MUTTERTAG-NEBELKERZE: WIE RECHTE HETZER KINDESWOHL GEFÄHRDEN
Angeblich sorgen sich Rechte so sehr um das Wohlergehen von Kindern, doch der aktuelle Fall einer katholischen Kindertagesstätte aus Hessen zum Muttertag zeigt, dass viele ohne zu Zögern das Wohlergehen und die Sicherheit von Kindern gefährden. Besonders dann, wenn sich politisches Kapital daraus schlagen lässt. Telefonterror bei einer Kita, Beschimpfungen, Drohungen, sogar eine zerstörte Scheibe an einer Gartenhütte soll es gegeben haben.
Aufrichtige Sorge um Kindeswohl sieht anders aus.
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Eine katholische Kindertagesstätte in Hessen wollte darauf verzichten, dass eine extra Veranstaltung für den kommenden Muttertag abgehalten wird, wo alle Kinder dazu ermutigt werden sollten, Geschenke zu basteln. Manche Kinder haben keine Mutter oder ein schlechtes Verhältnis, für sie wäre diese Veranstaltung vielleicht nicht so toll geworden. Aufgrund dieser Rücksichtnahme wollte man auf das Basteln verzichten, ein entsprechendes Schreiben schickte die KITA an die Eltern. Was eine völlig belanglose, nette Geste hätte sein können, wurde aber von Rechten zum Politikum aufgebauscht. Und führte zu einem massiven Shitstorm gegen die Kita.
Dort musste man das Telefon ausstellen, um nicht von den vielen Hassnachrichten bombardiert zu werden. Hassnachrichten gegen eine Kindertagesstätte.
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Das AfD und Co. in solchen Fällen über die Stränge schlagen und gegen einzelne Personen oder Institutionen hetzen bzw. doxxen ist Alltag. Doxxing bezeichnet die Veröffentlichung sensibler Daten wie zum Beispiel Telefonnummer oder Adresse, mit der Folge von Drohanrufen, Drohbriefen oder anderen Delikten für die Betroffenen, gängige Praxis bei AfD und „Querdenkern“.
Shitstorm, Terror & Morddrohungen: Kinderarztpraxis Ziel von Querdenkern
CDU-POLITIKER KUBAN VERÖFFENTLICHTE ANSCHRIFT DER KITA
Was an dieser Geschichte nun besonders außergewöhnlich ist, ist das Agieren des CDU-Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban. Er veröffentlichte das Schreiben der KITA an die Eltern auf Twitter. Nicht nur, um sich an der rechtsradikalen und sinnentleerten Hetze zu beteiligen, sondern zunächst sogar mit Name und Adresse des Kindergartens. Ohne Entschuldigung löschte später er den Beitrag immerhin, nur um den Hetz-Beitrag dennoch erneut zu posten. Eine klare Grenzüberschreitung eines Bundestagsabgeordneten, die man sonst nur von AfD-Politikern kennt. Das Ganze betitelte er dann noch frei nach AfD-typischen Sprech mit „Dem Wahnsinn sind keine Grenzen mehr gesetzt …“, womit er auf typische rechte Kulturkampf-Verschwörungsmythen anspielt.
Wie Rechte mit einer Nebelkerze zum Muttertag Wohlergehen und Sicherheit von Kindern gefährden, nur um faktenfreie Hetze zu verbreiten.
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