Ausnahmsweise mal was zum Thema:
Am 16. Juni 1961, einem Sonnabend, bin ich mit Freunden von meinem ersten Auslandsurlaub (Cattolica) nach Berlin zurückgekommen, abends hatten wir noch gefeiert und dann ins Bett gefallen...
Am Sonntagmorgen um ca. 9 Uhr holte mich meine Mutter unerbittlich aus dem Bett: "Steh auf, da iss was im Fernsehen!". Ich wankte also Richtung Wohnzimmer und sah Sebastian Haffner mit einem Mikro in der Hand, hinter ihm das Brandenburger Tor und die Baukolonnen und Grenzsoldaten der DDR...
Als ich dann am Montag wieder auf meine Baustelle kam, waren die Baubuden halbleer, die Kollegen aus Ostberlin und dem Umland konnten nun nicht mehr kommen...
Der 9. November 1989 war wohl ein Wochentag und wir guckten abends fern, als die Meldung über die Maueröffnung kam. Wir haben uns sofort zum Ku-Damm aufgemacht und sahen es: zehntausende Ostberliner liefen sehr ernst und ruhig den Ku-Damm rauf und runter. Die Geschäfte waren schon zu, aber vor der bekannten (und guten) Currywurstbude "Kudamm 195" bildeten sich lange Schlangen. Die Ossis mussten 1:2 bezahlen, damals so 3,20 DM-Ost für eine Wurst. Die Frau vor mir kaufte für eine ganze Familie und ihr fehlten wohl 50 Pfennig. Hab ich ihr natürlich gegeben und dann aber sehr lautstark dem Typen hinterm Tresen gesagt, dass an so einem Tag doch wohl ein Kurs von 1:1 angebracht wäre, auf die paar Kröten könnte er ja wohl verzichten. Ob die das dann gemacht haben, weiß ich nicht, wir sind dann weiter gegangen...