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Einziger Schatz wird nun versilbert

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Kosovo:
Einziger Schatz wird nun versilbert

Von unserer Korrespondentin GERTRAUD ILLMEIER (Die Presse) 07.12.2005

MINERALVORKOMMEN sollen die Lebensfähigkeit einer selbstständigen albanischen Republik Kosovo sichern.

BELGRAD/PRISTINA. Im Kosovo hat der Verkauf des Familiensilbers begonnen - jener Bodenschätze, deren Wert von der Weltbank mit 13,5 Mrd. Euro veranschlagt wurde. Die kosovarische Regierung spricht bei Blei, Zink, Silber und Braunkohle von "außergewöhnlichen Ressourcen" und von Reserven an Nickel, Chrom, Bauxit und Magnesit, deren Abbau wirtschaftlich profitabel sei. Die Kosovo-Albaner hoffen, dass dank dieser Vorkommen der Staat, den sie anstreben, auch wirtschaftlich überlebensfähig sein wird.



Mit dem Verkauf der Nickel-Mine Ferronikeli wurde kürzlich eines der größten und strategisch wichtigsten Unternehmen der Provinz privatisiert. Der im zentralen Kosovo östlich der Hauptstadt Pristina gelegene Komplex umfasst drei im Tagbau betriebene Minen und eine Schmelz- und Verarbeitungsanlage. Während des Nato-Bombardements 1999 wurde die heruntergewirtschaftete Anlage stark beschädigt, die Produktion daraufhin eingestellt. Nun ging Ferronikeli um 30,5 Mill. Euro in den Besitz der "International Mineral Resources (IMR)" und ihrer Managementfirma "Alferon" über. IMR gehört zur "Eurasian Natural Resources", einer der weltgrößten privaten Bergbau-Holdings.


Angesichts der wirtschaftlichen Misere und der horrenden Arbeitslosigkeit im Kosovo von mindestens 50 Prozent sind mit der Privatisierung von Ferronikeli große Hoffnungen verbunden. Der neue Eigentümer ist verpflichtet, 20 Mill. Euro in die Modernisierung - eigentlich: Restaurierung - des Betriebes zu investieren und innerhalb des nächsten Jahres mindestens 1000 Arbeitskräfte zu beschäftigen. Die auferlegten Einschränkungen sind allerdings nur drei Jahre lang verpflichtend. Indirekt sollen in der Region weitere 2000 bis 3000 neue Jobs durch Versorgungs- und Zulieferbetriebe der Mine entstehen. Weiters erwartet man sich positive Auswirkungen auf die lokalen Eisenbahnen - Unmik Railways - und die Elektrizitätsgesellschaft (KEK), die mit Ferronikeli nun einen Großkunden bekommen dürften.


Die Entscheidung der mit der Privatisierung betrauten Kosovo Treuhand Gesellschaft (KTA) für den Zweitbieter IMR/Alferon war von der stärksten Oppositionspartei kritisiert worden. Eine amerikanisch-albanische Firma mit Sitz in Tirana hatte für Ferronikel 49,5 Mill. Euro geboten. KTA hatte ihr Angebot aber mit dem Argument abgelehnt, dass die Firma kein nachhaltiges Wirtschaftsengagement garantieren könne.


Im November wurde auch die erste Lizenz für die Exploration einer Kupfer-Mine vergeben. Den Zuschlag erhielt der in den USA ansässige weltweit größte Kupfer-Produzent Phelps Dodge. Sollten sich die Reserven als ausreichend herausstellen, sei das Unternehmen bereit, 500 Mill. Euro im Kosovo zu investieren, wurde angekündigt.

Die serbische Regierung in Belgrad - Kosovo gehört völkerrechtlich ja zu Serbien - hat keine Möglichkeit, den von ihr als unrechtmäßig betrachteten Privatisierungsprozess von im öffentlichen Eigentum stehenden Firmen aufzuhalten. In der Milosevic-Ära haben sich die Eigentumsverhältnisse verkompliziert. Viele albanische Arbeiter wurden entlassen oder haben aufgrund des politischen Drucks ihre Stellen aufgegeben. Nach dem Einmarsch der Nato sind viele Serben aus der Provinz vertrieben worden. Etwaige frühere Besitzer, die in Zukunft Ansprüche erheben könnten, will die UN-Administration (Unmik) durch Kompensationszahlungen entschädigen. Dafür wird aus den jetzigen Privatisierungserlösen ein Topf angelegt, in den 80 Prozent aller Verkaufserlöse einbezahlt werden. Die restlichen 20 Prozent gehen an die einstigen Arbeiter.


Im November wurde im Kosovo die 11. Privatisierungsrunde eingeleitet. Der Wert aller bisherigen Verkäufe beläuft sich auf rund 100 Mill. Euro. Der Deutsche Joachim Rücker, der seit Jahresbeginn unter dem Dach von Unmik für die Wirtschaft zuständig ist, will bis Mai kommenden Jahres 90 Prozent des Wertes des sozialen Eigentums privatisieren. 2006 soll auch die Status-Frage des Kosovo entschieden werden. Gespräche haben Mitte November begonnen.
 
Ausnahmsweise hast du mal nen interessanten bericht gebracht...ich sagte doch gestern schon...du machst dich langsam kleiner!!!


Zum Thema:

Na dann wolln wir mal hoffen das sich noch mehr "privatclubs" für kosovo interessieren werden...wird auch langsam mal zeit das sich dort unten was tut!!!

Vielleicht wirds sogar so schön laufen das die ganzen terorristen die unten im kosovo sind endlich mal ne perspektive bekommen und damit aufhören unschuldige zu ermorden!!!
 
Wie die Erfahrung zeigt, bringt es Nichts dem Volke und dem Lande, denn diese Art von Investoren, arbeiten oft auch noch xy Jahre Steuer frei.
 
lupo-de-mare schrieb:
Wie die Erfahrung zeigt, bringt es Nichts dem Volke und dem Lande, denn diese Art von Investoren, arbeiten oft auch noch xy Jahre Steuer frei.


Naja...so kannst das auch nicht sagen...immerhn bringts arbeitsplätze und nen leichten wirtschaftlichen aufschwung!!!
 
Die Mienen wurden von serbischen Steuer Geldern gebaut betrieben und bleiben auch in deren Besitz. Ihr könnt ruhig darin Arbeiten.
 
Muhahaha, damit ist das Kosovo genauso wichtig wie Ghana :lol: Einfach nur ausgebeutet wird es werden :lol:
 
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