[h=1]Portugal: Nerven angespannt, Sorgen um Eusebio[/h]
Die Stimmung bei Portugal vor dem Spiel gegen Spanien ist angespannt, nun sorgt man sich auch noch um den Volkshelden.
Warschau/Opalenica - Genervte Spieler, Rangeleien auf dem Trainingsplatz und große Sorge um den "schwarzen Panther": Vor dem Halbfinale gegen Weltmeister Spanien (Mi., ab 20.15 Uhr im
LIVE-TICKER) herrscht im Lager der Portugiesen nervöse Anspannung.
Die Nachricht, dass Volksheld Eusebio ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und am Mittwoch nicht zum Bruderduell nach Donezk reisen kann, drückte bei Cristiano Ronaldo und Co. zusätzlich die Stimmung.
"Eusebio ist sehr stark, das hat er auch als Spieler immer wieder bewiesen. Wir glauben an seine schnelle Genesung", sagte Joao Pereira am Sonntag nach dem Training. Auf das Halbfinale blickte der Abwehrspieler vorsichtig zuversichtlich.
[h=2]"Haben uns dann stetig verbessert"[/h]"Wir haben die EM mit der Niederlage gegen Deutschland schlecht begonnen, aber uns dann stetig verbessert. Wir müssen als Einheit auftreten, Druck aufbauen - dann können wir es schaffen", sagte Pereira: "Es wird schwer werden, aber wir alle sind zuversichtlich. Wir müssen einfach wir selbst bleiben."
Das letzte Spiel gegen die Furia Roja hatte Portugal im November 2010 mit 4:0 gewonnen. Den Triumph in dem Testspiel werde aber niemand überbewerten, sagte Pereira: "Damals ging es um nichts, die Spanier waren nicht angespannt. Das wird diesmal garantiert nicht so sein."
Bei der WM 2010 hatte Spanien auf dem Weg zum Titel die Portugiesen im Achtelfinale mit 1:0 bezwungen.
[h=2]Eusebio ins Krankenhaus eingeliefert[/h]Auf die Unterstützung ihres Idols Eusebio müssen die Spieler am Mittwoch gegen die Spanier, die im Viertelfinale beim 2:0 gegen Frankreich keine Mühe hatten, allerdings verzichten. (Bilder des Spiels)
Der 70-Jährige wurde am Samstagabend in Posen in ein Krankenhaus eingeliefert, nachdem er im Teamhotel in Opalenica über Unwohlsein geklagt hatte.
Im Krankenhaus ergab eine kardiologische Untersuchung nach Angaben des Teamarztes Henrique Jones eine "leichte Schwankungen", aber keinen ernsthaften Befund.
Die intensivmedizinische Betreuung im Krankenhaus sei vor allem eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Dennoch soll Eusebio, wenn er wieder transportfähig ist, zu weiteren Untersuchungen nach Portugal geflogen werden.
Lebensgefahr bestünde nicht, sagte eine Krankenhaussprecher am Sonntagmorgen, der Patient habe eine ruhige Nacht verbracht. Teamarzt Jones erklärte, Eusebio soll noch eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben
[h=2]Mit Figo auf der Tribüne[/h]Beim 1:0-Viertelfinalerfolg der Iberer gegen Tschechien hatte Eusebio in Warschau noch neben Luis Figo auf der Tribüne gesessen und nach dem Sieg Freudentränen vergossen.
Es ist bereits der vierte Krankenhaus-Aufenthalt des WM-Torschützenkönigs der WM 1966 in England seit Dezember.
Die Sportzeitung A Bola zeigte auf ihrer Website sogar ein Foto des Volkshelden, der in einem Krankenhausbett liegt und an die Decke starrt.
Schon vor der Nachricht über den schlechten Gesundheitszustand Eusebios war die Anspannung bei den Spielern förmlich greifbar gewesen.
[h=2]Anspannung: Abbruch des Trainings[/h]Am Samstag musste Trainer Paulo Bento nach einer guten Stunde die Trainingseinheit im Teamquartier in Opalenica abbrechen.
Miguel Lopes hatte Ricardo Quaresma umgegrätscht, der Gefoulte revanchierte sich mit einem Tritt gegen Lopes' Bein.
"Wir müssen etwas ruhiger werden", sagte Bento, der noch auf dem Platz darauf bestanden hatte, dass sich beide Streithähne entschuldigten.
Auch die riesige Erwartungshaltung der Medien trägt mit zur Anspannung bei. "Die Spanier wollten Ronaldo - jetzt kriegen sie ihn!", schrieb Diario de Noticias nicht gerade kleinlaut.
[h=2]Zunehmende Konzentration[/h]Doch es ist die zunehmende Konzentration der Medien auf Superstar Ronaldo, die im Team anscheinend nicht gut ankommt.
"Dieses Team funktioniert als Kollektiv. Cristiano ist unserer Leader, keine Frage, aber wir sind nicht von ihm abhängig", sagte Ricardo Costa leicht genervt und ergänzte: "Wir sind abhängig von 23 Spielern, unserem Trainer und all den anderen im Team."
solche Dinger können einem Team Flügel verleihen, hoffentlich ist es bei der Legende Eusebio nichts ernstes, er war quasi der erste portugiesische Fussballsuperstar, sicher einer der Gründe, weswegen sich Portugal zu einer Fussballnation entwickeln konnte. Spanien gegen Portugal könnte eines der besten Spiele im Turnier werden.