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Der aktuelle Sternenhimmel

4. Juni 2013 09:44

Sternenhimmel im Juni


Solarer Atommeiler


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Der Sternenhimmel von Anfang Juni, 0.30 Uhr bis Ende Juni, 22.30 Uhr


Im Juni beginnt der astronomische Sommer, wenn die Sonne den Gipfel ihrer jährlichen Runde erreicht. Der Motor unseres Sterns scheint übrigens ein wenig ins Stottern geraten zu sein.

Am 21. Juni erreicht die Sonne den Gipfel ihrer jährlichen Runde. Um 7.04 Uhr beginnt auf der Nordhalbkugel der astronomische Sommer. Die heißeste Zeit des Jahres hat allein mit der Sonnenhöhe am Himmel und damit der Neigung der Erdachse gegenüber der Umlaufebene zu tun, nicht etwa mit dem Abstand zum Tagesgestirn.
So steht unser Planet ausgerechnet am 5. Juli im Aphel, dann trennen uns maximale 152,097 Millionen Kilometer von der Sonne; am 2. Januar, also mitten im Winter, waren es im Perihel nur 147,098 Millionen Kilometer. Astronomen können den winzigen "Wärmeunterschied" messen. Dazu bestimmen sie die Intensität der Sonnenbestrahlung, die senkrecht auf eine Fläche von einem Quadratmeter fällt, allerdings ohne den störenden Einfluss der Erdatmosphäre.Diese Solarkonstante ist jedoch keineswegs konstant. Ihr Mittelwert liegt bei 1367 Watt pro Quadratmeter, sie schwankt aber zwischen 1325 (Aphel) und 1420 (Perihel), also um knapp sieben Prozent. Auf dem Erdboden kommen im Jahresdurchschnitt noch 740 Watt an.
Aus der Solarkonstante lässt sich auf die Gesamtleistung des Sterns schließen - und die ist beeindruckend: 385 Trilliarden Kilowatt strahlt der kosmische Fusionsreaktor ununterbrochen in den Weltraum, die Erde kriegt davon nur sehr wenig ab.
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Dabei sendet die Sonne unter anderem auch UV-Strahlen aus, ebenso wie Röntgen- oder Radiowellen. Zusätzlich produziert der solare Atommeiler jede Menge Neutrinos. Diese elektrisch neutralen, nahezu masselosen Teilchen scheren sich nichts um feste Materie und rasen ungehindert selbst durch meterdicke Bleiwände.
Ohne Schäden anzurichten, durchdringen Neutrinos auch ständig unsere Körper; in jeder Sekunde treffen 100 Milliarden dieser Partikel auf die Fläche von der Größe eines Daumennagels.
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Der Sonnenwind wurde 1951 von Ludwig Biermann vorhergesagt und elf Jahre später von der Raumsonde Mariner 2 entdeckt. Er ist ein spezielles Gas, ein Plasma, und besteht vor allem aus Protonen, Elektronen und Heliumkernen. Die Erde umweht er mit einer Geschwindigkeit von 400 Kilometern pro Sekunde. Ist die Sonne aktiv, frischt der Wind zu einem Sturm auf, Böen erreichen dann Geschwindigkeiten von 900 Kilometern in der Sekunde. Während solcher Phasen brodelt es auf dem Tagesgestirn: Es zeigen sich besonders viele Flecken, Protuberanzen schießen empor, Flares blitzen auf, koronale Massenauswürfe schleudern Milliarden Tonnen Materie ins All.
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Der Planet Merkur gibt noch bis zum 12. Juni ein kurzes Gastspiel am westlichen Abendhimmel und zeigt sich jeweils ab 22 Uhr für etwa eine halbe Stunde. Auch Venus, nahe Merkur, steht nach Sonnenuntergang in der Dämmerung tief im Nordwesten. Mars und Jupiter bleiben unsichtbar, Saturn im Sternbild Jungfrau thront bei Einbruch der Dunkelheit schon hoch im Süden.
Ausgefuchste Sterngucker erspähen ab der Monatsmitte Uranus in den Fischen und Neptun im Wassermann als schwache "Sternchen" am Morgenhimmel. Die Sternschnuppen, die im Juni über das Firmament flitzen, gehören unterschiedlichen Meteorströmen an, so den Tau-Herkuliden (Maximum am 3. Juni), den Libriden (8. Juni), dem Scorpius-Sagittarius-Strom (14. Juni) oder den Juni-Draconiden (27. Juni).
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Sternenhimmel im Juni - Solarer Atommeiler - Wissen - Süddeutsche.de



 
2. Juli 2013 09:13

Sternenhimmel im Juli
Unterwegs zu Plutos Reich

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Der Sternenhimmel Anfang Juli um 0.30 Uhr bis Ende Juli, 22.30 Uhr

Der Zwergplanet Pluto und seine Monde sind auch mit dem Teleskop von der Erde aus kaum zu sehen. Deshalb ist die Raumsonde "New Horizons" unterwegs dorthin.

Am 2. Juli gelangt Pluto in Opposition zur Sonne. Der Zwergplanet ist dann 4705 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, das von ihm reflektierte Sonnenlicht vier Stunden und 21 Minuten zu uns unterwegs. Nur Sterngucker mit sehr großen Teleskopen werden den Winzling erspähen.
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Das soll sich am 14. Juli 2015 ändern. An jenem Tag wird die Raumsonde New Horizons in 9600 Kilometer Abstand an Pluto und in 27.000 Kilometer an Charon vorbeirasen. Es wird ein sehr flüchtiges Rendezvous, denn die am 19. Januar 2006 gestartete Sonde fliegt mit gut 50.000 Kilometern pro Stunde - an ein Einschwenken in eine Umlaufbahn und ein längeres Verweilen ist bei diesem Höllentempo nicht zu denken. In nur wenigen Stunden muss sich automatisch ein geballtes wissenschaftliches Beobachtungsprogramm abspulen. Aufgrund der langen Signallaufzeit können die Wissenschaftler auf der Erde nicht eingreifen.
New Horizons trägt acht Instrumente an Bord, darunter Lorri, den "Long Range Reconnaissance Imager". Dahinter verbirgt sich ein Teleskop mit 21 Zentimetern Durchmesser und einer hochempfindlichen CCD-Kamera. Dieses elektronische Auge soll Bilder liefern, auf denen noch 25 Meter große Details erscheinen. Andere Detektoren sollen die chemische Zusammensetzung Plutos und Charons herausfinden, Moleküle wie Methan aufspüren, Druck und Temperatur der hauchdünnen Stickstoffatmosphäre messen oder die Dichte des interplanetaren Staubs bestimmen.
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Die Reise des Spähers mit der Größe eines Kleinwagens endet nicht an dem Zwergplaneten. Denn jenseits von Plutos Reich tun sich neue Horizonte auf, beginnt der mit unzähligen Weltraumbrocken besiedelte Kuipergürtel. Mindestens zwei dieser Vagabunden am Rand des Sonnensystems soll New Horizon ansteuern.
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Um den 28. Juli huschen die Meteore der Delta-Aquariden über das Firmament. Wie der Name verrät, kommen sie scheinbar aus dem Sternbild Wassermann. An einem dunklen Beobachtungsplatz sollten sich pro Stunde an die 20 Sternschnuppen zeigen. Nur halb so viele leuchten am 30. Juli auf, wenn der Strom der Alpha-Capricorniden aktiv ist. Neumond tritt am 8. Juli ein, Erstes Viertel am 16., Vollmond am 22. und Letztes Viertel am 29. Juli. Am 5. Juli erreicht die Erde mit 152,097 Millionen Kilometern ihren größten Abstand zur Sonne.

Sternenhimmel im Juli - Unterwegs zu Plutos Reich - Wissen - Süddeutsche.de
 
5. August 2013 11:33

Sternenhimmel im August
Die Perseiden kommen



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In der Nacht zum 13. August flitzen die Perseiden über den Himmel. Bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde lassen sich dann zählen. Es ist aber noch mehr zu sehen.

Die Erde ist einem ständigen Bombardement aus dem All ausgesetzt. Der Meteoritenfall von Tscheljabinsk im Februar hat das eindrucksvoll gezeigt. Zum Glück bleiben Geschosse dieses Kalibers - das Trumm maß ungefähr 20 Meter - eher die Ausnahme, die meisten liegen in der Größenordnung von Millimetern.


Die Ursache für den kosmischen Kugelhagel sind Teilchen, die unserem Planeten während seiner jährlichen Reise um die Sonne in die Quere kommen.

Das mögen einzelne Irrläufer sein, deren Kurs die Bahn der Erde kreuzt. Ein großes Reservoir bildet zudem Staub, den Kometen verloren haben. Rast die Erde auf ihrer Umlaufbahn mit Tempo 107.000 durch eine solche Sandbank, dann dringen die Körnchen (Meteoroiden) in die Atmosphäre ein und führen zu mehr oder weniger hellen Leuchterscheinungen, Meteore genannt.
In der Nacht zum 13. August erwarten die Astronomen wieder einmal ein solches Spektakel: Dann flitzen die Perseiden über den Himmel. Mit bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde, darunter einige helle Feuerkugeln, gehören sie zu den ergiebigsten Strömen des Jahres. Sie stammen vom Kometen 109P/Swift-Tuttle und scheinen wegen eines perspektivischen Effekts aus dem Sternbild Perseus zu kommen. In der besten Beobachtungszeit nach Mitternacht stört heuer kein Mondlicht, bei klarem Wetter sollten die Perseiden ihre ganze Pracht entfalten.

Sternenhimmel im August - Die Perseiden kommen - Wissen - Süddeutsche.de
 
18. August 2013 12:38

Internationale Raumstation
So lässt sich die ISS am Himmel beobachten

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Mit bloßem Auge ist die ISS derzeit von der Erde aus erkennbar, sie leuchtet wie ein heller Stern. Auch in Deutschland lässt sich die Internationale Raumstation von vielen Orten aus beobachten. Wer sie bei Dämmerung sehen will, muss nur die genauen Uhrzeiten kennen.

Groß wie ein Fußballfeld, nur 400 Kilometer über der Erde und hell wie ein Stern fliegt die internationale Raumstation ISS über der Erde - und lässt sich, beleuchtet von der Sonne, derzeit mit bloßem Auge beobachten. Dabei ist die Station so schnell, dass sie von einem Ort nur wenige Minuten zu sehen ist.

Damit man die ISS nicht verpasst, hat die US-Luftfahrtbehörde Nasa genau aufgelistet, wann sie in welchem Land und in welcher Stadt wie lange über den Himmel fliegt. In München ist die Raumstation an diesem Sonntag zum Beispielum 20.50 Uhr für vier Minuten und um 22.25 Uhr für drei Minuten zu sehen. In der Liste steht auch, in welchem Grad zur Erde sich die Station befindet, ob sie also flach über der Erde fliegt oder steil am Himmel zu sehen ist.
Die ISS kommt immer von Westen aus angeflogen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt rät, sich für die Beobachtung einen Ort auszuwählen, an dem möglichst keine Straßenlaternen oder andere Lichtquellen die Sicht beeinträchtigen. Außerdem gibt das Zentrum Tipps, wie sich die ISS am besten fotografieren lässt.

Auch am Computer kann man die ISS verfolgen, zum Beispiel auf dieser Webseite. Dort sieht man in Echtzeit, wie schnell sich die Station gerade bewegt und wo über der Erde sie sich befindet.
Wem der Anblick von der Erde aus nicht genügt, kann auch die Perspektive der ISS einnehmen. Denn die Station nimmt über Kameras den Blick auf die Erde auf - live verfolgen kann man diese Bilder hier.

ISS: So lässt sich die Internationale Raumstation beobachten - Wissen - Süddeutsche.de
 
3. September 2013 11:02

Sternenhimmel im September
Explosiver Senior

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Novae gehören zur großen Familie der variablen Sterne. Viele Hobbyastronomen haben sich darauf spezialisiert, ihre wechselnden Helligkeiten zu bestimmen. Was außerdem noch am Nachthimmel zu sehen ist.

In Deutschland war es Nachmittag, als Koichi Itagaki einen neuen Stern entdeckte. Am 14. August dieses Jahres hatte der japanische Amateurastronom nachts sein 60-Zentimeter-Spiegelteleskop in Richtung des Sternbilds Delphin gerichtet. Dabei spürte er ein Lichtpünktchen auf, das er in keiner seiner Sternkarten finden konnte.
In den folgenden Stunden wurde diese Nova Delphini immer heller und erreichte am 16. August ihr Maximum - da war sie als schwaches Sternchen mit bloßem Auge zu sehen. In den folgenden Tagen nahm die Leuchtkraft stetig ab und entwickelte sich bis heute zum Objekt für das Fernglas. Was war geschehen?
Zunächst das Überraschende: Der vermeintlich neue Stern ist ein uralter. Am Ende seines Lebens angekommen, ist er buchstäblich ausgebrannt - der Fusionsreaktor im Innern, der alle jungen und gesunden Sterne mit Energie versorgt, arbeitet nicht mehr. So würde die erdgroße Gaskugel als sogenannter Weißer Zwerg friedlich vor sich hin glimmen, wäre da nicht ein Roter Riese in der Nähe.

Das ungleiche Paar bildet ein Doppelsternsystem und umkreist sich in geringem Abstand. Von dem roten Riesenstern strömt Materie ab, sammelt sich in einer Scheibe um den Zwerg und fällt auf dessen Oberfläche. So entstand dort im Lauf der Zeit eine Gasschicht, deren Dicke beständig wuchs.

Diese Gewichtszunahme trieb Temperatur und Druck so lange nach oben, bis die Kernfusion zündete und explosionsartig Wasserstoff zu Helium verbrannte. Dabei schoss eine Materiewolke mit 2000 Kilometern pro Sekunde ins All, und ungeheure Mengen an Strahlung wurden freigesetzt. Am 14. August fing Koichi Itagaki das Licht mit seinem Fernrohr auf.

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Doch auch die aktuelle Nova im unscheinbaren Sommersternbild Delphin zeigte einen beträchtlichen Leuchtkraftzuwachs. Russische Astronomen wollen den Weißen Zwerg in einem Katalog identifiziert haben. Er ist so schwach, dass er sich nur auf Fotos größerer Teleskope zeigt. Demnach hätte die Nova Delphini um das 25.000-Fache heller geleuchtet als der Weiße Zwerg zuvor.
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In den ersten Septembertagen zeigen sich noch ein paar verspätete Meteore der Alpha-Aurigiden. Um den 19. September erreichen die Pisciden ihr Maximum, mehr als fünf bis zehn Sternschnuppen pro Stunde sind aber nicht zu erwarten. Der Fahrplan des Erdbegleiters: Neumond am 5., Erstes Viertel am 12., Vollmond am 19. und Letztes Viertel am 27. September. Am 22. September kreuzt die Sonne den Himmelsäquator, um 22.44 Uhr beginnt der astronomische Herbst.

Sternenhimmel im September - Explosiver Senior - Wissen - Süddeutsche.de
 
4. November 2013 09:19

Sternenhimmel
Komet im Stresstest

Astronomen warten gespannt auf die Begegnung des Kometen ISON mit der Sonne. Am 28. November wird er in "nur" einer Million Kilometer Abstand an ihr vorbeischrammen. Die beste Beobachtungszeit beginnt allerdings bereits jetzt.

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Sternenhimmel im November

Grandiose Lightshow oder doch ein Flop? Selten haben die Astronomen mit so großer Spannung auf ein Himmelsereignis gewartet: Am 28. November wird der Komet C/2012 S1 (ISON) in nur einer Million Kilometer Abstand an der Sonne vorbeischrammen.
Dabei ist sein rund drei Kilometer durchmessender Kern aus Eis und Gestein unvorstellbaren Gezeitenkräften und immenser Hitze ausgesetzt. Gasfontänen werden ins All schießen und jede Menge Staub mitreißen.
Schon Mitte Juli verlor der Kern nach Beobachtungen des Teleskops Spitzer täglich 54.000 Tonnen Staub und 1000 Tonnen Gas, formte eine ausgedehnte Hülle (Koma) und einen 300.000 Kilometer langen Schweif.

Wie wird das poröse Material des Kometen den solaren Stresstest überstehen? Wie hell wird er leuchten? Die Forscher haben ihre Prognosen nach unten korrigiert. Am Tag des Perihels, der größten Sonnenannäherung am 28. November, wird ISON demnach längst nicht so hell scheinen wie der Vollmond, höchstens wie der Planet Venus.
Allerdings steht der Komet dann am Taghimmel neben der Sonne, aus Sicherheitsgründen (Erblindungsgefahr!) sollte man eigene Beobachtungsversuche unterlassen und auf Profiaufnahmen warten.

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Sternenhimmel im November - Komet im Stresstest - Wissen - Süddeutsche.de

Hubble-Bilder von ISON:

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Adventskomet
Warten auf Ison

Am Donnerstag zieht der Schweifstern an der Sonne vorüber. Dabei entscheidet sich, ob Ison zum Himmelsspektakel wird oder ob es den Kometen zerreißt.

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Unberechenbar. Im November sind vermutlich kleine Stücke vom Kometen abgeplatzt und haben ihn heller strahlen lassen.

Als Jahrhundertkomet sollte er Anfang Dezember hell wie der Vollmond leuchten, mit einem Schweif, der sich über den halben Abendhimmel erstreckt. Doch Kometen sind launische Gesellen. Selten halten sie sich an die Prognosen der Astronomen. Und Ison entpuppt sich als besonders eigenwilliges Exemplar. So ist wenige Tage vor seinem Erscheinen am Abendhimmel immer noch unklar, ob sich Komet Ison tatsächlich zu einem Himmelsspektakel entwickelt.
Ende Dezember könnte der Komet die ganze Nacht über sichtbar sein

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Wenn Ison den Vorbeiflug an der Sonne übersteht, wandert der Komet von der Erde aus gesehen am Himmel steil nach Norden. Dadurch könnte er – ausreichende Helligkeit vorausgesetzt – ab Anfang Dezember zunächst sowohl in der Morgen- als auch in der Abenddämmerung, später im Monat die ganze Nacht hindurch am Himmel sichtbar sein. In den ersten Tagen des Monats lohnt sich insbesondere der Blick in der Morgendämmerung nach Osten. Treffen die optimistischen Vorhersagen zu, so könnte der Schweif des Kometen einem Scheinwerferstrahl ähnlich vom östlichen Horizont aus in den Himmel hinaufragen.

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Adventskomet: Warten auf Ison - Wissen - Tagesspiegel


 
Meteoriteneinschlag statt Sternenregen?
Russische Forscher: Komet ISON bringt Überraschung


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Von wegen verglüht! Der mit Spannung erwartete „Adventskomet“ ISON, der am Donnerstagabend den sonnennächsten Punkt seiner Bahn durchlief, wird laut russischen Astronomen noch kräftig von sich reden machen: Entweder friedlich in Form eines Sternschnuppen-Spektakels – oder aber als nicht ungefährlicher Meteoritenschauer.

Wie Sergej Smirnow, Pressesekretär des Observatorium Pulkowo bei Sankt Petersburg mitteilte, verlor der „Jahrhundertkomet“ bei seinem „Kuss“ mit der Sonne zwar um das Hundertfache an Helligkeit, wurde aber mitnichten komplett zerstört. Dass der Kometenschweif noch „in Form einer wenig kontrastierten länglichen Wolke“ zu sehen ist, bedeute, dass der Schweifstern nicht zu Staub zerfallen sei, sondern dass nach der Zerstörung des Kerns von ISON größere Brocken des Himmelskörpers weiterhin Kurs auf die Erde nehmen.

Laut dem Sprecher der Sternwarte Pulkowo hatte sich ISON am Abend des 28. November (19:38 MEZ) der Sonne bis auf etwa deren Durchmesser hin angenähert. Hätte der Komet die Sonnenpassage unbeschadet überstanden, hätte er am 24. Dezember die Erdumlaufbahn in sicheren 65 Millionen Kilometer Entfernung gekreuzt. Dass der Kern von ISON in Stücke gebrochen sei, hat dem Experten zufolge zu einer drastischen Verlangsamung und einer Änderung der Bahn geführt. Der Kometenschweif und die Bruchstücke des „Adventskometen“ selbst werden Smirnow zufolge mit einer Woche Verspätung den Erdorbit erreichen.


„Es könnte ernst werden“

„Die Erdbewohner erwartet eine Überraschung in der Neujahrsnacht“, so die Sternenforscher, die den Kometen mit der russischen Märchengestalt Snegurotschka (dt.: „Schneeflöckchen“), der treuen Begleiterin von Väterchen Frost, vergleichen. Von „Snegurotschka“ sei dabei entweder ein freundliches „Abschiedslächeln“ in Form einer Sternschnuppen-Nacht zu erwarten – oder aber ein möglicherweise folgenschwerer Meteoriten-Crash.

„Zu Silvester, aber auch von 2. bis 4. Januar 2014 ist eine erhöhte Meteoriten-Aktivität zu erwarten. Dies kann sich als helles Aufflackern winziger Meteore am Himmel äußern, wenn diese in der Erdatmosphäre verglühen. Aber auch bedrohlichere Erscheinungsformen wie etwa ein Meteoritenregen sind nicht ausgeschlossen“, ist der Vertreter der russischen Sternwarte überzeugt.


Weihnachtsüberraschung: Sternschnuppen oder Meteorit?

Die Astronomen können die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses nach eingehender Beobachtung der Geschwindigkeit und Helligkeit der Kometenfragmente präzisieren, so Smirnow weiter. Der letzte Stichtag für genauere Voraussagen ist der 24. Dezember, wenn die ISON-Wolke die Erdumlaufbahn kreuzt. „Es könnte ernst werden“, meint der Sprecher der Pulkowo-Sternwarte.

Ein für Mystiker, Astrologen und Eschatologen nicht uninteressanter Umstand: Die Erde muss die von ISON hinterlassene Kometenwolke voraussichtlich am 4. Januar 2014 durchwandern – zeitgleich mit einer Planetenparade: Merkur, Venus, Erde, Jupiter und Pluto befinden sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Linie mit der Sonne.

Der Komet S/2012 (ISON) war im September 2012 vom russischen Sternenforscher Artjom Nowitschonok und seinem weißrussischen Kollegen Witali Newski in der Sternwarte Kislowodsk (Nordkaukasus) entdeckt worden. Das russische Observatorium gehört zum International Space Observation Network –der Komet wurde auf die englische Abkürzung der Forschungsstätte getauft.

Meteoriteneinschlag statt Sternenregen? Russische Forscher: Komet ISON bringt Überraschung | Panorama | RIA Novosti
 
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