Der russische Politologe Sergej Markow wagt ein Blick in die Zukunft, wie sich der Krieg in der Ukraine unter Trump entwickeln werden könnte
"Die Kriegspartei hofft, dass die USA unter Trump ihre Beteiligung am Krieg gegen Russland in der Ukraine nicht schwächen, sondern verstärken. Ihre Argumente sind wie folgt.
1. Erstens wird Trump mit Putin verhandeln, wie er es versprochen hat. Als rationaler Geschäftsmann wird Trump versuchen, seine Position im Vorfeld der Verhandlungen zu stärken. Und um dies zu erreichen, wird Trump die militärische Unterstützung für die Ukraine erhöhen. Um die russische Offensive zu stoppen und die Verhandlungsposition der USA zu stärken.
2. Dann wird Trump als Politiker nicht als derjenige in die Geschichte eingehen wollen, der gegen Amerikas Feinde verloren hat. Daher wird er Putin eher strenge Friedensbedingungen vorlegen. Dabei handelt es sich nicht um eine Kapitulation der Ukraine vor Putin, sondern um einen Frieden zu für die Ukraine günstigen Bedingungen.
3. Dann wird Putin diese Bedingungen ablehnen. Hier wird Trump wie ein irrationaler, narzisstischer Autokrat agieren. Und er wird sich an Putin rächen, weil Putin sich geweigert hat, Trump als großen Friedensstifter anzuerkennen, was Trump den Friedensnobelpreis ermöglicht hätte. Das heißt, Putin wird Trump den Friedensnobelpreis stehlen und Trump wird sich dafür rächen.
4. Das heißt, aus ihrer Sicht ist Trump sowohl ein rationaler Geschäftsmann, ein kluger Politiker als auch ein unausgeglichener, narzisstischer Tyrann.
So wird er handeln, und das Ergebnis wird kein Frieden mit Russland sein, sondern ein noch größerer Krieg.
Zweifellos gibt es in dieser Argumentation einen rationalen Zusammenhang."