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Deutsche Welle - Nicht alle tragen die gleiche Schuld für den Krieg

C: Die Feststellung ist klar: Alle haben Verbrechen begangen, aber nicht alle haben die gleiche Schuld am Kriegsausbruch. Die serbische Politik ist seit 1995 darauf ausgelegt, die Schuld auf alle zu verteilen anstatt die Ereignisse ehrlich -auch im Sinne der eigenen Opfer- aufzuarbeiten. Mit den Urteilen gegenüber Gotovina & Markac wurde Serbien wieder in die Realität zurückgeholt. Eine Realität, in der keine Urteile gefällt werden können, bei der unschuldige Menschen nur deshalb verurteilt werden, damit eine völlig unkooperierende Seite von einer Kooperation überzeugt wird. Eine Realität, in der diffuse Verschwörungstheorien ("Amerika hat Druck gemacht") bei eine sachlichen Betrachtung keinen Bestand haben.

Es liegt an Serbien weiter in eigenen Realitäten zu leben, oder sich ausnahmsweise mal ernsthaft mit der Vergangenheit -gerade im Sinne der eigenen Opfer- mit den Tatsachen zu beschäftigen.


Was hindert Serbien daran einfach zuzugeben, dass man beim Zerfall Jugoslawiens eine eigene Vorstellung der Gebieteneuordnung anstrebte, der westlichen Auslegung der AVNOJ-Grenzen (Welche Grundlage der Anerkennungspolitik bildeten) widersprach und hier auf eine kriegerische Option setzte?

Anstatt auf einen losen Staatenbund zu setzen (siehe London Friedenskonferenz) oder dafür zu sorgen, dass die ausserhalb Serbiens lebenden Serben einen hohen Minderheitenschutz und Autonomiestatus erhalten, oder gar konstitutiv bleiben (BiH), wollte man ein Serbien in definierten Grenzen eines Gross Serbiens. Das Vorhaben ist weitestgehend gescheitert, warum also jetzt nicht mal eine andere Richtung einschlagen, wenn die alte nicht funktioniert hat ?


Einigen entgeht wohl, dass es im 133. Bericht des "National Security Decision Directive" (NSDD 113) damals (in den 80ern) wörtlich hieß:

"[...]an independent, ecenomically viable, stable and militarly capable Yugoslavia servs Western and U.S. interesets. Yugoslavia is an important obstacle to soviet expansionism an hegemony in southern Europe. Yugloslavia also serves as a useful reminder to countries in Eastern Europe of the andentages of independence from Moscow and of the benefits of friendly relations with the West." Weiter heißt es in dem Bericht: "The U.S. will continue its close cooperation with other friendly countries to support Yugoslavia's ties with industrialozed democracies. U.S. policy will be to promote the trend toward an effetctive, market-oriented Yugoslav economic structure."

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http://www.fas.org/irp/offdocs/nsdd/23-2221t.gif

http://www.fas.org/irp/offdocs/nsdd/23-2222t.gif

http://www.fas.org/irp/offdocs/nsdd/23-2223t.gif
 

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Mach es Dir einfach und erkläre diese Niederlagen einfach zum Sieg. Das hat ja eine gewisse Tradition....:D

oh ja, jetzt hast du es uns aber so richtig gegeben, vor allem mir.....ich bin am Boden zerstört....

Wollen wir über die Traditionen serbischer nachbarn sprechen....oder gar Bündnisse....du kennst ja die Nummer mit dem Glashaus und den Steinen.... :-D

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Fatales Signal an Kroatien

Freispruch für alle Kroaten
Kroatien versteht das Urteil schon ganz richtig: Nicht nur Gotovina wurde gestern in Den Haag freigesprochen, sondern die ganze Nation. Nach der Anklage hatte der vorbestrafte Fremdenlegionär sich mit der Vertreibung der Menschen aus der Krajina, einer serbisch besiedelten Landschaft in Kroatien, eines „gemeinschaftlichen kriminellen Unternehmens“ mit seinem Präsidenten Franjo Tudjman schuldig gemacht. Nach dem Urteil der zweiten Instanz hat es dieses Unternehmen nie gegeben.
Gotovinas Artillerie, so die Richter, haben nur da geschossen, wo sich in mindestens 200 Metern Entfernung auch ein militärisches Ziel befunden hätte – das kann man nur einen Witz nennen, denn die serbische Armee hatte sich beim Einmarsch im August 1995 fast ganz zurückgezogen. Die Granaten, die Gotovina verschoss, waren vielmehr eine Botschaft an die Zivilisten: Flüchtet! Das Urteil bestätigt und erneuert diese Botschaft.

http://www.fr-online.de/meinung/ant...ales-signal-an-kroatien,1472602,20890530.html



Ein schwarzer Freitag für das UN-Tribunal

Die politische Elite in Zagreb feiert den Freispruch als "Sieg für Kroatien", in Belgrad reagierte Staatschef Tomislav Nikolic empört über die "skandalöse politische Entscheidung" und warnte vor einer Destabilisierung der Region. Für das UN-Tribunal, das bisher als Vorzeigeinstitution internationaler Gerichtsbarkeit galt, war es ein schwarzer Freitag.

http://www.welt.de/politik/ausland/article111216048/Ein-schwarzer-Freitag-fuer-das-UN-Tribunal.html



 
Einigen entgeht wohl, dass es im 133. Bericht des "National Security Decision Directive" (NSDD 113) damals (in den 80ern) wörtlich hieß:

"[...]an independent, ecenomically viable, stable and militarly capable Yugoslavia servs Western and U.S. interesets. Yugoslavia is an important obstacle to soviet expansionism an hegemony in southern Europe. Yugloslavia also serves as a useful reminder to countries in Eastern Europe of the andentages of independence from Moscow and of the benefits of friendly relations with the West." Weiter heißt es in dem Bericht: "The U.S. will continue its close cooperation with other friendly countries to support Yugoslavia's ties with industrialozed democracies. U.S. policy will be to promote the trend toward an effetctive, market-oriented Yugoslav economic structure."

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http://www.fas.org/irp/offdocs/nsdd/23-2221t.gif

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Lustig ist das unsere Weltverschwörungstheoretiker doch genau mit diesem Dokument die Zerstörungsabsicht Jugoslawiens "beweisen" wollen, in dem sie bestimmte Passagen ihren Vorstellungen unterordnen.

Wenn also "Liberalisierung des Wirtschaftsmarkts" dort erwähnt wird, bedeutet es gleich: Globalisierung, Plattmachen.....:D
 
Lustig ist das unsere Weltverschwörungstheoretiker doch genau mit diesem Dokument die Zerstörungsabsicht Jugoslawiens "beweisen" wollen, in dem sie bestimmte Passagen ihren Vorstellungen unterordnen.

Wenn also "Liberalisierung des Wirtschaftsmarkts" dort erwähnt wird, bedeutet es gleich: Globalisierung, Plattmachen.....:D

Unsere blinden Weltverschwörungstheoretiker übersehen aber auch, dass die Liberalisierung des Wirtschaftsmarktes in Jugoslawien mit den Verfassungsänderungen während der 60er und endgültig mit der Verfassungsänderung von 1974 zustande kam.

Als Jugoslawien in eine tiefe Rezesion, mit einer 240% Inflation und einer 22 Miliarden Dollar Auslandsverschuldung und einer mindestens genau so hohen Inlsndsverschuldung ende der 80er fiel, gab es weitergehende Bemühungen vom damaligen Ministepräsidenten Jugoslawiens Ante Markovic den Markt noch weiter zu liberalisieren. Diese Bemühungen fruchteten sogar entgegen der Erwartungen der Kritiker und innerhalb weniger Monate fiel Jugoslawien von einer 240% Inflation auf 0% Inflation zurück. Jugoslawien hätte sich angesichts der multiplen Krisen (Wirtschaftskrise, Reformstagnation in Bildungswesen, mangelnde Parteireformen, etc. etc.) neu erfinden müssen (und theoretische auch können), doch der dazu erforderliche Konsens der Akteure in Jugoslawien fehlte. Diese setzten stattdessen auf nationale und apokalyptische Rhetorik und trieben den Prozess der Auflösung voran. Ob Markovics Schocktherapie die Wirtschaft dauerhaft hätte sanieren können, können wir von unserem Standpunkt und unserer Sicht nicht mehr genau sagen.

Eine wirtschaftliche Rettung Jugoslawiens erschien nicht ausgeschlossen, sofern sie nicht systematisch torpediert worden wäre, wie bspw der Einfall in das mönetäre System Jugoslawiens durch Serbien der auch bekannt aus der "Serbische Raub" bekannt ist, als ende 1990 das serbische Parlament in einer Geheimabstimmung beschloss, neues Geld in Höhe von 1,5 Miliarden Dollar durch eine ungedeckte, illegale Anleihe bei der jugoslawischen Nationalbank in Umlauf bringen wollte, um Penssionen und überfällige Gehählter zu bezahlen. Markovic bezeichnete zurecht dieses illegale Vorgehen als "Akt zur Liquidation Jugoslawiens". Vor einigen Jahren kommentierte er nochmals der Vorfall und sprach von "daylight robbery, pure and simple". Auf alle diese Tatsachen nehmen unsere Weltverschwörungstheoretiker keine Rücksicht und allein die USA und Europa sind schuld am Zerfall Jugoslawiens, ihnen zufolge. Wenn unsere Weltverschwörungstheoretiker diese Tatsachen vor Augen haben würden und dieses Dokument im Lichte dieser Tatsachen analysieren, würden sie dieses Dokument voll und ganz verstehen und nichts falsches hinein interpretieren.
 
Unsere blinden Weltverschwörungstheoretiker übersehen aber auch, dass die Liberalisierung des Wirtschaftsmarktes in Jugoslawien mit den Verfassungsänderungen während der 60er und endgültig mit der Verfassungsänderung von 1974 zustande kam.

Als Jugoslawien in eine tiefe Rezesion, mit einer 240% Inflation und einer 22 Miliarden Dollar Auslandsverschuldung und einer mindestens genau so hohen Inlsndsverschuldung ende der 80er fiel, gab es weitergehende Bemühungen vom damaligen Ministepräsidenten Jugoslawiens Ante Markovic den Markt noch weiter zu liberalisieren. Diese Bemühungen fruchteten sogar entgegen der Erwartungen der Kritiker und innerhalb weniger Monate fiel Jugoslawien von einer 240% Inflation auf 0% Inflation zurück. Jugoslawien hätte sich angesichts der multiplen Krisen (Wirtschaftskrise, Reformstagnation in Bildungswesen, mangelnde Parteireformen, etc. etc.) neu erfinden müssen (und theoretische auch können), doch der dazu erforderliche Konsens der Akteure in Jugoslawien fehlte. Diese setzten stattdessen auf nationale und apokalyptische Rhetorik und trieben den Prozess der Auflösung voran. Ob Markovics Schocktherapie die Wirtschaft dauerhaft hätte sanieren können, können wir von unserem Standpunkt und unserer Sicht nicht mehr genau sagen.

Eine wirtschaftliche Rettung Jugoslawiens erschien nicht ausgeschlossen, sofern sie nicht systematisch torpediert worden wäre, wie bspw der Einfall in das mönetäre System Jugoslawiens durch Serbien der auch bekannt aus der "Serbische Raub" bekannt ist, als ende 1990 das serbische Parlament in einer Geheimabstimmung beschloss, neues Geld in Höhe von 1,5 Miliarden Dollar durch eine ungedeckte, illegale Anleihe bei der jugoslawischen Nationalbank in Umlauf bringen wollte, um Penssionen und überfällige Gehählter zu bezahlen. Markovic bezeichnete zurecht dieses illegale Vorgehen als "Akt zur Liquidation Jugoslawiens". Vor einigen Jahren kommentierte er nochmals der Vorfall und sprach von "daylight robbery, pure and simple". Auf alle diese Tatsachen nehmen unsere Weltverschwörungstheoretiker keine Rücksicht und allein die USA und Europa sind schuld am Zerfall Jugoslawiens, ihnen zufolge. Wenn unsere Weltverschwörungstheoretiker diese Tatsachen vor Augen haben würden und dieses Dokument im Lichte dieser Tatsachen analysieren, würden sie dieses Dokument voll und ganz verstehen und nichts falsches hinein interpretieren.

Dazu ein interessanter Bericht aus "DER SPIEGEL", der die Probleme des damaligen Jugoslawiens real schildert.

DER SPIEGEL 40/1989 - Nur 6000 Prozent Inflation
 
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