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Das seltsame Wesen des Turbo-Folk

"Bei der ex-jugoslawischen Diasporajugend ist der Turbo-Folk beliebter als bei ihren Altersgenossen im Herkunftsland. In den städtischen Gebieten des ehemaligen Jugoslawien gilt diese Musikrichtung oft auch als primitiv und gehört zum schlechten Geschmack. Leute, die diese Musik hören oder singen, werden auch als „Turbo seljaci“ (Turbo-Bauern) bezeichnet. Da ein Großteil der ehemals jugoslawischen Diaspora ursprünglich aus ruralen Gegenden stammt, verbinden diese Menschen den Turbo-Folk oft mit ihrer Heimat, während sich Leute, die in urbanen Gegenden groß wurden, eher mit Rock- oder Schlagermusik a là Zdravko Čolić oder Oliver Dragojević identifizieren. In elitären Kreisen oder bei Studenten findet der Turbo-Folk keine Anerkennung, was ihn immer wieder zu einem Streitpunkt macht. Was den Musikstil ebenfalls in Verruf gebracht hat, ist der Hang zum Extremismus bei dessen Interpreten und beim Auditorium. Nirgends sieht man so viele Religions- oder Nationalsymbole an Halsketten oder gar als Tattoos, wie an einem durchschnittlichen Turbo-Folk-Konzert. Als weiteres Beispiel kann der Sänger Mitar Mirić dienen, der Anfang der 1990er bei der Vertreibung von Bosniaken durch serbische Paramilitärs in Ostbosnien spöttisch vor der örtlichen Moschee seine Lieder sang. Während sich serbische Sänger aus anderen Musikrichtungen oft für den Frieden einsetzten und als Milošević-Kritiker laut wurden, (allen voran Liedermacher Đorđe Balašević, der dafür vom Regime schikaniert wurde und Auftrittsverbote verhängt bekam) machten die Turbo-Folk-Interpreten meist „gute Miene zum bösen Spiel“ und demonstrierten einen Glanz und eine Fröhlichkeit im Fernsehen, die im reellen Leben längst verflogen waren. Bis heute teilt der Turbo-Folk die Gemüter."



Das stimmt, meine verwandschaft von unten mag diese musik richtung gar nicht die machen sich lustig drüber.

Aber die aus Deutschland da kenn ich keinen wo Turbo-Folk nicht hört.
Mir persöhnlich gefählt diese Musik auch nicht in der disco nach 2 stunden von diesem beat bekomm ich schlechte laune egal wie betrunken ich bin^^
 
PAZI S KIME SPAVAAAAAS! TKO SE SA MNOM BUUUUDIII! OSETICES STA JE ZENAAA KAD POLUDI....

Nein tschuldigung, aber für mich ist das Müll...
 
Snežana;2745415 schrieb:
"Bei der ex-jugoslawischen Diasporajugend ist der Turbo-Folk beliebter als bei ihren Altersgenossen im Herkunftsland. (...)"

Danke Snezo für den Auszug. Dacht ich's mir.
"Fette Karre", allg. zur Schau stellen was man "ist", was man "hat", krstaca od pol metra oko vrata et voilà..
Irgendwenn versteht's auch der Hinterletzte. Aber eben, es sind grösstenteils jene, die schon (längst) ausgewandert sind.
Drum happert's mit dem "nicht in EU lassen"-Gedanken. Denn unsere Musikszene hat so viel mehr Wunderbares zu bieten als diesen Abfall, mitsamt ihren Anhängern..

edit:
Das Ding ist ja auch, dass die Clubs/Veranstalter in DE/AT/CH etc. denken "eine Seka Aleksic bringt mir mehr Leute und somit mehr Kohle rein" als jetzt ich weiss doch nicht, Neverne Bebe oder sonstwas aus der Rock/Alternativen/etc. Szene. Den Leuten werden oftmals keine Alternativen geboten, zuhause wirst schnell mal mit Pink TV zugerieselt weil's halt eben "so schön ist mal seine ursprüngliche Sprache zu hören", eins folgt dem andren.. Und die meisten haben keine Motivation, in eine andere Richtung zu graben, sich dafür zu begeistern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Snezo für den Auszug. Dacht ich's mir.
"Fette Karre", allg. zur Schau stellen was man "ist", was man "hat", krstaca od pol metra oko vrata et voilà..
Irgendwenn versteht's auch der Hinterletzte. Aber eben, es sind grösstenteils jene, die schon (längst) ausgewandert sind.
Drum happert's mit dem "nicht in EU lassen"-Gedanken. Denn unsere Musikszene hat so viel mehr Wunderbares zu bieten als diesen Abfall, mitsamt ihren Anhängern..

edit:
Das Ding ist ja auch, dass die Clubs/Veranstalter in DE/AT/CH etc. denken "eine Seka Aleksic bringt mir mehr Leute und somit mehr Kohle rein" als jetzt ich weiss doch nicht, Neverne Bebe oder sonstwas aus der Rock/Alternativen/etc. Szene. Den Leuten werden oftmals keine Alternativen geboten, zuhause wirst schnell mal mit Pink TV zugerieselt weil's halt eben "so schön ist mal seine ursprüngliche Sprache zu hören", eins folgt dem andren.. Und die meisten haben keine Motivation, in eine andere Richtung zu graben, sich dafür zu begeistern.

dieses problem behandelt auch folgende doku:

‪art.genossen, ORFeins Kulturmontag vom 21.03.2011 (Teil 1 von 2)‬‏ - YouTube

‪art.genossen, ORFeins Kulturmontag vom 21.03.2011 (Teil 2 von 2)‬‏ - YouTube
 
Turbo-Volk ist die Schande vom Balkan!

Ich persönlich würde ihnen (allen!!!) den EU-Beitritt verbieten, ja ihnen sogar verbieten sich "europäisch" zu nennen, so lange sich solche Drecksmusik in der Kultur verwurzelt hält.

Nicht jetzt wegen der Musik unbedingt. Sondern in dieser Musik wiederspiegelt sich die Balkan-Mentalität!

seit wann bestimmst du denn was "europäisch" ist und was nicht? was man hört bleibt einem selbst überlassen. ich mag auch nicht rock-müll wie bijelo dugme und was weiß ich was du hörst

und in diese scheiß verlogene EU wollen wir ja schonmal garnicht rein
 
Turbofolk gehört verboten, ausgerottet, eliminiert, liquidiert, exekutiert....ZERSTÖRT!

Der größte Scheiß den ich je im Leben gehört habe...
Und das traurige: unsere Balkanbauern in der Diaspora hören den ganzen Dreck, DEN GANZEN VERFICKTEN TAG!

:facepalm:
 
Die Musikszene am Balkan wird von einer eigentümlichen Strömung namens Turbo-Folk regiert. Halbnackte Frauen und Männer in weißen Hosen singen über Herzschmerz, aufgemotzte Autos und große Brüste.



Die Musikszene auf dem Balkan wird von einer eigentümlichen Strömung namens Turbo-Folk regiert. Halbnackte Frauen und Männer in weißen Hosen singen über Herzschmerz, aufgemotzte Autos und große Brüste. Einerseits ist es ein ganz eigenes Musikgenre. Turbo-Folk-Songs sind eine bizarre Mischung aus alter Volksmusik, Techno und Pop. Andererseits hören sich diese Songs heute auch nicht mehr anders an als Trash-Pop auf der ganzen Welt.

Obwohl jedes Jahr irgendein Journalist den Turbofolk für tot erklärt, handelt es sich dabei um die meistgehörte Musikrichtung auf dem Balkan. Gepusht durch den Mediengiganten RTV Pink haben Turbo-Folk-Artists bei weitem die größte Anhängerschaft unter allen Musikern hier. „Viele Jugendliche träumen davon Turbo-Folk-Star zu werden", sagt Darko Juresa von RTV Pink in Belgrad. „Es bedeutet Geld zu haben, ein schönes Auto zu haben und populär zu sein." Betrachtet man die Jugendlichen auf den Straßen, so bestätigt sich Juresas Verdacht. Es ist die einzige Art von Subkultur, die für die Jugend hier existiert.

Turbofolk hat den schlechten Ruf, vor allem Nationalisten anzuziehen. Tatsächlich hat vor allem das Milošević-Regime in der Vergangenheit gewusst, diese Art von purer Unterhaltungsmusik für sich zu instrumentalisieren. Ein Beispiel für die Verbindung zwischen Turbofolk und zweifelhaften politischen Machenschaft ist Svetlana Ražnatović, die unter dem Namen Ceca als serbische Turbofolk-Sängerin Karriere gemacht hat. Sie ist eine der bekanntesten Künstlerinnen auf dem Balkan, aber auch die berüchtigtste. Nachdem ihr Mafia-Ehemann Arkan im Jahr 2000 unter mysteriösen Umständen in einem Belgrader Hotel erschossen wurde, geriet Ceca wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt. Ihr Mann vererbte ihr seinen Fußballklub FK Obilić. Momentan steht sie unter Hausarrest, weil sie Gelder aus dem Transfer internationaler Spieler veruntreut haben soll.

Bei ihren Fans macht sie das skurrilerweise noch populärer. Tatsächlich gibt es eine Facebook-Seite, über die ihre Fans Nachbildungen der Fußfessel kaufen können, die Ceca für die Zeit des Hausarrests tragen muss.


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Etwa 10 Euro kostet das schmale Band mit Cecas Namen darauf. Ihre Anhängerschaft solidarisiert sich mit der Gefangenen. „Eines der Argumente dafür ist, dass die meisten Präsidenten serbischer Fußballclubs auf diese Weise Gelder veruntreut haben. Cecas Fans sind der Meinung, dass es ungerecht ist, Ceca dafür zu bestrafen", sagt die serbische Kulturwissenschaftlerin Milena Dragićević Šešić. Phänomene wie dieses sagen eine Menge über die Bedeutung von Künstlern wie Ceca aus. Die Turbo-Folk-Szene fördert zweifelhafte Ideale und Vorbilder für die Jugend. Nicht zuletzt deshalb ist sie auch heute noch mit einer gewissen Zwielichtigkeit behaftet.


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So denken Schwabos darüber?

Gut, dann bin ich eben auch einer, undzwar gerne was das betrifft :animalbeaver:
 
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