Wenn, dann bittesehr alles lesen und nicht bis dahin, wo es einem gerade gefällt.
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Die Frage, wie „griechisch“ die antiken Makedonen waren, ist auch heute nicht ohne politische Brisanz. Das Gebiet war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Einer Forschungsmeinung zufolge sind die Makedonen aber erst gemeinsam mit den Nordwestgriechen um 1200 v. Chr. in dieses Gebiet eingewandert. Einige antike Historiker beschreiben die Makedonen als eine Mischbevölkerung aus Phrygern, Thrakern und Illyrern, die nicht als ein griechischer Stamm eingewandert sein sollen, doch die meisten heutigen Forscher sehen die Makedonen als griechischen Stamm an, der sich allerdings aufgrund enger Kontakte zu Thrakern und Illyrern von den übrigen Griechen unterschieden habe.
Über ihre Sprache gibt es bis heute unterschiedliche Auffassungen, zumal die Quellenlage eher dürftig ist. Nach Auffassung des Linguisten Otto Hoffmann (Die Makedonen, 1906) ergibt sich aus dem Namenmaterial, insbesondere den Personennamen, aber auch den Orts- und Monatsnamen, dass die makedonische Sprache bzw. der makedonische Dialekt ein griechischer Dialekt war. Diese Auffassung vertreten auch einige führende Sprach- und Geschichtswissenschaftler jüngerer Zeit (Ivo Hajnal, Hermann Bengtson, Nicholas G. Hammond). Andere Sprachwissenschaftler sind der Meinung, das Makedonische sei eine mit dem Griechischen verwandte Einzelsprache.
Am ehesten wird man die Makedonen vor Alexander I. daher vielleicht als „Proto-Griechen“ bezeichnen können, auch wenn die meisten Experten (etwa Hans-Ulrich Wiemer) aufgrund jüngster Untersuchungen inzwischen überzeugt sind, dass sie Griechen gewesen seien, denen aber in bestimmten Quellen (vor allem bei Demosthenes) aus politischen Gründen ihr Hellenentum abgesprochen worden sei.
In der Antike gab es keinen einheitlichen Staat Griechenland, sondern die durch gemeinsame Kultur, Religion und Sprache verbundene Gemeinschaft der griechischen Klein- und Stadtstaaten. Von besonderer Bedeutung war die Teilnahme von Angehörigen des makedonischen Königshauses an den Olympischen Spielen. Sie ist erstmals für König Alexander I. bezeugt, der um 500 v. Chr., noch vor seinem Regierungsantritt, als junger Mann in Olympia zugelassen wurde, nachdem seine griechische Abstammung überprüft worden war. 408 v. Chr. wurde der makedonische König Archealos I. Sieger im Viergespann. Diese Anerkennung des Griechentums erstreckte sich aber nur auf die Königsfamilie, nicht auf die Makedonen als Volk, die gewöhnlich nicht als Griechen, sondern als „Barbaren“ (Nicht-Griechen) betrachtet wurden. Eine wichtige Quelle hierfür ist die Rede an den Makedonenkönig Philipp II., die der Athener Isokrates im Jahr 346 veröffentlichte und dem Herrscher übersandte. Darin erklärt er, Philipps Vorfahren hätten als Griechen die Herrschaft über ein nichtgriechisches Volk, die Makedonen, errungen; für dieses Volk sei eine solche Monarchie angemessen, von Griechen hingegen werde diese Herrschaftsform nicht ertragen, denn Barbaren müsse man zwingen, Griechen überreden.