Human Rights Watch: Belege für russische Kriegsverbechen
Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sieht es als erwiesen an, dass russische Truppen in der Nordostukraine Kriegsverbrechen begangen haben. Die Menschenrechtler haben nach eigenen Angaben an 17 Orten Belege für Tötungen, rechtswidrige Haft unter unmenschlichen Verhältnissen, Folter und Vermisstenfälle. Der für Europa und Zentralasien zuständige Direktor der Organisation, Giorgi Gogia, fordert sofortige Untersuchungen und Gerichtsverfahren.
Menschen seien wegen des Besitzes von funktionierenden Handys, alter Militäruniformen und wegen des Verdachts, beim ukrainischen Militär gewesen zu sein, erschossen worden. Vor ihrem Abzug hätten russische Soldaten vor allem Männer teils willkürlich getötet. Es sei selbst auf spielende Kinder geschossen worden.
Die überlebenden Opfer beschrieben laut der Menschenrechtsorganisation Folter mit Elektroschockern und Scheinexekutionen. Für den Bericht hat die NGO insgesamt 65 Überlebende, Familienmitglieder und andere Zeugen zwischen dem 10. April und dem 10. Mai befragt.