Ich sagte dir bereits ..immerhin haben wir Albaner ein Ziel......wie stellt ihr Serben eigentlich eure Zukunft so vor?????
Habt ihr keine eigene Pläne..wieso macht ihr Kopfzerbrechen über die Pläne der anderen.
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Republik Serbien hält auf dem Balkan die rote Laterne
Inflation von 20 Prozent - Reformen überfällig - Investoren sind rar
von Thomas Brey, 30.12.05, 08:05h
Belgrad/dpa. Die Republik Serbien, mit Abstand größter Landesteil von Serbien-Montenegro, hat auch im abgelaufenen Jahr unter allen Balkanländern die rote Laterne behalten.
Das serbische Bruttoinlandsprodukt liege mit 3000 Euro pro Kopf nur halb so hoch wie das seiner Nachbarn, hat erst in dieser Woche wieder der serbische Präsident Boris Tadic seinen Landsleuten vorgehalten. Serbien werde deren Niveau wegen der langsamen Entwicklung erst 2020 erreichen, hatte er ein Schreckensszenario gezeichnet.
Nirgendwo in der Nachbarschaft liegt die
Inflation höher als in Serbien, wo sie rund 20 Prozent ausmacht. Wichtige Reformen wie die ungeklärten Eigentumsfragen noch aus kommunistischen Zeiten oder die Landreform sind
überfällig.
Ausländische Investitionen sind rar. Stattdessen werden frühere Staatsbetriebe in undurchsichtigen Verfahren windigen Investmentfonds zugeschanzt, die im Verdacht stehen, den Kauf mit zweifelhaftem Geld zu finanzieren.
Während Kroatien in diesem Jahr die Autobahn zwischen Zagreb und der Adriastadt Split als «Jahrhundertwerk» eingeweiht hat,
zerbröselt die ohnehin schlechte Verkehrsinfrastruktur Serbiens. Der Bau von Transitstrecken ist nicht einmal in Angriff genommen, mancherorts haben die Bürger mit Straßenblockaden gegen den Ruin ihrer Autos durch löchrige Straßen protestiert.
Selbst in der Hauptstadt Belgrad stehen die von NATO-Bomben zerstörten Gebäude immer noch als Ruinen unangetastet. Die Stadt erstickt im Verkehr, weil die notwendigsten Brücken über die Flüsse Donau und Save fehlen - von U-Bahnen oder modernen Straßenbahnen ganz zu schweigen.
Die Innenpolitik steht auf wackeligen Beinen. Das Minderheitskabinett des Nationalkonservativen Vojislav Kostunica muss sich von den Sozialisten des als Kriegsverbrecher angeklagten früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic unterstützen lassen. Die oppositionellen Radikalen, ehemals Milosevic-Verbündete, sind mit einem Drittel der Stimmen bei weitem stärkste Partei. Die ebenfalls oppositionellen Demokraten von Republikspräsident Boris Tadic boykottieren die Volksvertretung. Der millionenschwere Milosevic-Günstling Bogoljub Karic steht im Verdacht, zur Schaffung einer eigenen Fraktion fünf Abgeordnete «gekauft» zu haben.
Kostunica hat seine Unterstützer mit lukrativen Posten in den staatlichen Monopolbetrieben entlohnt. So ist die vom Internationalen Währungsfonds verlangte Privatisierung der Staatsunternehmen nicht in Sicht: Die Erdölfirma NIS, der Stromerzeuger und -verteiler EPS, die Telekom und die Fluggesellschaft JAT oder der bankrotte Autobauer «Rote Fahne» gelten als marode Monopolisten, die vom Staat mit marktfeindlichen Privilegien aufgepäppelt werden.
Im Januar sollen die Verhandlungen über die Zukunft der knapp
zwei Millionen Albaner in der abtrünnigen südserbischen Provinz Kosovo in die heiße Phase gehen. Der kleine Landesteil Montenegro wird im April eine Volksabstimmung über die Selbstständigkeit organisieren. Bis dahin ist der gemeinsame Staat überall regelrecht amputiert. Es gibt weder eine Nationalhymne noch eine Fahne oder ein Staatswappen. Das Mandat des gemeinsamen Parlaments ist abgelaufen, und es ist wie die Bundesregierung ohne Einfluss. Selbst der große Landesteil Serbien ist seit Jahren ohne Verfassung und ohne Aussicht auf eine schnelle Änderung dieses staatsrechtlichen Unikums.