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Die Verbindung zwischen den Nabatäern, dem Gott Allah und der Frage nach einer möglichen „weiblichen Form“ oder „Frau“ von Allah ist ein faszinierendes und kontroverses Thema. Hier sind die wichtigsten historischen und religiösen Hintergründe sowie eine Analyse dieser Fragen:
1. Die Religion der Nabatäer
Die Nabatäer waren ein arabisches Volk, das vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. im Gebiet des heutigen Jordanien, insbesondere in Petra, eine florierende Zivilisation entwickelte. Ihre Religion war polytheistisch und beinhaltete die Verehrung zahlreicher Gottheiten.Hauptgottheiten der Nabatäer
- Dushara:
- Der Hauptgott der Nabatäer war Dushara, ein Gott, der oft mit Bergen und Fruchtbarkeit assoziiert wurde. Sein Name bedeutet „Herr der Berge“.
- Dushara wurde häufig zusammen mit weiblichen Gottheiten verehrt.
- Al-Uzza, Manat und Al-Lat:
- Diese waren drei wichtige Göttinnen, die auch in der vorislamischen arabischen Religion eine Rolle spielten.
- Al-Lat war eine Fruchtbarkeits- und Muttergöttin, deren Name als weibliche Form von „Allah“ interpretiert werden könnte (Al-Lat bedeutet „die Göttin“).
- Al-Uzza war eine Göttin der Macht und des Krieges.
- Manat war die Göttin des Schicksals.
2. Allah und die vorislamischen Göttinnen
Allah als Höchster Gott
- Vorislamische Araber und Allah:
In der vorislamischen Zeit war Allah bereits eine bekannte Gottheit und wurde oft als der höchste Gott betrachtet, der über den anderen Göttern stand. Er wurde jedoch nicht exklusiv verehrt; die Araber verehrten gleichzeitig viele andere Gottheiten. - Polytheismus und Allah:
In diesem Kontext hatte Allah keine „Frau“ im Sinne einer festen Partnergöttin, aber weibliche Gottheiten wie Al-Lat wurden in einigen Stämmen als Teil desselben pantheistischen Systems angesehen. Es gab keine Hinweise darauf, dass Allah in der nabatäischen Religion explizit mit einer Frau verbunden war.
Die „Töchter Allahs“
- In der vorislamischen Religion wurden die Göttinnen Al-Lat, Al-Uzza und Manatmanchmal als die „Töchter Allahs“ betrachtet. Diese Verbindung wird im Koran erwähnt und abgelehnt:
- In Sure 53:19–23 weist der Koran die Verehrung dieser Göttinnen ausdrücklich zurück und kritisiert die Vorstellung, dass Allah Töchter haben könnte.
3. War Allah ein Gott der Nabatäer?
- Es gibt keine direkten Beweise, dass Allah spezifisch als Gott der Nabatäer verehrt wurde. Die Nabatäer verehrten hauptsächlich Dushara und die oben genannten Göttinnen.
- Allah war ein allgemein anerkannter Name für den höchsten Gott in der arabischen Welt, lange bevor der Islam entstand. Seine Verehrung beschränkte sich nicht auf eine spezifische Region oder ein Volk, sondern war Teil eines breiteren semitischen kulturellen Kontexts.
4. Islamische Perspektive: Allah und Monotheismus
- Der Islam führte eine radikale Abkehr vom Polytheismus ein und etablierte Allah als den einzigen Gott (Tawhid).
- Der Koran lehnt jede Vorstellung ab, dass Allah eine Partnerin, Kinder oder andere göttliche Begleiter hat:
- „Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt.“ (Sure 112:3)
- „Wie könnt ihr behaupten, dass Allah Töchter hat und ihr selbst Söhne bevorzugt?“ (Sure 53:21)
5. Fazit
- Allah in der vorislamischen Zeit: Allah war eine bekannte Gottheit in der vorislamischen arabischen Welt, wurde jedoch häufig im Rahmen eines polytheistischen Systems verehrt. Es gibt keine eindeutigen Hinweise, dass Allah spezifisch mit den Nabatäern oder mit Dushara in Verbindung stand.
- Al-Lat und die Göttinnen: Die Vorstellung einer „weiblichen Form“ Allahs (z. B. Al-Lat) stammt aus der vorislamischen Polytheismus-Tradition, wurde jedoch im Islam explizit abgelehnt.
- Islamische Neuausrichtung: Der Islam transformierte das Konzept von Allah vollständig, indem er alle polytheistischen Elemente und Bezüge zu anderen Gottheiten verwarf.