Medien: „Nord Stream“-Sabotage mit Spur nach Polen
Bei den Untersuchungen zu den Explosionen an den „Nord Stream“-Pipelines in der Ostsee gehen die Ermittlungen in Deutschland einem Medienbericht zufolge Spuren nach Polen nach.
Es gebe Hinweise, wonach ein mutmaßliches Sabotageteam Polen als Einsatzbasis genutzt haben könnte, so das „Wall Street Journal“ (Samstag-Ausgabe). Es beruft sich dabei auf die Auswertung von Daten der Segeljacht „Andromeda“, die im Verdacht stehe, bei der Sabotage der Pipelines genutzt worden zu sein.
Die Ermittler hätten die zweiwöchige Fahrt des Schiffes mit Hilfe von Daten aus dessen Funk- und Navigationsausrüstung, von Satelliten- und Mobiltelefonen sowie E-Mail-Konten vollständig rekonstruiert. Sie hätten dabei herausgefunden, dass die Jacht von ihrem Kurs abgewichen sei, um in polnische Gewässer zu fahren.
Bericht: Sprengstoff für beide Leitungen
Die Ermittler gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass es sich bei dem verwendeten Sprengstoff um HMX handle, das sich für die Zerstörung von Unterwasserinfrastruktur eigne.
Die Besatzung der Jacht habe nach der mutmaßlichen Verlegung von Sprengstoff an der Pipeline „Nord Stream 1“ Kurs Richtung Polen gesetzt und sei später zurück in Richtung Norden gefahren, um womöglich Sprengstoff an „Nord Stream 2“ anzubringen. Das deutsche Bundeskriminalamt und das Büro von Polens Ministerpräsidenten reagierten zunächst nicht auf Anfragen von Reuters.
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orf.at