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Der Ukraine Sammelthread

Wie passend zum Stopp des Gas-Transits von Seiten Kiews. Wenn sie so weitermachen, feuert das BF bald die Russen an.
Ich sehe hier bis auf die üblichen verdächtigen niemand, der Russland aktuell anfeuert. Wenn du deine Moralische Haltung aufgrund steigender Spritpreise, die so oder so gestiegen wären über die Jahre bestimmts. Dann ist dein Arschloch käuflicher als die von einer Dirne. Rohstoffe sind endlich und dieser Punkt wäre wenn nicht jetzt, spätestens in den nächsten 20-30 Jahren eingetreten. Das Manfred nun für seinen Skoda Octavia mehr an der Tanke blechen muss.. who cares..

Ich vertrete die Meinung, wenn du nur existierst um im Monat über die Runden zu kommen. Dann hast du im Leben viele Falsche Entscheidungen getroffen. Ich würde mal stark vermuten, dass Leute die 3k Netto verdienen, die hohen Sprit und Verbraucherpreise auch spüren. Aber lange nicht so, wie Natalya die mit dem Auto zu ihrem 1500€ Job muss. In DE gilt man bereits ab ca.1800€ als stark Armuts gefährdet. Das Leben ist teurer geworden. Liegt aber nicht nur an dem derzeitigen Konflikt. Hauptsächlich hat Corona uns alle geknallt.
 
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Es gibt leider auch einfach zu viele Leute, die für nichts Vollzeit arbeiten gehen.
 
Es gibt leider auch einfach zu viele Leute, die für nichts Vollzeit arbeiten gehen.
Den einzigen Punkt, den ich von mir ansprechen könnte ist die geringe Entlohnung in einigen Bereichen. Viele Unternehmen könnten weit aus mehr auszahlen aber machen es eben nicht und haben dadurch eine extreme Fluktuation von Mitarbeitern. Das ist je nach Standort in der IT-Branche ganz krass. In meinem Ex-Unternehmen, hat sich unser Chef ein fürstliches Gehalt ausgezahlt und fuhr dann mit seinem Panamera vor während wir dann halt ja Mittelklasse Niveau hatten was Bezahlung angeht gerade auch als Berufseinsteiger nochmal was anderes. Mir hat die Spezialisierung auf Pentests (IT-Netzwerk Sicherheit für Unternehmen) und ein dutzende Zertifikate, die ich habe geholfen deutlich mehr zu verlangen. Ich kann aber dieses ständige herumheulen von Personen die Arbeitslosengeld beziehen oder ihren Pflegejob ausüben nicht mehr hören. Dann bildet man sich eben weiter, studiert Qualitätsmanagement. Macht nochmal zwei Jahre FOS. Wo ist das fucking Problem darin? Wenn man bis 30 nichts gemacht hat, wieso sollen andere aufeinmal schuld sein? Das ist so als würden die auf mein Werdegang spucken.

Gleiches ist ja auch mit vielen Leiharbeitern bei Airbus in Finkenwerder. Das sind einfach 0815 Handwerker, die irgendwo ihre Gesellenprüfung abgelegt haben und nun bei irgendeiner Leihbude ihre 4000k flocken Netto verdienen. Dafür arbeiten die auch im Schichtwechsel und machen dafür ihren Rücken kaputt. Soll ich auf die wütend sein, dass die weniger gelernt haben aber mehr verdienen? Ich verstehe diese Gesellschaft nicht mehr.
 
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Ein ganzer Nazi in der ukrainischen Armee und von einem fragwürdigen Tweet-Account, soll sein. Gibt es in der Bundeswehr oder beim Bundesheer, sicher auch in der Schweizer Armee.
Dein Putin beschäftigt halt eine ganze Truppe Nazis und hat deren Anführer geehrt, was sagst du dazu? Besser du sagts nichts ;)

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Russische Söldner werden immer häufiger zum Thema, da Spuren ihrer Aktivitäten und ihrer Neonazi-Ideologie in Konflikten auf der ganzen Welt zu finden sind. Folter und Kriegsverbrechen scheinen nicht die einzigen Nachteile der Aktivitäten dieser militanten Gruppen zu sein. Open Source zeigt auch, dass einige der Söldner rechtsextremistischen und neonazistischen Ideologien folgen.
Das Vorhandensein von rechtsextremistischen Allianzen zwischen einigen Angehörigen der Streitkräfte ist in vielen anderen Teilen der Welt, einschließlich Europa und Nordamerika, keine Seltenheit. Dies ist auch in Russland ein zunehmend verbreitetes Problem, wo diese Art von Rechtsextremismus häufiger in der Hommage russischer Söldner an die nationalsozialistische Ideologie zum Ausdruck kommt.
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Dmitry Utkin, Gründer der Wagner-Söldnergruppe
Dmitry Utkin ist der Gründer der berüchtigten Söldnergruppe Wagner. Es wird nicht bestätigt, ob Utkin selbst in der Gruppe etabliert ist oder der Frontmann einer anderen Gruppe ist. Utkin ist ein Veteran beider Tschetschenienkriege und nahm 2014 an russischen Operationen in der Ukraine teil. Er diente bis 2013 in der GRU, danach befehligte er eine Speznas-Einheit als Oberstleutnant. 2013 trat er in die Sicherheitsfirma Moran ein und gründete 2014 die Wagner-Gruppe, benannt nach seinem alten Spitznamen Wagner.
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Wagners Gründer mit Nazi-Tattoos
Kürzlich erschien ein Foto von Utkin mit Nazi-Tattoos, das seine ideologische Ausrichtung unter Beweis stellt. Für diejenigen, die mit der Wagner-Gruppe vertraut sind, war das Bild nicht überraschend, da die ideologische Ausrichtung seiner und vieler Wagner-Mitglieder bereits bekannt ist. Das Bild wurde ursprünglich im russischen sozialen Netzwerk VK und einer mit den Söldnern verbundenen Telegrammgruppe veröffentlicht und erhielt mediale Aufmerksamkeit.

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Ja, die Söldnertruppe. Diese Södnertruppe ist im Ukra Krieg nicht in Erscheinung getreten. Jedoch die Azov, Aidar, Misanthropic Division und andere Nazis sind zu tausenden im Krieg beteiligt und unterstehen der Ukra Regierung, dem Innenministrium. Sie haben schon seit 2014 im Donbass gekämpft und etliche Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen. Das ist ein eklatanter Unterschied.
Zwei Wölfe kämpfen gerade miteinander und du willst da deine Hand reinstecken?
Die Sache ist die, die Ukraine verteidigt sich, das ist ihre Logik und es ist legitim.
Deine Logik für diesen Krieg sollte anders sein. Du solltest alles dafür tun, das dein Land nicht gefährdet wird und nicht vom Krieg heimgesucht wird. Oder ist das etwa dein Krieg?
 
Neutral und objektiv: Putin führt einen brutalen Angriffskrieg und begeht Kriegsverbrechen. Er ließ schon weit mehr als 200.000 Personen verschleppen, darunter sehr viele Kinder und du versuchst ein "white washing" mit irgendwelchen Geschichten aus dem 2.WK und Nazis genau so wie Putin es macht.
Jetzt haben dir schon mehr als 5 User, inklusive mir, Reportagen gezeigt und Fakten gezeigt wo es zwar Nazis in der Ukraine gibt, die aber kaum Einfluss haben, anders als bei deinem Putin der sogar eine Nazi-Truppe bezahlt und diese in Arabien/Afrika auch unterwegs war.
Die Logik des Angegriffenen ist nicht deine Logik. Es ist nicht dein Krieg. Du musst dafür sorgen das dein Land, deine Familie und deine Freunde nicht angegriffen werden, das dein Land nicht Konfliktpartei wird und in den Krieg mit hineingezogen wird.
Was machst du und was passiert, wenn Russland deinem Land den Krieg erklärt und wenn die Eskalationsspirale größer wird und hier bei uns, bei dir die Bomben und die Raketen alles platt machen was du kennst?
Übrigens, ich betreibe kein White Washing, denn ich bin grundsätzlich gegen den Krieg ich finde diesen Krieg grundsätzlich falsch.
Das solltest du langsam verstanden haben.
Wenn du ein Befürworter dafür bist, das die Ukraine vollgepumpt wird mit schweren Waffen und wenn du dafür bist, das die Nato aktiv am Krieg beteiligt wird, dann musst du auch mit den Konsequenzen und mit dem Schlimmsten rechnen. Und die Frage ist, steht dir diese Entscheidung als Nichtangegriffener mit einer Logik eines Angegriffenen zu oder nicht zu? Ich würde mal behaupten, es steht dir nicht zu.
 
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Amnesty-Generalsekretärin: Putin hasst Ukrainer
In der russischen Führung um Präsident Wladimir Putin herrscht nach Ansicht der Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ein „Hass“ gegen alle Ukrainer und Ukrainerinnen.

„Es gibt Aussagen, Kommentare und Auftritte Putins und anderer russischer Führer, die zeigen, wie sie das Volk der Ukrainer ignorieren und hassen, in denen sie reden, als ob die Ukraine nicht existiert“, sagt Agnes Callamard im ukrainischen Fernsehen.
Bild Niveau. Ganz normal das Putin als Monster dargestellt wird. Das ist die alte Leier. Gehen wir lieber zu Katar und kaufen dort das Öl und das Gas, wir hassen die zwar auch aber wenn das Geschäft läuft, dann läufts halt.
 
Ich sehe hier bis auf die üblichen verdächtigen niemand, der Russland aktuell anfeuert. Wenn du deine Moralische Haltung aufgrund steigender Spritpreise, die so oder so gestiegen wären über die Jahre bestimmts. Dann ist dein Arschloch käuflicher als die von einer Dirne. Rohstoffe sind endlich und dieser Punkt wäre wenn nicht jetzt, spätestens in den nächsten 20-30 Jahren eingetreten. Das Manfred nun für seinen Skoda Octavia mehr an der Tanke blechen muss.. who cares..

Ich vertrete die Meinung, wenn du nur existierst um im Monat über die Runden zu kommen. Dann hast du im Leben viele Falsche Entscheidungen getroffen. Ich würde mal stark vermuten, dass Leute die 3k Netto verdienen, die hohen Sprit und Verbraucherpreise auch spüren. Aber lange nicht so, wie Natalya die mit dem Auto zu ihrem 1500€ Job muss. In DE gilt man bereits ab ca.1800€ als stark Armuts gefährdet. Das Leben ist teurer geworden. Liegt aber nicht nur an dem derzeitigen Konflikt. Hauptsächlich hat Corona uns alle geknallt.

Wenn die Industrie kollabiert, wird man sehen wie wichtig auch die Jetzt-Zeit ist, und nicht nur das, was in 20, 30 Jahren sein wird. Aktuell braucht Deutschland Öl und Gas. So ist es nun einmal.
 
Wenn die Industrie kollabiert, wird man sehen wie wichtig auch die Jetzt-Zeit ist, und nicht nur das, was in 20, 30 Jahren sein wird. Aktuell braucht Deutschland Öl und Gas. So ist es nun einmal.
Die Wirtschaft wird nicht kollabieren! Einige Bereiche davon werden sich wohl neu aufstellen (müssen) Einige Betriebe, vielleicht auch Branchen werden verschwinden. Egal, um die muss eineim nicht leid sein. Sie haben es einfach versäumt, zukunftsgerichtete Entscheidungen zu treffen und dachen wohl, alles kann weiterlaufen wie bisher.
Seit 40 Jahren sagt man uns das Ende von Erdöl voraus. Aus verschiedensten Gründen ist das jetzt der Fall. Welche Industrie hat sich darauf vorbereitet? Nur wenige. Und die sind eben die zukünftigen Gewinner. Seit Beginn der Industrialisierung ist das so.

Und ja, es betrifft nicht nur Unternehmen, sondern auch die Konsumenten. Ehrlich gesagt sehe ich das Problem nicht. Deutschland (oder Österreich) wird nicht untergehent, selbst wenn es von heute auf morgen kein Gas mehr gibt. Die Industrie will Geschäfte machen und sie werden binnen kürzester Zeit Alternativen aus dem Hut zaubern. Kann halt sein, dass dies nicht die deutsche Industrie, sondern die asiatische oder amerikanische Industrie ist. Und wenn wir mal ein paar Monate keine iPhones aufladen können - scheiß drauf. Bis zum Jahr 2008 ging es wunderbar auch ohne Smartphones uns asoziale Medien.
 
Die Wirtschaft wird nicht kollabieren! Einige Bereiche davon werden sich wohl neu aufstellen (müssen) Einige Betriebe, vielleicht auch Branchen werden verschwinden. Egal, um die muss eineim nicht leid sein. Sie haben es einfach versäumt, zukunftsgerichtete Entscheidungen zu treffen und dachen wohl, alles kann weiterlaufen wie bisher.
Seit 40 Jahren sagt man uns das Ende von Erdöl voraus. Aus verschiedensten Gründen ist das jetzt der Fall. Welche Industrie hat sich darauf vorbereitet? Nur wenige. Und die sind eben die zukünftigen Gewinner. Seit Beginn der Industrialisierung ist das so.

Und ja, es betrifft nicht nur Unternehmen, sondern auch die Konsumenten. Ehrlich gesagt sehe ich das Problem nicht. Deutschland (oder Österreich) wird nicht untergehent, selbst wenn es von heute auf morgen kein Gas mehr gibt. Die Industrie will Geschäfte machen und sie werden binnen kürzester Zeit Alternativen aus dem Hut zaubern. Kann halt sein, dass dies nicht die deutsche Industrie, sondern die asiatische oder amerikanische Industrie ist. Und wenn wir mal ein paar Monate keine iPhones aufladen können - scheiß drauf. Bis zum Jahr 2008 ging es wunderbar auch ohne Smartphones uns asoziale Medien.

Pffff, alles easy, wer braucht schon Gas…

Beispiel Sanofi. Für den französischen Konzern ist Frankfurt ein wichtiger Produktionsstandort. Im Industriepark Höchst bezieht Sanofi über die Betreibergesellschaft Infraserv einen Energiemix mit einem Erdgasanteil von rund 70 Prozent. „Im Falle eines Embargos wäre kurzfristig eine Konzentration auf die Energieerzeugung zu Dampf möglich, aber nicht, ohne Einschränkungen in Kauf zu nehmen“, erläutert Produktionsgeschäftsführerin Anne Reuschenbach. Mittelfristig ließe sich die Energieversorgung aber nicht aufrechterhalten, ohne die Kohlefeuerung wieder zu reaktivieren, die 2019 aufgegeben wurde. Würde der Gasbezug irgendwann priorisiert, „sollte die Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten weltweit, die aus Frankfurt heraus mit lebenswichtigen Medikamenten versorgt werden, ein wesentliches Entscheidungskriterium sein“, wünscht sich die Sanofi-Managerin.

Lebenswichtig? Tatsächlich steht für den Pharmakonzern in der Mainmetropole ein Produkt im Vordergrund, das über Leben und Tod entscheiden kann: Insulin. Im Industriepark wird der für Diabetiker unentbehrliche Stoff in großen Fermentern hergestellt, anschließend in Lösung gebracht, steril abgefüllt, in Insulinpens verbaut, verpackt und in alle Welt verschickt. Mit Blick auf den Energiebedarf und die Volumina in Frankfurt seien die Insuline an allererster Stelle zu nennen, betont Sanofi.

Merck und Fresenius in Sorge
Auch den Dax-Konzernen in der Nachbarschaft bereitet die Energielage Sorgen. Merck versorge Patienten mit wichtigen Medikamenten und beliefere Forscher und Kunden mit lebenswichtigen Lösungen und Produkten, sagt die Vorsitzende der Geschäftsleitung, Belén Garijo. Dabei verwenden die Darmstädter nach ihren Angaben eine erhebliche Menge an Erdgas, vor allem zur Erzeugung von Strom und Prozessdampf. „Im Falle einer kurzfristigen Energie- und/oder Gasknappheit riskieren wir daher die Produktion und Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten und kritischen Produkten für die Entwicklung und Herstellung von Biologika und Covid-Impfstoffen“, fürchtet die Merck-Chefin. In dieser „wichtigen Frage“ stehe man über die zuständigen Industrieverbände mit der Regierung in Berlin in Kontakt.

Der Gesundheitskonzern Fresenius bereitet sich schon auf das Schlimmste vor. „Gleich welche Seite beschließen sollte, den Gashahn zuzudrehen: Wir tun gut daran, uns zügig auf mögliche Engpässe vorzubereiten“, sagt der Vorstandsvorsitzende Stephan Sturm. Er berichtet von Initiativen im Unternehmen, um Einrichtungen zu bevorraten, alternative Energiequellen zu erschließen und Energie effizienter zu nutzen. „Doch trotz aller Bemühungen würde die Energie im Fall der Fälle nicht für alle Verbraucher in der Industrie reichen. Dann müssten besonders sensible Bereiche bevorzugt versorgt werden“, fügt Sturm hinzu.

In der Energiefrage kühlen Kopf bewahren
Die zum Konzern gehörenden Helios-Krankenhäuser gehörten als Teil der kritischen Infrastruktur sicher dazu, findet der Fresenius-Chef. Genauso wie die Werke, in denen dringend benötigte Medikamente und Medizinprodukte hergestellt würden, zum Beispiel für die Dialyse. Auch sie müssten weiter am Laufen gehalten werden. „Denn ein Produktionsstopp würde direkt auf Kosten der medizinischen Versorgung der Menschen gehen – auch vieler Patienten in der Ukraine. Das gilt es unbedingt zu vermeiden.“ Sturm rät, in der Energiefrage eine kühlen Kopf zu behalten und sehr sorgfältig abzuwägen. „Das Thema ist vielschichtig und von großer Tragweite. Deshalb sollten Entscheidungen, trotz der schrecklichen Bilder aus der Ukraine, nicht aus einem emotionalen Impuls heraus getroffen werden.“ Maßstab müsse sein, dass jegliche Sanktionen „dem russischen Regime größeren Schaden zufügen als uns“.

Auch für Corona-Impfstoff-Hersteller könnte ein Gas-Engpass erhebliche Probleme mit sich bringen. „Im Rahmen unserer Business Continuity Strategie haben wir umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um unsere Produktion gegen das Risiko einer Energieunterversorgung abzusichern“, heißt es von Seiten Biontechs. Die Covid-19-Impfstoffproduktion könne man bei einem Ausfall von Erdgas kurzfristig durch andere Energiequellen sicherstellen. Dafür seien in den vergangenen Tagen und Wochen zusätzliche Maßnahmen ergriffen worden. Allerdings ist Biontech nach eigenem Bekunden auf Rohstoffe oder Vorprodukte von Zulieferern angewiesen. Welche Auswirkungen eine Unterversorgung entlang dieser Lieferkette hätte, könne man nicht pauschal beantworten, heißt es in Mainz.

Kurzfristig ja, langfristig nein​

Für einen der Zulieferer zumindest, Rentschler Pharma in Laupheim, wäre das alles andere als ein Anlass zur Freude. „Wir können zwar einen Teil der Energieversorgung von Gas auf Heizöl umstellen, um so einen Teil der Produktion (je nach Witterung) einige Tage bis wenige Wochen aufrechtzuerhalten und zum Beispiel sich in Produktion befindliche Produkte fertigzustellen“, heißt es. „Grundsätzlich sind wir jedoch auf Erdgas angewiesen.“ Das firmeneigene Redundanzkonzept sehe die Überbrückung kurzfristiger Ausfälle wegen technischer Störungen vor, aber nicht den langfristigen Ausfall im Falle eines Embargos. „Letztlich bedeutet das im schlimmsten Fall in der Tat, dass wir als Auftragsproduzent für Biopharmazeutika für unsere internationalen Kunden nicht weiter produzieren können.“ Zu den Produkten gehören laut Rentschler lebenswichtige biotechnologische Medikamente als auch Covid-19-Impfstoff.
Der Pharmahersteller Boehringer Ingelheim unterstützt nach eigenem Bekunden Initiativen, um die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas so weitgehend und so schnell wie möglich zu verringern. „Wir wissen aber auch, dass eine solche Transformation nicht über Nacht erreicht werden kann“, heißt es einschränkend. Derzeit weite man, wo möglich, die Produktion aus, um Lagerbestände zu erhöhen „und damit den kontinuierlichen Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten zu sichern. Allerdings sind diese Kapazitäten begrenzt“.

Restriktionen? Bei uns zuletzt​

Wie Boehringer ist auch der seit Herbst im Dax börsennotierte Pharmazulieferer Sartorius aus Göttingen auf Gas „in relevantem Umfang“ angewiesen. „Durch die von uns aktuell in Umsetzung befindlichen Maßnahmen sollten wir in den nächsten Monaten einen möglichen Ausfall von Erdgaslieferungen in diesem Bereich weitgehend kompensieren können“, hofft Vorstandschef Joachim Kreuzburg. „Allerdings gehen wir mit Blick auf Lieferketten und Vorprodukte davon aus, dass ein relativ kurzfristiger Lieferstopp eben doch zu Einschränkungen unserer Produktion führen würde und unsere Kunden schließlich weniger Biopharmazeutika und Impfstoffe herstellen könnten.“
Im Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) weiß man: Es sind keine Einzelbeispiele. „Unsere Mitgliedsunternehmen befürchten auf Grund der Energieabhängigkeit von Russland verbunden mit Auswirkungen der Covid-19-Pandemie Versorgungsprobleme und massive Kostensteigerungen bei allen Ausgangsmaterialien und vor allem auch bei den Energiekosten“, sagt der Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Feldmeier. Dazu kommt den Angaben zufolge ein branchenspezifisches Problem: Die Einführung alternativer energiesparender Produktionsverfahren sei in der der pharmazeutischen Industrie aufgrund gesetzlich vorgegebener und behördlich überwachter Anforderungen an die Herstellung und Lagerung sowie Distribution von Arzneimitteln nicht möglich. Generell gehe man davon aus, dass Pharma als kritische Infrastruktur gesehen werde. „Wir erwarten, dass mögliche Restriktionen in unserer Branche zuletzt oder gar nicht kommen“, fordert Verbandschef Feldmeier.

Die Netzagentur entscheidet im Einzelfall​

Wie solche Restriktionen oder Priorisierungen ausfallen, ist freilich derzeit noch völlig unklar. Die Bundesnetzagentur – die im Fall einer „Gasmangellage“ zum sogenannten Bundeslastverteiler wird und in einer Krise hoheitlich die Verteilung und Zuteilung knapper Gasmengen verantwortet - weist vielmehr darauf, dass es sich grundsätzlich um Einzelfallentscheidungen handele. „Daher bereitet die Bundesnetzagentur keine abstrakten Abschalte-Reihenfolgen vor“, betont die Behörde. Das heißt: Eine generelle Bevorzugung der Pharmabranche ist nicht vorgesehen.
 
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