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Der bosniakisch-kroatische Krieg in Bosnien 1992-1994

Diese Aussage kenne ich, allerdings gibt es unterschiedliche Interpretationen. Klar ist anhand dieser Aussage aber auf jeden Fall folgendes: Izetbegovic hat -im Gegensatz zu Tudjman- keine Unabhängigkeitsambitionen verfolgt, im Gegensatz zu Tudjman Waffen nicht heimlich beschafft oder sich klar auf Sezessionskurs befunden.
Wie ist diese Aussage zu deuten?
Die "Unabhängigkeitsambitionen" von Tudjman kamen ja nicht von heute auf Morgen wenn man sich was sich in Kosovo (anti-bürokratische Revolution) und auch in Kroatien schon ab 1989 abgespielt hat.
Tudjman selbst hatte selbst nach seinem Sieg 1990 nicht die Loslösung Kroatiens von Jugoslawien angestrebt, eher im Gegenteil...Er selber hatte den Vorschlag einer Demokratisierung Jugoslawiens vorangebracht. Ist aber nicht an ihm gescheitert.

Ich bin btw. kein Anhänger Tudjmans, ich muss es aber betonen weil die Leute das sofort in den falschen Hals bekommen.
 
Wie ist diese Aussage zu deuten?
Die "Unabhängigkeitsambitionen" von Tudjman kamen ja nicht von heute auf Morgen wenn man sich was sich in Kosovo (anti-bürokratische Revolution) und auch in Kroatien schon ab 1989 abgespielt hat.
Tudjman selbst hatte selbst nach seinem Sieg 1990 nicht die Loslösung Kroatiens von Jugoslawien angestrebt, eher im Gegenteil...Er selber hatte den Vorschlag einer Demokratisierung Jugoslawiens vorangebracht. Ist aber nicht an ihm gescheitert.

Ich bin btw. kein Anhänger Tudjmans, ich muss es aber betonen weil die Leute das sofort in den falschen Hals bekommen.

Tudjman war -schaut man sich die drei Hauptakteure an- der einzige mit einem klaren Ziel und einer Strategie. Was er brilliant konnte (das muss man ihm zugestehen) war das er Forderungen stellte von denen er ausgehen konnte, dass die serbische Seite sie ablehnen würde. Nimm das triviale Beispiel der Londoner Friedenskonferenz unter Lord Carrington Ende September 1991.

Es lag der Vorschlag einer asymmetrischen Föderation jugoslawischer Republiken auf dem Tisch. Die AVNOJ-Grenzen waren unantastbar und jede Republik hatte ein Sezessionsrecht, was im Grunde genommen der jugosl. Verfassung bis dato entsprach. Kucan (Slowenien), Tudjman (Kroatien), Izetbegovic (BiH), Gligorov (Mazedonien) und sogar Momir Bulatovic (Montenegro) nahmen den Plan an......nur ein einziger lehnte ab. Rate mal wer ?

Die Rettung Jugoslawiens scheiterte, der Schuldige war ausgemacht und Deutschland begann als Erstes (zu Recht) darauf hinzuweisen, dass man mit Milosevic nix anfangen kann. Slobo kehrte nach der gescheiterten Carrington London Konferenz nach Belgrad zurück und kurz darauf beschoss die jugoslawische Kriegsmarine die Stadt Dubrovnik, deren Altstadt militärisch bedeutungslos war. Jetzt schwenkten auch die restlichen Staaten auf die Position Deutschlands ein. Tudjman zog Milosevic so -und in anderen Fällen- wie ein Tier durch die Manege.

Bei Z4-Plan sollte sich der serbische Zirkus gleich wiederholen: Tudjman wurde ein Plan vorgelegt, den er zum kotzen fand. War er auch, weil die RSK dann so etwas geworden wäre wie die RS in BiH. Aber, er behielt einen kühlen Kopf und nahm diesen Plan zum Schein an, wohlwissend das Milan Martic in seinem Wahn (Man nannte es damals auch "Srbovanje") das Ding ablehnen würde. Was passierte? Martic lehnte ab und so wie in London das Ende Jugoslawiens besiegelte, wurde nun das Ende der RSK von Serben eingeleitet. Alseinen Tag vor der Oluja Milan Babic auftauchte und das Ding unebdingt unterschreiben wollte, nahm in keiner mehr Ernst. Der Zug war abgefahren.

Ne, ich glaube das Tudjman das klare Ziel einer Unabhängigkeit von Jugoslawien verfolgt hat und nur an schlaueren Serben (d.h. Milosevic) gescheitert wäre. Warum ? Ohne Amerikaner, Franzosen und Briten hätte er seine Pläne begraben können. Da er sich aber so gut auf Milosevic und den Nationalwahn zwischen Belgrad und Knin verlassen konnte, ist das heutige Kroatien unabhängig, frei, schön, wächst und gedeiht...
 
Tudjman war -schaut man sich die drei Hauptakteure an- der einzige mit einem klaren Ziel und einer Strategie. Was er brilliant konnte (das muss man ihm zugestehen) war das er Forderungen stellte von denen er ausgehen konnte, dass die serbische Seite sie ablehnen würde. Nimm das triviale Beispiel der Londoner Friedenskonferenz unter Lord Carrington Ende September 1991.

Es lag der Vorschlag einer asymmetrischen Föderation jugoslawischer Republiken auf dem Tisch. Die AVNOJ-Grenzen waren unantastbar und jede Republik hatte ein Sezessionsrecht, was im Grunde genommen der jugosl. Verfassung bis dato entsprach. Kucan (Slowenien), Tudjman (Kroatien), Izetbegovic (BiH), Gligorov (Mazedonien) und sogar Momir Bulatovic (Montenegro) nahmen den Plan an......nur ein einziger lehnte ab. Rate mal wer ?

Die Rettung Jugoslawiens scheiterte, der Schuldige war ausgemacht und Deutschland begann als Erstes (zu Recht) darauf hinzuweisen, dass man mit Milosevic nix anfangen kann. Slobo kehrte nach der gescheiterten Carrington London Konferenz nach Belgrad zurück und kurz darauf beschoss die jugoslawische Kriegsmarine die Stadt Dubrovnik, deren Altstadt militärisch bedeutungslos war. Jetzt schwenkten auch die restlichen Staaten auf die Position Deutschlands ein. Tudjman zog Milosevic so -und in anderen Fällen- wie ein Tier durch die Manege.

Bei Z4-Plan sollte sich der serbische Zirkus gleich wiederholen: Tudjman wurde ein Plan vorgelegt, den er zum kotzen fand. War er auch, weil die RSK dann so etwas geworden wäre wie die RS in BiH. Aber, er behielt einen kühlen Kopf und nahm diesen Plan zum Schein an, wohlwissend das Milan Martic in seinem Wahn (Man nannte es damals auch "Srbovanje") das Ding ablehnen würde. Was passierte? Martic lehnte ab und so wie in London das Ende Jugoslawiens besiegelte, wurde nun das Ende der RSK von Serben eingeleitet. Alseinen Tag vor der Oluja Milan Babic auftauchte und das Ding unebdingt unterschreiben wollte, nahm in keiner mehr Ernst. Der Zug war abgefahren.

Ne, ich glaube das Tudjman das klare Ziel einer Unabhängigkeit von Jugoslawien verfolgt hat und nur an schlaueren Serben (d.h. Milosevic) gescheitert wäre. Warum ? Ohne Amerikaner, Franzosen und Briten hätte er seine Pläne begraben können. Da er sich aber so gut auf Milosevic und den Nationalwahn zwischen Belgrad und Knin verlassen konnte, ist das heutige Kroatien unabhängig, frei, schön, wächst und gedeiht...
Hmmm... Das sind Aussagen über die man ewig spekulieren könnte: "Was wäre passiert wenn, die Serben den Z4-Plan oder den von Lord Carringtom angenommen hätten"...
Das Tudjman nicht 100% mit diesen Plänen einverstanden war ist klar, genauso wie auch die anderen nicht mit dem Dayton-Abkommen einverstanden war.
Ich glaube gerade durch Frankreich, Großbritannien und den USA, hätte Tudjman diese Kompromisse eingehen müssen.
 
Ich denke es ist schwierig rückblickend zu wissen, was in Franceks Kopf abging. Evtl. lief alles eben auch nur step by step so ab, wie es am Ende ablief. Rückblickend kann man diese Ereignisse immer besser erklären und verstehen, als wenn man sie in dem Moment gerade live erlebt. So sieht das aus als sei das evtl. ein komplett durchdachter Masterplan aus.
Könnte aber auch einfach sein, dass Tudjman eben reaktiv auf die damaligen Ereignisse reagiert hat.

Aber der Fakt, dass Tudjman ein Historiker war und genau wusste, was sich in den Jahrzehnten vorher abgespielt hat (Traum von Großserbien) und der Fakt, dass von der Belgrader Akademie wiederholt solche Töne angestimmt wurden, insbesondere dann mit dem Memorandum in den 80ern könnte dazu geführt haben, dass Franjo einiges klar wurde.

Ich mein, das spielt an sich sowieso keine Rolle. Keines der Republiken hat irgendwas moralisch oder rechtlich verwerfliches getan, man hat sich halt einfach als unabhängiger Staat deklariert.
Es wurden ja keine Forderungen gestellt von den Republiken gegenüber Belgrad. Man wollte "diese Beziehung" beenden und Belgrad ist wie ein Psycho auf alle losgegangen und wollte sie nicht gehen lassen oder nur unter bestimmten Bedingungen.
 
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