 23,34; Apg 7,60 c: Eph 5,1 d: 3. Mose 19,2





Vom Vergelten
38Ihr habt gehört, daß gesagt ist (2. Mose 21,24): «Auge um Auge, Zahn um Zahn.» 39Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. a 40Und bwenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem laß auch den Mantel. c 41Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. 42Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

a: Klgl 3,30; Joh 18,22-23; Röm 12,19; 12,21; 1. Petr 2,20-23 b: 1. Kor 6,7 c: Hebr 10,34
 
ja stimmt und wenn man nachdenkt hat das ganze ja auch einen sinn.

DIe Juden mussten ihre feinde ja hassen das sie als nation gegen andere nationen kämpfen mussten das heißt es wäre unmöglich gewesen so zu leben wie es jesus gesagt hat.
aber am anfang des christentums gab es keine nation mehr, sondern die christen kammen aus allen nationen deshalb wäre es wirklich nur dumm gewesen wenn man da gewalt mit gegengewalt gebändigt hätte . die folgen wären das das christentum heute nicht mehr exiestieren würde.
 
Gugica schrieb:
SPQR schrieb:
Keine Angst. Bleibt unter uns das du ein Jesusfreak bist. ;) :P


Jawohl...du hast mich enttarnt...ich bin der neue messias der euch nur testen will und ich entscheide dann morgen ob ihr in den himmel dürft oder ob ihr hier unten in der hölle bleiben müsst...allerdings werd ich euch noch vorher die gesamte elektische energie entziehen so das das licht im kühlschrank nichtmehr funktioniert :P

Einspruch Messiahs... deine Juenger oder sagen wir mal Ich (alias Petrus) entscheidet ueber Himmel und Hoelle... du aber darfst fuer all unsere Suenden sterben.

Such dir schon mal nen tolles Folterinstrument aus, schliesslich haengt es ja bald in form einer Goldkette um viele Haelser dieser Welt :mrgreen: :mrgreen:
 
Hellenic schrieb:
Gugica schrieb:
SPQR schrieb:
Keine Angst. Bleibt unter uns das du ein Jesusfreak bist. ;) :P


Jawohl...du hast mich enttarnt...ich bin der neue messias der euch nur testen will und ich entscheide dann morgen ob ihr in den himmel dürft oder ob ihr hier unten in der hölle bleiben müsst...allerdings werd ich euch noch vorher die gesamte elektische energie entziehen so das das licht im kühlschrank nichtmehr funktioniert :P

Einspruch Messiahs... deine Juenger oder sagen wir mal Ich (alias Petrus) entscheidet ueber Himmel und Hoelle... du aber darfst fuer all unsere Suenden sterben.

Such dir schon mal nen tolles Folterinstrument aus, schliesslich haengt es ja bald in form einer Goldkette um viele Haelser dieser Welt :mrgreen: :mrgreen:

:lol:

Ach ja Hellenic. Bist du das hier im Video :P

http://www.youtube.com/watch?v=nJct5mNNYzA
 
lepotan schrieb:
SPQR schrieb:
Samoti schrieb:
lepotan schrieb:
Ähm wieso erzählst du hier lügen???
Hast du die bibel gelesen ? ich schon, kann sie zwar nicht auswendig aber nirgendswo steht das die erde der mittelpunkt des universums ist deine propaganda kannst dir in den arsch schieben!

Entgegen moderner Erkenntnis ist in der Bibel die Erde der Mittelpunkt der Welt (1. Mose 1) und wird der Hase den Wiederkäuern zugeordnet (2. Mose 14,7)

Naja, Moses :? Bezieht sich mehr auf die Juden. Weniger auf die Christen. Es gibt viele Punkte wo Jesus gegen die Regel von Moses aussagt. Vorallem bei seiner "Bergpredigt".
nein die ganze bibel gehört zum christentum!
wie jesus im neuen testament sagte gilt für die christen das moses gesetz nicht mehr. es war nur dazu da um die juden zu führen. trotzdem sind die meisten regeln immernoch geblieben.
zb statt den zehn geboten gibts jetz die gebote liebe deinen nächsten und deinen gott wie dich selbst.
@samoti: ich hab ja grad gesagt was in erster mose steht.
und ich sehe da nichts wo gesagt wird das die erde der mittelpunkt ist.

FALSCH DAS ALTE TESTAMENT GILT GENAUSO WIE DAS NEUE!!!
HIER EIN BEISPIEL FÜR "ZAHN UM ZAHN AUGE UM AUGE"
BEI DER AUSSAGE IM ALTEN TESTAMENT WIRD VON DEM T'ÄTER AUSGEGANGEN


AT DER TÄTERWIE ER HANDELN SOLL, WENN ER JEMANDEN DAS AUGE NIMMT SOLLE ER IHM SEINS GEBEN IM SYMBOLISCHEN SINNE

Wenn Männer sich raufen und eine schwangere Frau stoßen, so dass herauskommen ihre Leibesfrüchte, aber (sonst) kein schlimmes Unglück entsteht, so muss dem Schuldigen eine Geldbuße auferlegt werden, wie der Ehegatte sie ansetzt, doch er soll nach dem Ermessen der Schiedsrichter geben. Wenn aber ein schlimmes Unglück entstanden ist, so sollst du geben: Lebendige Seele an Stelle von lebendiger Seele, Auge an Stelle von Auge, Hand an Stelle von Hand, Fuß an Stelle von Fuß, Brandmal an Stelle von Brandmal, Wunde an Stelle von Wunde, Strieme an Stelle von Strieme" (Ex 21,22-24)

NT DIE OPFER ROLLE WENN ER MICH SCHLÄGT HALTE ICH IHM AUCH DIE RECHTE BACKE HIN UND SCHLAGE MICH NICHT

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist 'Auge für Auge, Zahn für Zahn'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin".

NT DER BEWEIS HIER WAS JESUS SAGT!!!!

"Denkt nicht, ich sei gekommen, um die Tora und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe der Tora vergehen, bevor nicht alles geschehen ist." (Mt 5,17-18).

Der Unterschied zwischen beiden Texten betrifft nicht den Inhalt, sondern die Adressaten: Ex 21,24 weist den Täter an: "Du sollst geben: Auge an Stelle von Auge ...", Jesus fordert dagegen das Opfer auf: "Leiste dem, der dir Böses tut, keinen Widerstand". Das sind hinsichtlich der angesprochenen Personen grundverschiedene Perspektiven, die nicht in einem antithetischen Zusammenhang stehen. Vielmehr drückt sich in beiden Texten dieselbe Absicht aus, nämlich die drohende Gewaltdynamik zu durchbrechen. Die Texte verhalten sich daher synthetisch zueinander, nicht antithetisch.


Auge um Auge ...
Eine biblische Klärung
Von Friedhelm Wessel

In den Zeiten nach den Terroranschlägen vom 11. September wird ein biblisches Wort immer wieder in die Diskussionen und Kommentare zu diesem Ereignis und seinen Folgen aufgenommen wie eine Beschwörungsformel. Es ist das Wort "Auge um Auge, Zahn um Zahn" aus der hebräischen Bibel (Ex 21,24). Das Wort wird benutzt, um sich selbst abzugrenzen von einer Reaktionsweise, die damit als unreflektiert und rücksichtslos hingestellt werden soll. "Auge um Auge" stehe für unbedingte Vergeltung ohne menschliches Maß. Ein Gott, der solches Recht setze, wird dann ein "rachsüchtiger" Gott genannt, seine Weisung "alttestamentarisch" und damit überholt, antiquiert, einer modernen demokratischen und sozialen Gesellschaft unwürdig.

Es ist erschreckend, mit wie wenig Rücksicht auf den zu Grunde liegenden sprachlichen und inhaltlichen Zusammenhang dieses "Zitat" so von aller Welt - je nach Temperament und eigenem Standpunkt - warnend, drohend oder bestürzt angewendet wird. Das Wort hat sich vollkommen verselbständigt, es führt ein unkontrolliertes Eigenleben. Dabei unterstelle ich, dass kaum jemand einmal den Text selbst herangezogen hat, um zu sehen, was denn da wirklich geschrieben steht. Ein solcher Umgang mit biblischen Texten ist heute die Regel. Im Zeitalter der flotten Schlagzeile und der zur schnellen geistigen Verdauung durch die Medien aufbereiteten Information bleibt Nachdenklichkeit und genaue Beobachtung vielfach auf der Strecke.

Also: schauen wir hinein in den Text. Da heißt es im Buch Exodus:

"Wenn Männer sich raufen und eine schwangere Frau stoßen, so dass herauskommen ihre Leibesfrüchte, aber (sonst) kein schlimmes Unglück entsteht, so muss dem Schuldigen eine Geldbuße auferlegt werden, wie der Ehegatte sie ansetzt, doch er soll nach dem Ermessen der Schiedsrichter geben. Wenn aber ein schlimmes Unglück entstanden ist, so sollst du geben: Lebendige Seele an Stelle von lebendiger Seele, Auge an Stelle von Auge, Hand an Stelle von Hand, Fuß an Stelle von Fuß, Brandmal an Stelle von Brandmal, Wunde an Stelle von Wunde, Strieme an Stelle von Strieme" (Ex 21,22-24)

Hier finden wir einen exakt umrissenen höchst speziellen Sachverhalt: Bei einer Rauferei zwischen Männern erleidet eine dabeistehende schwangere Frau eine Frühgeburt. Es handelt sich hier offenbar nicht um eine kriminelle Handlung, sondern um einen Unfall auf Grund von fahrlässigem Verhalten. Die biblische Vorschrift widmet sich den Folgen dieses Ereignisses für die Frühgeborenen (im hebräischen Text steht für die Leibesfrucht die Mehrzahl, möglicherweise ist daher an Zwillinge gedacht), die Mutter, deren Ehemann und den Schuldigen. Es geht dem biblischen Text selbst überhaupt nicht um Verallgemeinerungen, sondern ganz im Gegenteil um eine akribische Darstellung des Sachverhaltes und eine ganz genaue Festlegung der Maßnahmen für jede nur erdenkliche Folge der Tat. Dennoch ist der Fall natürlich exemplarisch. Schauen wir deshalb noch genauer hin:

Die Buße soll den Schuldigen treffen. Dieser ist aber im vorliegenden Fall gar nicht so einfach zu identifizieren. Wenn Männer so miteinander raufen, dass eine Schwangere ernsthaften Schaden nimmt, so wird es dabei recht wild zugegangen sein. Wer will in diesem Fall den einen Schuldigen klar benennen können, der dann die Konsequenzen zu tragen hätte? Nein, der Fall ist überhaupt nicht einfach gelagert.

Falls diese Hürde überhaupt genommen wird und ein Schuldiger identifiziert werden kann, so hängt dessen Buße von der Schwere der Tat ab. Bleibt es lediglich bei der Frühgeburt, d. h. nehmen sowohl die Mutter, als auch die Kinder keinen offensichtlichen Schaden, so hat der Schuldige allein für die Frühgeburt eine Geldbuße zu geben. Diese wird vom Ehemann der Frau festgesetzt, soll aber erst nach Überprüfung durch ein Schiedsgericht geleistet werden.

Entsteht jedoch ein schlimmer Schaden an Leib und Leben, so soll dieser ausgeglichen werden nach einer festgesetzten Regel. Der Schuldige soll geben nach dem Maß des Schadens, den er angerichtet hat. Das drückt der Text aus durch die Auflistung: Lebendige Seele an Stelle von lebendiger Seele, Auge an Stelle von Auge ... Die Abfolge dieser Leistungen entspricht der Schwere des Schadens. Die Reihenfolge geht vom schlimmeren zum geringeren Übel, vom Verlust des Lebens bis hin zu einer Wunde oder oberflächlichen Strieme. Alles an diesem Text atmet zunächst einmal den Geist des gerechten Ausgleichs und der Eindämmung von überzogenen und ungerechtfertigten Forderungen. Man stelle sich den Ehemann der werdenden Mutter vor, die eine Fehlgeburt erleidet und womöglich selbst dabei zu Schaden kommt. Es wäre überhaupt kein Wunder, wenn dieser Mann die Kontrolle über sich selbst verlöre und mit brutaler Gewalt auf den Schuldigen oder im Zweifelsfall gar auf beide Raufbolde losginge und unterschiedslos zuschlüge in seiner Wut und Verzweiflung. Gerade gegen solcher Art - in gewisser Weise sogar verständlicher - Rache und Selbstjustiz wendet sich unser Text. Deshalb hat man dieses Recht "ius talionis", das "Recht des Ausgleichs" genannt. Es predigt gerade nicht wilde Rache und größtmögliche Vergeltung, sondern im Gegenteil die Eindämmung der Gewalt nach einem wirklich schlimmen und folgenreichen Geschehen.

Ein ganz wesentlicher Aspekt dieser Rechtsgrundsätze muss darüber hinaus unbedingt beachtet werden: Der Text redet beim Ausgleich des Schadens davon, dass der Schuldige - und nur dieser - einen Ausgleich geben soll. Nicht der Geschädigte soll fordern, nicht die Schiedsrichter, nicht die Führung des Volkes oder das Volk selbst, nein, niemand soll fordern oder nehmen, sondern der Schuldige soll geben. Der Text betont diese Perspektive auf den Täter ganz entschieden durch den Wechsel im angesprochenen Subjekt. Hieß es in Vers 22 noch vom Schuldigen "er soll geben", so heißt es in Vers 23 "so sollst du geben". Das Geben ist als eine persönlich und aktiv zu vollziehende Handlung gedacht. Hier geht es folglich nicht um objektive Strafe für einen kriminellen Tatbestand, sondern um die Möglichkeit des subjektiven Ausgleichens für den - absichtlich oder unabsichtlich - Schuldigen. Ihm soll Gelegenheit gegeben werden, sich zu entlasten von einer Bürde, die er trägt. Buße soll möglich werden als selbstverantworteter Vollzug im Angesicht der Opfer.

Selbstverständlich ist die Vorstellung völlig abwegig, ein Mensch könne in diesem Fall tatsächlich einen Körperteil, Auge, Zahn, Fuß oder was auch immer hergeben, um den Schaden auszugleichen, ganz zu schweigen von einem Einsatz des eigenen Lebens. Deshalb hat die jüdische rabbinische Tradition in vielen Auseinandersetzungen um diese Stelle immer darauf verwiesen, dass als Ersatz für den körperlichen Ausgleich eine Geldzahlung nicht nur ausdrücklich in Frage kommt, sondern sogar das gebotene Verfahren ist (z.B. im Talmud: Bawa kamma 83b/84a). Entscheidend ist eben nicht die "materielle" Wiedergutmachung, sondern die Ermöglichung von Buße und damit die Eröffnung eines Weges der Versöhnung.

Bei der Festsetzung der Ausgleichsleistung gilt ein weiteres Prinzip. Nur für den leichten Fall, dass kein "schlimmer" Schaden entstanden ist, darf der Ehegatte der werdenden Mutter selbst die Höhe der Geldbuße festsetzten, noch dazu soll der Schuldige den Betrag erst nach Hörung eines Schiedsgerichtes geben. Bei den gravierenderen Folgen für Leib und Leben jedoch ist es nicht länger der Mensch, der die Buße festsetzt, sondern Gott. Der biblische Text, verstanden als Wort Gottes, definiert die vom Schuldigen zu erbringende Leistung. Das Gesetz des Ausgleichs - man sollte besser sagen: das Gesetz der Eindämmung - ist deshalb gerade nicht menschliches, sondern göttliches Gesetz. So wenig dieser Gott rachsüchtig ist (wofür sollte er eigentlich Rache nehmen?), so wenig hat das "Auge für Auge" mit Vergeltung durch das Opfer zu tun.

Gegen diese angeblich lieblose Gesetzesmechanik des "Alten Testaments" samt ihrem furchterregenden Gottesbild wird häufig genug die Ethik Jesu ins Feld geführt, gestützt auf den Text aus der Bergpredigt bei Mt 5,38-39:

"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist 'Auge für Auge, Zahn für Zahn'. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin".

Die gängige Interpretation des "Auge um Auge" verdankt sich allein dieser Rede Jesu und nicht der Lektüre des hebräischen Originaltextes. Das hat - wie wir gesehen haben - schwerwiegende Folgen für das Verständnis. Aber schauen wir auch hier genau hin und lassen uns nicht von traditionellen Denkmustern beirren:

Recht betrachtet zieht diese starke Aussage Jesu nicht den Wortlaut der hebräischen Bibel in Zweifel, sondern wendet sich gegen das falsche Hören und die sich daraus ergebende falsche Handlungsweise. Jesus stellt ganz analog dem Text in Ex 21,24 heraus, dass nicht das Opfer Widerstand gegen den Täter leisten soll. Ein Widerstand führt offenbar zwangsläufig dazu, die Spirale der Gewalt nur noch weiter zu drehen. Nein, die Gewalt soll nicht fortgesetzt, sondern beendet werden. Das ist auch die Intention der Vorschriften im Buch Exodus. Der Unterschied zwischen beiden Texten betrifft nicht den Inhalt, sondern die Adressaten: Ex 21,24 weist den Täter an: "Du sollst geben: Auge an Stelle von Auge ...", Jesus fordert dagegen das Opfer auf: "Leiste dem, der dir Böses tut, keinen Widerstand". Das sind hinsichtlich der angesprochenen Personen grundverschiedene Perspektiven, die nicht in einem antithetischen Zusammenhang stehen. Vielmehr drückt sich in beiden Texten dieselbe Absicht aus, nämlich die drohende Gewaltdynamik zu durchbrechen. Die Texte verhalten sich daher synthetisch zueinander, nicht antithetisch. Falsch ist hier wie dort ein menschliches Verhalten, das Rache und Vergeltung nach den eigenen Maßstäben fordert und auch eigenmächtig durchsetzt. Hier wie dort wird das Maß der Gerechtigkeit nicht nach menschlichem, sondern nach göttlichem Ermessen gesetzt. Jesu Ethik ist daher nicht die "bessere" oder "größere" Gerechtigkeit auf dem dunklen Hintergrund eines überwundenen oder abgelösten alttestamentlichen "Gesetzes" oder in Abgrenzung gegen einen angeblichen "Gott der Rache". Auch nach dem Neuen Testament gilt dieser selbe Gott als der liebende Vater Jesu. Von seiner Weisung, der Tora (oft falsch als "Gesetz" verstanden), wird von Jesus nichts zurückgenommen:

"Denkt nicht, ich sei gekommen, um die Tora und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe der Tora vergehen, bevor nicht alles geschehen ist." (Mt 5,17-18).

http://www.arjeh.de/bibel/AT/auge-um-auge.html
 
Zurück
Oben