Krimtataren einmal mehr als Opfer (Videobericht im Link) Interessant für z.B.
@der skythe oder sonstige Putinversteher. Übrigens hat Putin den Massenmörder Stalin erst kürzlich gelobt.
Im Krieg zwischen der Ukraine und Russland wird das Leiden einer Minderheit auf der Krim gerne übersehen: jenes der turksprachig-muslimischen Krimtataren. Mehr noch als andere Bevölkerungsgruppen sind sie Ziel russischer Repressionen – bis hin zu Folter und Morden, wie „Guardian“- und „Politico“-Journalistin Lily Hyde für das ukrainische Public Interest Journalism Lab im Auftrag von ORF Topos berichtet.
Tausende Krimtataren wurden zu Geld- oder Verwaltungsstrafen verurteilt, während die krimtatarische Sprache und Kultur, die auf dem Papier unterstützt werden, in der Realität des Alltags auf der Krim an den Rand gedrängt werden. Im Interview mit dem „Guardian“ sagte jüngst der prominenteste krimtatarische Aktivist Mustafa Dschemiljew, dass 49 Aktivisten seit der russischen Okkupation verschwunden sind – man habe bis jetzt die Leichen von acht von ihnen gefunden.
Die Krimtataren blicken auf eine lange Geschichte des Widerstands gegen Russland zurück, seit die Halbinsel Krim 1784 unter Katharina II. besetzt und danach Schritt für Schritt die Krimtataren enteignet wurden. Einst die Mehrheitsbevölkerung, machten sie schon 1939 nur noch 19 Prozent der Bevölkerung aus.
Fast die Hälfte ermordet
1944 wurde schließlich auf Befehl des Sowjetdiktators Josef Stalin die gesamte ethnische Gruppe von der Krim deportiert, angeblich als Strafe für die Kollaboration mit den Nazis. 46 Prozent starben auf dem Gewaltmarsch und danach in Arbeitslagern in Zentralasien und im Ural.
Andere ethnische Gruppen, die 1944 ebenfalls deportiert worden waren, erhielten von den sowjetischen Behörden nach und nach die Erlaubnis zur Rückkehr, doch eine nationale Bewegung der Krimtataren kämpfte jahrzehntelang so gewalt- wie erfolglos um das gleiche Recht. Zahlreiche Anführer wurden inhaftiert, bevor 260.000 Krimtataren schließlich nach dem Zusammenbruch der UdSSR auf die Krim zurückkehren durften und ukrainische Staatsbürger wurden. Im Jahr 2014 machten sie 13 bis 15 Prozent der Bevölkerung auf der Krim aus.
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