Dokumente zeigen, dass Serhij K. wohl Mitglied der ukrainischen Spezialkräfte war. Sein damaliger Vorgesetzter bestätigt dies.
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Dokumente zeigen, dass Serhij K. wohl Mitglied der ukrainischen Spezialkräfte war. Sein damaliger Vorgesetzter bestätigt dies.
Der wegen der Sprengung der Nord-Stream-Pipeline inhaftierte Ukrainer Serhij K. soll zum Tatzeitpunkt Mitglied einer ukrainischen Spezialeinheit gewesen sein. Das berichtet das Magazin "Der Spiegel" unter Berufung auf Dokumente des ukrainischen Verteidigungsministeriums.
Laut "Spiegel" bestätigte dies auch sein ehemaliger Vorgesetzter, Roman Tscherwinsky. Im Gespräch mit dem Magazin erklärte er: "Serhij stand zum damaligen Zeitpunkt unter meinem Kommando." Er habe "alle Aufträge unserer Einheit ausgeführt und sich nicht unerlaubt von der Truppe entfernt", so Tscherwinsky. Schon im vergangenen Jahr berichtete der "Spiegel", dass Tscherwinsky eine zentrale Figur bei der Sabotage der Pipeline gewesen sei und als Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee die Aktion genehmigt habe.
Tscherwinskys Angaben stützen die Recherchen. Eine mögliche Beteiligung an der Aktion wollte er jedoch nicht kommentieren – weder in eigener Sache noch mit Blick auf K. So erklärte Tscherwinsky, er verfüge über keine Aussagegenehmigung zu einzelnen Operationen.
Rang eines Hauptmanns
In einem Schreiben des Verteidigungsministeriums vom 21. November an den Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments heißt es, Serhij K. habe vom 10. August 2022 bis zum 28. November 2023 in der Einheit A0987 im Rang eines Hauptmanns gedient. Die Kennung A0987 bezeichnet das Spezialkräftekommando der ukrainischen Armee.
Die beiden Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2, die parallel am Ostseegrund verlaufen, wurden im Herbst 2022 durch Explosionen schwer beschädigt. Nord Stream 1 war bereits 2011 in Betrieb gegangen. 2021 wurde auch Nord Stream 2 fertiggestellt, ging aber aufgrund des Ukraine-Kriegs nie in Betrieb.
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Der Befehl zur Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines wurde vom Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Saluschij, auf eigene Initiative erteilt. Weder der ukrainische noch der US-Präsident wussten davon und hatten mit der Sprengung der Gaspipelines nichts zu tun
