Erzählt diese Märchen jemanden anders, jeder weiss da Griechenland 1912-1913 Makedonien geteilt hat und Süd-Makedonien für sich beansprucht hat.
Doch schon kurz darauf zerstreiten sich die Sieger. Bulgarien ist unzufrieden. Es sieht sich bei der Aufteilung der Kriegsbeute benachteiligt – vor allem in
Mazedonien, dessen damaliges Gebiet den Kern des osmanischen Balkans ausmachte. Die Hafenstadt Thessaloniki ist an Griechenland gegangen. Serbien hat mit den Städten Skopje, Bitola und Ohrid große Teile des Nordens und Nordwestens erhalten; Albanien wurde unabhängig. Zudem ist Bulgariens Hauptkriegsziel – die "Befreiung" Konstantinopels – nicht erreicht worden. Als sich dann auch noch Serbien weigert, auf mazedonische Gebiete zugunsten der Bulgaren zu verzichten, und sich mit den Griechen verbündet, stehen die Zeichen erneut auf Krieg.
Wie zuvor das Osmanische Reich in einem Mehrfrontenkrieg in die Zange genommen wurde, so sieht sich nun Bulgarien gezwungen aufzugeben. Im Friedensvertrag von Bukarest verzichtet es am 10. August 1913 nicht nur endgültig zugunsten Serbiens und Griechenlands auf den Großteil Mazedoniens, sondern muss auch eigene Gebiete im Nordosten des Landes an Rumänien abtreten.
der Erste Balkankrieg hat acht Monate gedauert, der Zweite nicht einmal drei –, ausgefochten von relativ kleinen und moderat ausgerüsteten Armeen. Die Kriegsführung war im Ganzen eher konventionell, ohne monatelange Stellungskriege.
