Jezersko
Ultra-Poster
Zynismus ist mein zweiter Vorname und viele Dinge sind gar nicht so kompliziert, wie man es uns oft einreden will. Man muss sich halt die Mühe machen, und selbst die Dinge etwas genauer hinterfragen, bevor man irgend einen plakativen Spruch nachplappert.Jezo mir scheint deine Argumentation ist zu einfach.
Was aber tatsächlich einfach und simpel ist, das ist die Tatsache, "die Reichen werden immer reicher und die Armen werden immer ärmer" und das ist eben keine Polemik. Das ist ne einfache Wahrheit und Tatsache.
Die Frage, "Sind Reiche an der Armut schuld?"
ist in diesem Kontext nicht nur polemisch, sondern auch zynisch.
Aber mal im Ernst - seit wievielen Jahrzehnten gibt es diesen Mythos der immer reicher werdenden Reichen und den immer ärmer werdenden Armen nun schon? Ich höre das schon Zeit meines Lebens, also schon über ein halbes Jahrhundert lang.
Du findest dazu jede Menge Lektüre in den Sachbuchabteilungen der Bibliotheken oder im Internet. Da das wie gesagt nicht gerade ein brandaktuelles Thema ist, kann man da ohne weiteres auch Beiträge der letzten fünf Jahren lesen. Soviel hat sich ja nicht geändert.
Zusammenfassend kann man das auf zwei Positionen reduzieren:
1. Die Reichen werden immer reicher, die Armen aber auch!
2. Die Reichen werden immer reicher, die Armen aber nicht ärmer!
Ist die das Thema letztendlich also doch nur eine Neiddebatte? Ich würde sagen, Ja. Es kommt aber vor allem darauf an, wie eng man seinen Blickwinkel fasst. Wenn sich mein Leben nur auf das Dasein in einem sozialen Brennpunkt einer deutschen Mittelstadt reduziert, werde ich eher ein Gefühl des permanenten Verlierers haben, während ich auf meinem Smartphone nur die Glitzerwelt scheinbar wichtiger Menschen aufgedrängt bekomme. Das frustriert natürlich.
Sehe ich das Ganze global, schaut die Welt schon etwas anders aus. Die wichtigste Antwort auf diese Fragen lautet dann: Die These allgemein wachsender Armut und Ungleichheit ist falsch! Die weltweite Armut hat in den letzten Jahrzehnten drastisch abgenommen, die Einkommensungleichheit ist zurückgegangen. Das ist eine Folge des Aufstiegs der Schwellenländer. In den reichen Industrieländern wächst zwar die Ungleichheit der „Markteinkommen“, aber letztlich kommt es auf die „verfügbaren Einkommen“ an, also die Einkommen nach Steuern und Transfers, die jeder letztlich ausgeben kann. Der Sozialstaat federt die zunehmende Ungleichheit ab.