Wo steht der Ukrainekrieg?
Eine realistische Einschätzung durch einen österreichischen Militärexperten gibt Aufschluss
Russland lässt wieder Raketen auf zivile Ziele in der Ukraine regnen; die Ukrainer bereiten die lang erwartete Gegenoffensive vor – der festgefressene Stellungskrieg müsste in Bewegung geraten. Und dann?
Die Österreicher sind bei dieser Entwicklung teils mehr, teils weniger alarmierte Zuschauer. Viele ahnen, dass Wladimir Putins Krieg in Europa Grundlegendes verändert hat, viele wollen das nicht wahrhaben. Aber tief drinnen spürt wohl jeder, dass viel davon abhängt, wie dieser Krieg ausgeht. Österreich hat aber – fast möchte man sagen: erstaunlicherweise – Experten, die über bemerkenswerte Einblicke und Einschätzungen verfügen, gerade auch unter hohen Offizieren des Bundesheers. Einer davon, Oberst im Generalstab Markus Reisner, zugleich Kommandant der Garde, analysierte kürzlich vor dem Presseclub Concordia sehr luzide und realistisch die Lage:
Die Russen hätten sich "völlig verkalkuliert", sagte Reisner, indem sie glaubten, die Ukraine in ein paar Tagen "enthaupten" und einkassieren zu können. Sie hätten bitter dafür bezahlt. Aber es folgt ein großes "Aber": Man dürfe trotz all ihrer Defizite und Rückschläge die Resilienz der russischen Armee nicht unterschätzen. Die russische Führung, vor allem Putin, schere sich wenig um die Verluste (rund doppelt so hoch wie die der Ukrainer). Putin setze darauf, dass der Westen, vor allem die USA, in ihrer Unterstützung für die Ukraine müde wird und die überlebenswichtige (Waffen-)Hilfe einstellen werde. "Wenn der Krieg nicht dieses Jahr entschieden wird, folgt ein langer Abnutzungskrieg", auf den Russland besser eingestellt sei.
Eine realistische Einschätzung durch einen österreichischen Militärexperten gibt Aufschluss
Russland lässt wieder Raketen auf zivile Ziele in der Ukraine regnen; die Ukrainer bereiten die lang erwartete Gegenoffensive vor – der festgefressene Stellungskrieg müsste in Bewegung geraten. Und dann?
Die Österreicher sind bei dieser Entwicklung teils mehr, teils weniger alarmierte Zuschauer. Viele ahnen, dass Wladimir Putins Krieg in Europa Grundlegendes verändert hat, viele wollen das nicht wahrhaben. Aber tief drinnen spürt wohl jeder, dass viel davon abhängt, wie dieser Krieg ausgeht. Österreich hat aber – fast möchte man sagen: erstaunlicherweise – Experten, die über bemerkenswerte Einblicke und Einschätzungen verfügen, gerade auch unter hohen Offizieren des Bundesheers. Einer davon, Oberst im Generalstab Markus Reisner, zugleich Kommandant der Garde, analysierte kürzlich vor dem Presseclub Concordia sehr luzide und realistisch die Lage:
Die Russen hätten sich "völlig verkalkuliert", sagte Reisner, indem sie glaubten, die Ukraine in ein paar Tagen "enthaupten" und einkassieren zu können. Sie hätten bitter dafür bezahlt. Aber es folgt ein großes "Aber": Man dürfe trotz all ihrer Defizite und Rückschläge die Resilienz der russischen Armee nicht unterschätzen. Die russische Führung, vor allem Putin, schere sich wenig um die Verluste (rund doppelt so hoch wie die der Ukrainer). Putin setze darauf, dass der Westen, vor allem die USA, in ihrer Unterstützung für die Ukraine müde wird und die überlebenswichtige (Waffen-)Hilfe einstellen werde. "Wenn der Krieg nicht dieses Jahr entschieden wird, folgt ein langer Abnutzungskrieg", auf den Russland besser eingestellt sei.
Wo steht der Ukrainekrieg?
Eine realistische Einschätzung durch einen österreichischen Militärexperten gibt Aufschluss
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