Laut LFP (Verband des französischen Fußball) möchte man eine Regelung einführen, die allen Vereinen außerhalb der französischen Grenze verbietet, am Spielbetrieb der französischen Fußballliga teilzunehmen. Der einzige betroffene Verein ist AS Monaco.
Warum? Monaco ist das Steuerparadies schlechthin. Viele Spieler wechseln lieber nach Monaco, da diese dort ihr Gehalt kaum versteuern müssen. Innerhalb der französischen Grenze müssen nun alle Vereine aber, die mehr als eine Million Euro Umsatz machen, 75% davon versteuern. Darunter leidet jeder Spieler - enorm!
Ein weiterer Grund ist der russische Investor, der seit Dezember 2011 genau 2/3 Anteile an Monaco besitzt. So kann er quasi beliebig viel Geld in den Verein pumpen (Aktuell ja die Aussage, dass man im Sommer für ca. 200 Millionen Euro einkaufen möchte - Monaco ist übrigens in die Ligue 1 aufgestiegen).
Und da ist nun das Problem. Jeder Spieler, der für einen gewissen geldlichen Anteil spielen möchte, wird viel lieber nach Monaco wechseln als zu Lille, Lyon oder Bordeaux. Außerdem verliert die Ligue 1 auf kurzer Sicht enorm wichtiger Spieler die für die Liga attraktiv sind - oder diese wechseln eben nach Monaco. Denn diese 75%-Gehalt Regel betrifft alle "reichen" die eben mehr als eine Millionen Euro Umsatz machen.
Nun aber wieder zu Monaco und dem eigentlichen Thema:
Die LFP hat am 21. März beschlossen, dass Monaco seinen Vereinssitz innerhalb von Frankreich setzen muss. Ansonsten wird ihnen der Spielbetrieb für die französische Liga nicht gewehrt.
Und ab hier stellt sich im Moment ganz Frankreich die Frage: Geht das überhaupt?
Bald wird beschlossen wie es weitergeht. 7 Vereine (u.a. Lille, Lorient, Bordeaux) haben schon gesagt, dass man - sozusagen - den AS Monaco boykottieren wird. Nur zwei Vereine aus der ersten Liga (Valenciennes und Lyon) unterstützen Monaco.
Monaco bzw. der Vorstand sowie der Investor Dmitry Rybolovlev geht damit ziemlich heftig um. Mittlerweile steht im Raum, ob AS Monaco freiwillig aus der Liga aussteigt oder sogar - und das wurde vom Präsident wirklich so gesagt - sich auflöst. Das ist natürlich jetzt recht grob gesagt aber anscheinend sind die dort alle so genervt, dass man solche Schritte in Betracht zieht. Eben auch, weil mittlerweile 7 Vereine das ganze boykottieren.
Das Ende vom Lied bzw. der aktuelle Stand:
Monaco wird oder ist schon vor dem Gericht gewesen. Die Frage ist nun, ob die LFP mitspielt oder nur pokert, damit diese 75%-Regel vom Fußball ausgeschlossen wird.
Sollte Monaco wirklich vor dem Gericht Recht bekommen, ist eine Summe von fast einer halben Milliarde als Schadensersatz drin. Und dann wäre die Liga pleite und das ganze System dort würde zusammen brechen.
Monaco übrigens verhandelt ganz normal weiter. Laut dem Spielerberatern gibt es keine Bedenken bei der Entwicklung und es wird munter verhandelt. Als erster Star steht schon wohl bald Ruffier von A.S.S.E bei Monaco unter Vertrag. Angeblich schon ziemlich weit in den Verhandlungen.
Im Endeffekt darf jeder Staat entscheiden, wer oder was in den Regeln steht. Wenn die LFP beschließt, dass man keine "ausländischen" Vereine in der eigenen Liga haben möchte, ist das eben so. Das wäre wohl auch in England so mit den Vereinen Swansea und Cardiff.
Das Investoren in Frankreich sind, ist überhaupt kein Problem. Ansonsten wäre die Liga schon am Boden. Doch durch diese 75%-Regel werden zwangsläufig alle "Stars" das Land und die Liga verlassen. Und Monaco würde da eben diesen sehr sehr großen Vorteil ziehen, da die von dieser Millionär-Steuer ausgenommen sind.