Pfizer-Dokument: Impfgegner machen aus Verdachtsfällen Todesursachen
Kalter Faktencheck gegen heiße Lügen: Was Pfizer wirklich dokumentierte, und wie Impfkritiker eine interne Liste zum Skandal aufblasen.
Pfizer hat in seinem Bericht medizinische Vorfälle dokumentiert, die nach einer Impfung gemeldet wurden – ohne dass geprüft wurde, ob sie durch den Impfstoff verursacht wurden. Es handelt sich also um Verdachtsmeldungen, nicht um bestätigte Nebenwirkungen. Die Liste zeigt, was gemeldet wurde – nicht, was der Impfstoff tatsächlich bewirkt hat.
Kurze Faktenübersicht:
Pfizer-Dokument: Pflichtgemäße Auflistung aller weltweit gemeldeten Auffälligkeiten nach Impfung (2020–2021), unabhängig vom Zusammenhang.
Fehlinterpretation: Impfgegner behaupten fälschlich, die Liste enthalte offiziell bestätigte Impfnebenwirkungen.
Dr. Résimont: Kein Experte für Ifaktempfstoffe oder Virologie, aber medial aktiver Impfkritiker mit Hang zu Alarmismus.
Behördliche Einschätzung: Laut FDA, EMA und PEI gelten mRNA-Impfstoffe weiterhin als sicher; schwere Nebenwirkungen sind extrem selten und werden genau überwacht.
Wie Impfgegner das Pfizer-Dokument missbrauchen
Im Internet tobt die Panik: Eine Liste mit 49 angeblichen Horrorerkrankungen, von Thrombosen über Herzinfarkte bis zu Turbo-Krebs, wird Pfizer in die Schuhe geschoben.
„MEINE FREUNDE ES IST OFFIZIELL!!!PFIZER HAT GERADE DIE LISTE DER MÖGLICHEN NEBENWIRKUNGEN VERÖFFENTLICHT, AUS SEINEM „IMPFUNG GEGEN COVID“!!! DAS IST KRIMINELL!“ so der Wortlaut z.B. in ein Statusbeitrag auf Facebook.
Der Faktencheck zum Pfizer-Dokument
Das eigentliche Dokument von Pfizer selbst gibt es wirklich, aber nicht als Schuldeingeständnis, sondern als Teil einer gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsüberwachung: dem sogenannten Pharmacovigilance-Bericht an die FDA.
Pfizer listete dort ALLE gemeldeten medizinischen Auffälligkeiten auf, die nach einer Impfung aufgetreten waren, ganz gleich, ob ein Zusammenhang bestand oder nicht.
Der Auslöser dieser Liste war Dr. Résimont. Dr. Stéphane Résimont, ein belgischer HNO-Arzt, macht daraus sogar eine Heldengeschichte: Er habe seinen Job verloren, weil er „die Wahrheit“ über den Impfstoff gesagt habe.
Wichtig ist aber: Keine der im sogenannten Pfizer-Nebenwirkungsdokument aufgeführten Erkrankungen sind wissenschaftlich als direkte Folge der COVID-19-Impfung bestätigt worden. Vielmehr stellt das Unternehmen selbst klar, dass es sich bei den aufgelisteten Fällen um nicht verifizierte Verdachtsmeldungen handelt. Diese wurden gemeldet, weil sie zeitlich nach einer Impfung auftraten, nicht weil ein ursächlicher Zusammenhang festgestellt wurde.