Passt gerade:
Von den Tschetschenienkriegen zu Putins Krieg in der Ukraine
An einem Tag vor 20 Jahren
Die russischen Kriege in Tschetschenien, die vor 20 Jahren begannen, waren lang und blutig. Nach Schätzungen internationaler Menschenrechtsorganisationen kamen 180.000 Zivilisten um, davon 42.000 Kinder. Und mittendrin Wladimir Putin, damals Direktor des Föderalen Geheimdienstes FSB. Ein Gastbeitrag.
Vor 20 Jahren, am 11. Dezember 1994, drangen russische Panzereinheiten in Tschetschenien ein und standen wenige Tage später vor der Hauptstadt Grozny. Beschuss und Bombardierung der Stadt forderten Hunderte Todesopfer, 280.000 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, flohen aus der brennenden Stadt. Die Tschetschenen, die nach den Regeln der sowjetischen Verfassung 1990 aus der Sowjetunion ausgetreten waren und auf den Nationalkongressen 1990 und 1991 ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, sahen darin einen Angriff gegen ihre staatliche Souveränität und ihr Recht auf Selbstbestimmung.
Tschetschenien war der Russischen Föderation nicht beigetreten und war rechtlich kein Subjekt Russlands.
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Von den Tschetschenienkriegen zu Putins Krieg in der Ukraine: An einem Tag vor 20 Jahren - Politik - Tagesspiegel
Solch eine objektivität wünscht man sich doch glatt auch in der berichterstatung mit der Ukrainischen Regierung.
Hätte dieser propagandist nur leider in seinem artikel etwas nicht vergessen.
"Die Anhänger Dudajews verfolgten die Guerillataktik weiter: Am 14. Juni 1995 brachten
Freischärler unter Führung von
Schamil Bassajew ein Krankenhaus im südrussischen
Budjonnowsk in ihre Gewalt und verschanzten sich dort mit 1000 Geiseln. Nach vergeblichen Versuchen, das Hospital zu stürmen, ging die russische Regierung auf die Forderungen der Gegner ein und sicherte ein sofortiges Ende der Militäraktionen, den Beginn von Friedensgesprächen und freien Abzug zu."
Unter der Schirmherrschaft der
OSZE begannen in
Moskau Verhandlungen, die mit der Unterzeichnung eines Militärabkommens am 30. Juli 1995 endeten. Es sah den Verzicht auf weitere Kampfhandlungen, die Entwaffnung der Tschetschenen sowie die Reduzierung der russischen Truppen in Tschetschenien auf 6000 Mann vor. Der am 2. August 1995 in Kraft getretene
Waffenstillstand war jedoch nicht von Dauer,
da die tschetschenischen Separatisten ihre Unabhängigkeitsansprüche mit neuen Angriffen unterstrichen.
So drangen sie unter der Führung von Salman Radujew am 9. Januar 1996 in ein Krankenhaus in Kisljar ein und besetzten wenige Tage nach der Geiselnahme das dagestanische Dorf Perwomaiskoje. Die russische Regierung beantwortete diese Kampfhandlungen wiederum mit Gewalt. 5000 Soldaten und 80 Panzer zerstörten das Dorf, 78 Menschen starben bei den Kämpfen.
Perwomaiskoje
Am 9. Januar 1996 überfiel ein Kommando tschetschenischer
Terroristen ein Krankenhaus im dagestanischen
Kisljar und nahm schätzungsweise
3.000 Geiseln. Die Geiselnehmer forderten den Rückzug der russischen Truppen aus Tschetschenien. Das Kommando verließ das Krankenhaus mit 160 Geiseln und verschanzte sich in Perwomaiskoje. Russische Spezialeinheiten schossen das Dorf am 16. Januar 1996 in Brand, mindestens 150 Menschen, darunter eine große Zahl von Geiselnehmern, kamen ums Leben. Nach Angaben der russischen Regierung wurden 82 Geiseln befreit. Der mutmaßliche Anführer des Kommandos,
Salman Radujew, konnte entkommen.
Der fast zweijährige Krieg kostete nach Schätzungen mindestens
80.000 Menschen das Leben. Offiziellen Beobachtern zufolge haben sich russische Armee und tschetschenische Freischärler dabei immer wieder schwerer
Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht.
Am 22. Dezember 1996 griffen rund 100 tschetschenische Rebellen die dagestanische Stadt
Buinaksk an, dabei wurden drei Menschen getötet und 13 verletzt.
Anfang Januar 1997 war der Abzug der russischen Truppen abgeschlossen, Ende Januar fanden in Tschetschenien Parlaments- und Präsidentenwahlen statt, aus denen Maschadow als Staatschef hervorging; am 12. Mai 1997 unterzeichneten Jelzin und Maschadow einen formellen Friedensvertrag. Der umstrittene politische Status Tschetscheniens wurde allerdings in diesem Vertrag nicht geklärt, sondern auf den 31. Dezember 2001 verschoben.
Seit dem 7. August 1999 eskalierte die Lage erneut: Rund 400 tschetschenische Freischärler unter dem Kommando Schamil Bassajews und des arabischen Islamisten
Ibn al-Chattab griffen die Nachbarrepublik Dagestan unter anderem im
Rajon Botlich an. In Kämpfen (siehe
Dagestankrieg) bis zum 26. August 1999 kamen über 70 russische Soldaten ums Leben, 259 wurden verwundet. Am 5. September 1999 griffen rund 2000 tschetschenische Rebellen unter Bassajew und al-Chattab erneut Dagestan an und töteten im
Rajon Nowolakskoje bis 15. September
mehrere hundert Menschen.
Im Februar 2003 erließen die
USA Sanktionen gegen tschetschenische Rebellengruppen und setzten sie auf ihre
Liste terroristischer Organisationen, unter anderem infolge der Bombenattentate in Moskau. Außerdem wurden Bankkonten eingefroren.
Bei einer Volksbefragung in Tschetschenien am 23. März 2003 stimmten laut offiziellem Ergebnis 95,5 % der Bevölkerung für den Verbleib in der Russischen Föderation
Erster Tschetschenienkrieg ? Wikipedia