Wieder Angriffe auf Donezk – Stadtbehörden berichten von neuen Zerstörungen
Trotz der Waffenruhe zwischen Militär und Milizen berichten die Stadtbehörden von Donezk von neuen Angriffen auf die Millionenstadt.
Die Stadt sei weiter unter Beschuss, teilte Iwan Prichodko, Verwaltungschef der Stadtbezirke Kujbyschewski (Westen) und Kiewski (Nordwesten), am Sonntag der Nachrichtenagentur RIA Novosti mit. In seinem Revier seien mehrere Wohnhäuser sowie eine Heizanlage beschädigt worden. In einer Straße sei das Heckteil einer Rakete aus dem Mehrfachraketenwerfer Uragan gefunden worden. Am Sonntagmorgen hatte auch die Donezker Bürgermeisterei von neuen Artilleriesalven in der Stadtberichtet. Stadtbewohner bestätigten RIA Novosti, dass schwere Schüsse und Explosionen in mehreren Teilen der Stadt zu hören seien. „Die Salven sind zwar nicht so laut und intensiv wie im Januar und Anfang Februar, aber von einer Stille kann man noch nicht reden“, sagte ein Einheimischer.
In der Ost-Ukraine tobt seit April 2014 ein Bürgerkrieg. Nach dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch im Februar 2014 setzt die neue ukrainische Regierung Truppen gegen die östlichen Kohlebergbau-Gebiete Donezk und Lugansk ein, weil diese den nationalistisch geprägten Machtwechsel nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten. Bei den Gefechten zwischen Militär und Milizen sind laut den jüngsten UN-Angaben mehr als 5700 Zivilisten ums Leben gekommen.
Seit dem 15. Februar gilt in der Ukraine
Waffenruhe. Der Waffenstillstand, der unter Vermittlung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, des französischen Präsidenten Francois Hollande und des russischen Staatschefs Wladimir Putin ausgehandelt worden ist, wird jedoch vereinzelt gebrochen.
Wieder Angriffe auf Donezk ? Stadtbehörden berichten von neuen Zerstörungen / Sputnik Deutschland - Nachrichten, Meinung, Radio
- - - Aktualisiert - - -
Ost-Ukraine: Milizen wollen am Sonntag mit Waffenabzug beginnen
Die ostukrainischen Volksmilizen wollen noch am heutigen Sonntag mit dem Abzug schwerer Waffen von der Frontlinie beginnen. Der mit dem ukrainischen Militär vereinbarte gegenseitige Waffenabzug soll von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) überwacht werden.
Am Samstag hatten ukrainische Medien unter Verweis auf Militärsprecher Pjotr Kanonik berichtet, dass die Regierungsarmee und die Volksmilizen sich auf den gegenseitigen Waffenabzug ab Sonntag geeinigt hätten. Die Chefs der nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk, Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki, unterschrieben am Samstag einen Plan für den Waffenabzug. Der Vizekommandeur der Donezker Bürgerwehr, Eduard Bassurin, bestätigte am Sonntag diese Information. „Der Plan wurde heute Nacht unterschrieben. Der heutige Tag wurde zum D-Day bestimmt“, sagte Bassurin der Donezker Nachrichtenagentur Dan. „Das heißt, dass man ab heute zwei Wochen Zeit hat, um schwere Waffen abzuziehen.“ Der Abzug solle heute offiziell und bis 7. März beendet werden.
Der Waffenabzug ist Teil eines Friedensplans, der am 12. Februar unter Vermittlung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, des französischen Präsidenten Francois Hollande und des russischen Staatschefs Wladimir Putin ausgehandelt worden ist.
Am Samstag haben das Militär und Milizen einen Teil ihrer Gefangenen ausgetauscht. In der Nähe der Stadt Lugansk wurden 140 ukrainische Soldaten und 52 Bürgerwehrkämpfer an die jeweils andere Seite übergeben. Einer der ukrainischen Soldaten lehnte es nach Angaben der Donezker Behörden jedoch ab, auf das von der Kiewer Regierung kontrollierte Territorium zurückzukehren.
Ost-Ukraine: Milizen wollen am Sonntag mit Waffenabzug beginnen / Sputnik Deutschland - Nachrichten, Meinung, Radio