Das Problem ist: Um so einen Prozess zu verstehen, muss man nachvollziehen können, wie so ein Naturvolk, wie die Slawen gedacht haben. Erst einmal waren die Slawen ja keine kompakte Einheit, es waren unzählige kleine und große Stämme (außerdem noch die grobe Einteilung in West-, Ost-, und Südslawen), die zwar eine ähnliche Sprache hatten, sich aber dennoch dialektisch unterschieden. Sie hatten polytheistische Myhologien mit zentralen Gottheiten wie z.B. Radegast.
Nun ja, wenn ich es richtig verstanden habe dann sind Dialekte in Sprachen auch ein Indikator fuer das moegliche alter einer sprache.
Je mehr Dialekte, desto aelter die Sprache da die Dialekte jeder fuer sich ausformungszeit braucht und sein Geographisches umfeld(einfassung) das dies erlaubt.
Dialekte finde ich auf dem gesammten Balkan bis rauf nach Bulgarien ne menge aber was ist im Norden wenn ich die Donau ueberquere?
Wie sieht es in Russland aus?
In Russland gibt es 3 Dialektgruppen fuer 164Millionen menschen...
Dazu folgendes:
Im Gegensatz zu den deutschen Dialekten sind die russischen Dialekte untereinander verständlich. Diese Dialekte sind regionale sprachliche Varianten, wie etwa Unterschiede in der Satzmelodie oder der Betonung.
Russische Dialekte und Hochrussisch
erklaert wird das durch die 500Jahre ungeteilte kontinuitaet Russlands.
Naja....alphabetisierung war ja nicht gerade Russlands staerke nach Reichsgruendung...waere interessant zu erfahren wie dieser optiemierungsprozess von statten ging und wie ueber so ein weites gebiet Einsprachlichkeit durchgesetzt weren konnte und welche institutiondafuer in der Russischen Geeschichte evtl. massgeblich war.
Mein Tip liegt hier auf der Kirche...Moenche, klosterschulen...
Egal jetzt, ich haette da bspw. ein weitaus bunteres Bild bei 164millionen sprechern erwartet, aber Geschichte muss nicht linear sein, also...
Aber jetzt kommt der springende Punkt: So wie bei fast allen Naturvölkern mit Stammesgesellschaft, war der Großteil der Bevölkerung Bauern (welche im Krieg mit Helm, Speer, Schwert/Axt und Schild bewaffnet waren). Der Begriff "Assimilation" ist eigentlich in diesem Zusammenhang lächerlich, denn solche Begriffe kamen erst mit den Hochkulturen wie Griechen und Römern auf. Wir heutigen Menschen denken viel zu modern und kompliziert.
Aber wir nehmen schon noch nach wie vor an das ausser Slawen und wikingern noch andere Volksschaften dort unterwegs waren(Turkvoelker bspw. etc.) die ebenfalls in die Ethnogenese der Slawen dieser Region involviert waren, oder?
Ich mein das deshalb weil der Begriff "assimilation" vielleicht nicht wirklich ausdrueckt wie menschen damals dachten usw. aber das die heutige stuation absolut eindeutig ist.
Russisch ist die ueberiggebliebene Sprache(oder nachfolgesprache) in dieser Region.
Die andern sind praktisch weg.
Mal ein hypothetisches Szenario: Skandinavische Wikinger, Händler und Handwerker fahren mit einem Drachenboot den Rus entlang. Sie finden ein schickes Plätzchen in der Nähe von ostslawischen Siedlungen. Der Großteil davon Bauern, ein paar Dorfältesten und Kriegergefolgsleuten eines slawischen Königs. Skandinavische Händler versuchen in Begleitung von wikingischen Kriegern Kontakt zu den slawischen Bauern aufzunehmen. Wie es für eisenzeitliche bis frühmittelalterliche Stammesgesellschaften üblich war, stellten die Bauern meist eigene Waffen, Schilde, Helme und andere Ausrüstungsgegenstände her, die slawischen Bauern waren also gewappnet. Trotz Verständigungsproblemen kommt ein Handel zustande. Mit der Zeit wandern immer mehr slawische Stämme in die Region ein. Die Wikinger bilden eine Minderheit. Über Jahrzehnte lernen die Wikinger die slawische Sprache und Kultur kennen. Und genau an dieser Stelle beginnt ein rein natürlicher Verschmelzungsprozess. Eine Minderheit passt sich natürlich und unbewusst an, bis diese völlig in der Mehrheit aufgeht. Scheinbar ist den Wikingern nicht daran gelegen, sich ein eigenes Territorium streitig zu machen
.Vielleicht haben es manche Wikingersiedlungen versucht sich durch Krieg zu behaupten, aber die Wikinger waren keine blutrünstigen barbarischen Monster wie sie immer dargestellt werden. Sie waren auch Händler, Handwerker, Bauern und ja sogar Künstler. Ein heutiges Nationalbewusstsein, war naturgebundenen Stammesgesellschaften antiker Zeit fremd. Und interessant ist: Alle hatten eine gewisse Form der Demokratie, auch die Slawen.
Wenn ich das richtig verstanden habe dann gab es keine Koenige bei den Slawen sondern man geht eher von einer "starken Mann" These aus.
Eine sehr einfache struktur bei der im uebertragenden Sinne der momentan gefaehrlichste Raufbold das sagen hatte. Koenigreiche oder aehnliches gabs einfach nich...PolenBoris war glaub ich der erste richtig dokumentierte aber schlag mich tot das is schon seine Zeit her das ich mir das reingezogen hatte.
Es gab halt nix wirklich grosses als Staatsform...aber ich versteh schon was du meinst und es koennte auch so funktioniert haben das die Wikinger sich kulturell einer zahlenmaessigen uebermacht angepasst haben aber dann sind wir eigentlich nahe an outnumber Theorie...und die ist einfach so superoptimistisch...