Das Bollwerk als Hoffnungsträger
Die Abwehr um Mladen Krstajic (r.) ist das Prunkstück der Serben
München - Die Gruppe C der Weltmeisterschaft 2006 gilt als "Todesgruppe".
Mit Argentinien und den Niederlanden treffen zwei der Mitfavoriten auf den WM-Titel bereits in der Vorrunde aufeinander.
Hinzu kommt mit der Elfenbeinküste der Zweite des Afrika-Cups 2006 mit seinem Superstar Didier Drogba vom FC Chelsea. Längst wird der WM-Neuling als Geheimfavorit gehandelt.
Zeiten der "Balkan-Brasilianer" vorbei
Von Serbien und Montenegro, seit 2003 Rechtsnachfolger des ehemaligen Jugoslawien, spricht kaum einer.
Warum auch? Die Zeiten der "Balkan-Brasilianer" mit Dragan Stojkovic, Dejan Savicevic, Predrag Mijatovic oder Sinisa Mihajlovic sind lange vorbei.
Das jetzige Team hat seine Qualitäten vor allem in der Defensive. Stärken, die Abwehr-Star Mladen Krstajic zuversichtlich Richtung WM-Endrunde schauen lassen.
"Es gibt keine schwachen Mannschaften"
"Die Gruppe C scheint die schwierigste zu sein. Es gibt keine schwachen Mannschaften, deshalb darf man niemanden unterschätzen", sagt der Mann vom FC Schalke 04 gegenüber Sport1.de.
Doch Krstajic macht eine Kampfansage an die Konkurrenten: "So schwer wie wir es mit unseren Gegnern haben werden, werden sie es auch mit uns haben."
Nur ein Gegentor in der Qualifikation
Serbien und Montenegro als Punktelieferant? Sicher nicht. Das zeigt ein Blick auf die Qualifikation. Nur ein Tor kassierte das Team vom Balkan auf dem Weg nach Deutschland.
In der Europa-Gruppe 7 verwies die Mannschaft von Trainer Ilija Petkovic Spanien auf Rang zwei und ließ unter anderem Bosnien-Herzegowina und Belgien hinter sich.
Es war die Wiederauferstehung des serbisch-montenegrinischen Fußballs nach dem Sturz ins Bodenlose. 2003 verloren die "Plavi" in der EM-Qualifikation sogar 1:2 in Aserbaidschan.
Zweite Chance für Petkovic
Der Tiefpunkt für die so stolze Sportnation, die neben den Basketballern vor allem ihre Fußballer feiert.
Petkovic löste Dejan Savicevic ab und bekam eine zweite Chance, nachdem der frühere Nationalspieler schon 2000 und 2001 wenige Monate verantwortlich für die Nationalmannschaft gewesen war.
Petkovic begann den Neuaufbau. Mit Erfolg. Nach der verkorksten Basketball-Europameisterschaft im eigenen Land 2005 hofft eine ganze Nation auf eine erfolgreiche Fußball-WM, um dem noch immer unter den Kriegsfolgen leidenden Volk neuen Mut zu geben.
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